grumbern hat geschrieben:...Röntgenprüfung trifft jetzt vielleicht auf Flugzeuge zu, nicht aber auf Großserienfahrzeuge. Da wird vielleicht eines von 1000 Teilen zerschnitten und geprüft, der Rest geht nach kurzer Sichtprüfung des Arbeiters direkt in den Verkauf. Machen wir uns nichts vor, alles andere wäre nicht bezahlbar.
Es wird NIX geprüft:-) Jedenfalls nicht ernsthaft. Im Grosserienbau werden ab und zu Stichproben gemacht, für den Fall dass die Kukas mal Formtiefs haben. Ich selbst komme aus dem Grossfahrzeugbau (Omnibusse) und da werden an jedem Gitterrohrrahmen zig MigMag-Schweissnähte gebraten. Alles unter Zeitdruck und ohne echtes Interesse vom Arbeiter. Man darf sich da keine übertriebenen Vorstellungen machen. der Mensch hat 3 Stunden Zeit für das Seitenteil des Gittersteges, 1,5 davon vertrödelt er mit Spässken mit Kollegen und dann wird mal eben zugeschlagen. Und wenn dem Kunden einfällt, das er da gerne noch ne zusätzliche Klappe hätte, um von hinten an den Abwassertank zu kommen, dann wird das Gerippe eben in der Blechnerei schnell abgeändert:-) Ohne Berechnungen, ohne Prüfungen, das wird mal eben dazwischengeschoben, bevor die Verblechung draufgehauen wird. Grosse Flex, Schweissgerät, Lehrling - fertig ist die Änderung...
Es gab auch Fälle, in denen sich der Kunde entschieden hat, statt eines Mercedes-Pakets dann doch lieber Scania zu nehmen, weil es in Scandinavien eben mehr Scaniawerkstätten gibt als MB-Buden. Also wurde in der laufenden Produktion das bereits produzierte und mit Achsen versehene Gerippe hinten abgesägt, der Gittersteg auf die Aufnahmepunkte für Scania-Bausätze umgeändert, die Achsaufnahmen umgebaut und das Heck mal eben mit 20cm langen Rohrstücken auf das längere Einbaumass des Reihenmotors angepasst. Der Bus war dann 20cm länger als das normale Modell:-) Da wird dann mit hochpräzisen Meterstäben geprüft und die Schweissnähte mit messgeeichten Brillengläsern begutachtet:-) Wer damit den Eichstrich am Bierglas erkennen kann, kann auch die Schweissnähte begutachten*g*
Also - immer ruhig bleiben:-) Wer sich solche Sachen vor Augen hält, geht an das Thema viel entspannter dran. So schnell bricht kein Rahmen auseinander, vorher kommen deutliche Warnzeichen in Form von Vibrationen, Geräuschen, extremer Fahrwerksunruhe usw., wenn man die dann nicht ignoriert, kann eig. nix gravierendes passieren.
Klar sollte man da nicht unbedarft ran, aber andererseits werden viele Schweissarbeiten in KFZ-Buden von Mechanikern gemacht, die nie einen Schweisskurs absolviert haben und keinen Plan von der theoretischen Materie haben. Und trotzdem fliegen die frisch getüvten Karren nicht von der Bahn.
Gruss
Obelix