GalosGarage hat geschrieben:ich muss sagen.. ganz großes kino.
Danke für die Blumen.
GalosGarage hat geschrieben:
funktioniert das auch bei nem 270° motor?
sprich ducati?
Um mal Radio Eriwan zu zitieren (kennt das noch wer?): Im Prinzip ja, aber...
Hängt von einigen Randbedingungen ab. Ich kenn mich mit Ducati-Motoren nicht aus, im Internet habe ich aber Bilder gefunden, die darauf hin deuten, dass beide Pleuel auf einem gemeinsamen KW-Zapfen (heißt das so?) sitzen. Daraus ergibt sich nach meinem Verständnis (wenn ich falsch liege, bitte korrigieren), dass der "Zündabstand" zwischen 1. und 2. Zylinder entweder 90° oder 270° beträgt. Bei 90° Zündwinkel würde das allerdings bedeuten, dass während der restlichen 630° (von 720° für zwei KW-Umdrehungen) "zündtechnisch" nichts passiert, was IMHO eher unwahrscheinlich ist. Außerdem wäre dann das "Zeitfenster" verhältnismäßig kurz (siehe meinen Denkfehler bzg. der Spätzündung bei niedrigen Umdrehungen). Bei 270° wäre das kein Problem.
Ich kann Dir anbieten, mal eine Beispielberechnung für die Ducati durchzuführen. Programmtechnisch ist das kein großes Problem, da ich alle "typabhängigen" Einstellungen und Berechnungen in eine externe Datei ausgelagert habe. Ich müsste daher nur eine "Ducati-Datei" erstellen. Folgende Angaben (zusätzlich zu der obigen) benötige ich dazu:
Mindestens eine Zündkurve (RPM und Vorzündwinkel), bestehend aus vier Wertepaaren:
Beispiel für meine Honda CB250K4:
{1000, 2}, // Beginn der Kurve, bei RPM < 1000 wird der hier eingetragene Vorzündwinkel verwendet
{3000, 25}, // 1. Zwischenwert
{3700, 28}, // 2. Zwischenwert
{6000, 32}, // maximaler Vorzündwinkel
Maximal erlaubte Umdrehungszahl
Bei meiner Honda wird ab 10000 RPM die Zündung "verweigert" (alte Damen soll man ja nicht hetzen

)
Minimale Umdrehungszahl
Unterhalb dieser Zahl wird ebenfalls nicht gezündet, sollte ca. der Umdrehungszahl entsprechen, ab der ein Anlassen per Kickstarter möglich ist.
In der Praxis dürfte aber die Steuerscheibe ein größeres Problem sein. Hier mal ein Bild von meiner Honda, die Zündkontakte und der Fliehkraftregler sind ausgebaut, dadurch ist genug Platz für die Steuerscheibe und den Hallsensor (bitte nicht wegen des versifften Motors meckern, die Maschine ist 1983 abgemeldet worden und hat seitdem in irgendwelchen dunklen Löchern verbracht. Die Motorrevision steht noch an.)
Bei der Ducati muss aber eine andere Lösung her, da hier ja wohl zwei Nockenwellen (die zudem auch noch räumlich getrennt sind) vorhanden sind. IMHO gibt es hier nur zwei Optionen:
1) Zwei Steuerscheiben und zwei Hallsensoren
2) Die ganze Berechnung wird nur durch den 1. Zylinder gesteuert, aus der Umdrehungszahl (die durch die aufeinanderfolgenden Signale am 1. Zyl. berechnet werden kann) und dem Zündabstand (90° bzw 270° (s.o.)) kann dann (nach dem Zünden an Zyl. 1) der Zündzeitpunkt von Zyl. 2 berechnet werden.
Option 1) ist sicher die "elegantere", ich kann allerdings noch nicht abschätzen, was das für Auswirkungen auf den Programmcode hat. Option 2) ist einfacher umzusetzen, dafür aber ungenauer, da sich ja zwischen der Zündung an Zyl. 1 und 2 die Drehzahl (und damit die Vorzündung) verändert haben kann.
Vielleicht hat jemand anderes ja noch einen anderen Vorschlag.