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Moin Männer,

für mein Mopped wieder mal nichts, aber mein Lieblingsonkel war über das Wochenende hier (ca. 750 km Anreise einfach!), mit Auto, Hänger und Mopped drin.
Wir hatten viel Spaß zusammen ;-)
Er hat mir zudem einen zerlegten, aber leider nicht ganz vollständigen Motor für unsere Bikes mitgebracht.

Seine Kawa Z750LTD (Bj. 1983, EZ: 1993(!!!), 104.000km) brauchte mal etwas Zuwendung.
Großer Kundendienst, natürlich mit Ventilspielkontrolle (DOHC mit Shims oben auf den Stößeln).
Mit nur Messen war es diesmal aber nicht getan. Die beiden Auslassventile waren am absolut unteren Limit (0,05mm), brauchten eine Nummer dünnere Shims, um das Spiel von 0,10mm wieder zu erreichen.
Also Stößel aushebeln, dafür gibt es aber leider kaum geeignetes Werkzeug. Habe mal ein ganz kleines, "passend" ausgestanztes Blech gekauft. Damit hatte ich auch schon an einem Motor gearbeitet, diesmal hat sich das billige Ding aber beim "Wegdrehen" der Nockenspitze so verklemmt und auch noch verbogen, das da andere Massnahmen notwendig wurden ! Keine Panik, alle Teile heil, außer dem billigen Blechstanz-Stößelniederhalter.

Steuerkettenspanner entspannt, Lagerböcke der Auslass-NW demontiert, NW raus, "blödes" Werkzeug raus und sofort in der Schrotttonne entsorgt ! Selbstbewußt den Shimvorrat gezückt und mit den eingebauten Shims verglichen.
An beiden Auslassventilen waren 270er Shims verbaut und beide brauchten 265er Shims für das korrekte Spiel.
Geschätzt etwa 30 Shims angeschaut. Mist, nicht ein passender dabei !

OK, also ab ins Motorenteilelager, 1. Kopf geholt. Shims waren drin, die NW schon ausgebaut, super easy Aktion.
Dann fühlte es sich aber langsam wie beim Bingo spielen an.
Shims "gezogen", Größe angesehen, pah, leider nicht gewonnen, Mist.

Nächsten Kopf geholt, hier erstmal NW ausgebaut.
Die nächsten Shims gezogen (immer 4 Stück pro Kopf)
1.) Niete
2.) Niete
3.) 265er Shim
4.) 265er Shim
BINGO, gewonnen !!!

Die Shims stammen ausgerechnet aus dem Zylinderkopf der allerersten Kawa Z750Twin in unserer Familie.
Zuerst hatte mein Onkel die, auf meine Kaufempfehlung hin, gekauft, später habe ich sie dann zu marktüblichem Wert übernommen und fahre sie nach Umbau in 1994/95 immer noch genau so.

So, gewonnen ?
Ja, Shims sind da. NW unter Beachtung der Steuerzeiten wieder eingebaut, alles klar soweit.
Es muß aber der Ventildeckel wieder drauf, bevor man die Steuerkette richtig spannen kann. Oh, die Dichtung des Ventildeckels sieht aber nicht mehr gut aus und ist an einer Stelle etwas eingerissen. Klar tauschen wir die Dichtung, habe ja eine neue da.
#OOPS#, das war die blödeste Idee des Tages !

Diese Papierdichtung wollte sich so gar nicht vom Deckel lösen. Also abschaben.
Ach du heilige #OOPS#, die Dichtung ist so hart wie das Alu des Deckels.
Immer wieder mit Dichtungsentferner aus der Sprühdose eingesprüht und immer wieder geschätzt nur 0,1 mm abgeschabt.
Insgesamt hat es wohl vier Stunden gedauert, um diese #OOPS# Dichtung zu entfernen. Dabei haben wir uns abgewechselt und nur zwei nennenswerte Scharten in die Dichtfläche "geschlagen".

Zum Schluß doch alles wieder schön mit neuer Dichtung und etwas Dichtmasse zusammengesetzt, Steuerkette gespannt, Ölstand nochmal kontrolliert, geladene Batterie eingebaut und Start.
Toll ist, wenn nach so einer Aktion das Mopped ohne lange zu orgeln gleich wieder anspringt, rund läuft und auch bei zunehmender Erwärmung keine Undichtigkeiten zeigt.
Noch die Vergasersynchro-Uhren angeschlossen und Glück gehabt.
Beide Vergaser innerhalb minimaler Toleranzen synchron, hurra. Keine Einstellung erforderlich.

Abschließend noch das Mopped aus der Werkstatt um Haus durch die schneebedeckte Wiese geschoben.
Mit Schalungsbrett als Rampe wieder in den Hänger bugsiert und mit Schrecken festgestellt, dass der Boden im Hänger mit schneebedeckten Schuhen sowas von glatt ist, da hätten wir uns beinahe samt Mopped noch hingelegt !

Aufständern, verzurren, Hänger schließen.

... und dann haben wir uns in der geheizten Küche bei intensiven Gesprächen ein paar schöne bayrische Biere gegönnt !
Alles gut oder wie sagt man heute so schön knapp: "Läuft!"

Hat ja quasi Reibungslos geklappt

Gruss

Uli

So könnte man das auch sagen ;-)

Hi Uli,
schön haste die Bremskolben hinbekommen !

Hallo Michael

Der Bremssattel sieht Innen jetzt auch wieder besser aus . ;-)

Vorher :




Nachher :




Ein bischen Geduld ( ca. 1/2 Stunde ) und Alufolie , mehr braucht man nicht .


Gruss

Uli

Für was brauchst du denn die Alufolie??

Moin, heute:

1,5h die BSA gassi geführt.


Gruß Christian

@sven21


Als Schleifmittel sozusagen .

Gruss

Uli

Hi Uli,

der Bremssattel sieht ja sensationell gut aus !!!
Den Trick mußte uns etwas genauer verraten, bitte.
Wirklich toll !

Aber, äh, sorry, sollte sich da noch auskristallisierte Bremsflüssigkeit in der Nut des Kolbendichtrings befinden, dann muß das auch unbedingt noch weg.
Ein Werkzeug, ähnlich einer Standard-Anreißnadel (ein Ende lang,gerade; anderes Ende um 90° gebogen, kurzes, gerades Ende). Beides natürlich extrem spitz !
Mit dem gewinkelten Ende kommst du da auch rein, um es sauber zu machen ;-)

Habe mir mal aus einem großen, im Schraubstock um ca. 80° abgewinkelten Stahlnagel durch biegen, sägen, feilen, schleifen ein "Spezialwerkzeug" hergestellt, das etwa die übliche Nutenstärke hat und probiert. Ja, nicht schlecht, aber auch noch lange nicht gut.

Meine Reißnadel hat Füße bekommen und steht mir als Werkzeug nicht mehr zur Verfügung :-(
Alternative:
Ich trau mich fast nicht, es öffentlich zu sagen
Ich verwende aktuell für diesen Job einen nach o.g. Muster bearbeiteten, alten Hufnagel eines Ponys.
Da sind an dem vierkantigen Profil seitliche Kanten, die einen bei der Reinigung unterstützen können.
Ansonsten ist dieses "Ding" spitz, die Seiten sind blank geschliffen und muß mit viel Gefühl in der Nut des Bremssattels benutzt werden.

Also, spitzes, gewinkeltes Gerät mit Gefühl und evtl. etwas Bremsflüssigkeit als Reinigungs- und Lösemittel nehmen, die Nut freikratzen, gut reinigen, am besten mit Flüssigkeit (Bremsenreiniger!) ausspülen, sofort anschließend ausblasen.

Ansonsten Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre Wechseln, hilft immer ;-)

Achtung:
Es handelt sich Arbeiten an sicherheitsrelevanten Bauteilen. Diese Arbeiten sind nichts für Laien !
Bitte wendet euch an erfahrene Schrauber oder die einschlägigen Fachbetriebe.

Da gibbet nicht viel zu erzählen .

Das ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen , habe den Tip von einem Bekannten bekommen .

Du knüllst Alufolie zusammen und zwar so das die Bohrung richtig satt ausgefüllt ist , und dann schleifst du immer in der Runde .

Wenn man etwas mehr nimmt kann man die Folie auch gut packen und kann ausreichend Druck ausüben .

Je nachdem wie stark das Alu oxidiert ist dauerts halt so lange wie es dauert .

Die Nute mache ich sauber wenn die Farbe ab ist .


Gruss

Uli

Zylinderkopf geplant. Mangels Flachschleifmaschine mal geschabt. Einen geschabten Kopf hab ich noch nie gesehen - wollt ich einfach mal ausprobieren:

Ausgangszustand: Einige Male drübergeschabt: Ist jetzt sicher auf 1 Hundertstel plan. Ein höherer Traganteil (mehr und kleinere Punkte) wär sicher möglich, ist aber für die Anwendung wahrscheinlich kaum erforderlich.

Grüße

Peter