Abend,
Großeinkauf beim Z-Teilehändler:
Alle Umlenkrollen, Steuerkette, Nockenwellenlager usw. werden erneuert. Der Kupplungskorb aus Stahl wird gegen einen Alukorb aus einem späteren Modell ersetzt.
Am Gehäuse musste ich einige Gewinde reparieren. Einige habe ich mit Helicoil, andere wiederum mit Timesert repariert. Hate beides Vor- und Nachteile.
Hier mal eine kleine Bilderstrecke zur Gewindereparatur am Gehäuse mit Time-Sert. Im Gegensatz zu Helicoil besteht Time-Sert aus einer Buchse mit Innen- und Außengewinde. Dabei sind die Gewinde, wenn man sie im Schnitt anschaut, so ineinandergelegt, dass sich eine sehr dünnwandige Buchse ergibt. Kann man im Netz mal googlen, wenn es einen interessiert. Am oberen Rand haben sie einen Bund.
Time-Sert besteht aus einem Set:
Im schwarzen Kästchen von rechts nach links in der Reihenfolge des Einsatzes: Bohrer, Senker, Gewindeschneider, Eindrehwerkzeug.
Hier die abgerissene Schraube. Ich habe Klebeband drumherum geklebt, damit ich beim Überfeilen des Schraubenrests die Dichtfläche nicht beschädige, dann gefeilt, so dass sich eine ebene Fläche ergibt und mittig angekörnt.
Anschließend stufenweise aufgebohrt. Die "ich schlage einen Torx Bit rein und versuche die Schraube aus zu drehen" hat nicht funktioniert. Also habe ich so weit aufgebohrt, bis ich die Gewindegänge der Schraube heraus popeln konnte.
Anschließend mit dem Time-Sert Bohrer aufgebohrt und mit dem beigelegten Flachsenker angesenkt.
Jetzt das Gewinde geschnitten:
Dann wird mit dem eingeölten Eindrehwerkzeug die Buchse eingedreht. Das Eindrehwerkzeug ist leicht konisch, da das Innengewinde der Buchse noch nicht auf Fertigmaß ist. Durch das Eindrehwerkzeug wird es geweitet und verspannt sich so mit dem Werkstück. Ich habe trotzdem noch Loctite hochfest dran gemacht. Das mit dem Eindrehwerkzeug funktioniert so leidlich. Der Bund der Buchse sollte zuerst in der Senkung liegen, anschließend sollte sie aufgeweitet werden. Beim Eindrehen blieb sie jedoch ca. 1mm vor der Senkung hängen und ich befürchtete, dass sich ich die Buchse weite bevor sie ganz versenkt ist. Also habe ich eine Schraube gekürzt, so dass sie nur ca. 2mm in die Buchse hinein zu schrauben war und die Buchse damit eingedreht bis sie versenkt war. Anschließend mit dem Eindrehwerkzeug geweitet. Von der Aktion habe ich keine Fotos gemacht, aber so sieht sie versenkt aus. Hier an einer anderen Stelle:
Da ich die Kupplung auf Hydraulik umbaue, habe ich mir einen Nehmerzylinder besorgt.
Ein wenig konstruiert, 3D gedruckt, nachgebessert, nochmal gedruckt, nachgebessert....
Und schon hat's gepasst.
Am Ende wird das Ganze ca. 20mm dick. Die 3D-Drucke sind 5mm dick und dienten nur dazu die Lochabstände zu genau zu ermitteln. In die große Bohrung rechts unten kommt die Welle für den Schalthebel.
Ich habe mir von Ignitech schon vor längerer Zeit zwei Zündspulen besorgt. Es gibt ja grundsätzlich zwei gängige Lochabstände, 90mm und 102mm. Die Z hat 90mm. Da Ignitech die passende 90mm Zündspule nur mit fest vergossenen Zündkabeln hatte, habe ich die 102mm Spulen genommen und musste eben Adapter herstellen.
Hier die Bildergeschichte dazu.
Alubrocken bestellt:
Auf die passende Länge abgesägt. Dabei beachtet was ich in der Lehre gelernt habe: wer gut sägt, hat später weniger zu feilen.
Angerissen und zwei Bohrungen gesetzt.
Ausschnitt gesägt.
Unten zwei Gewinde für die Rahmenseite. Anschließend aus Versehen meinen Zentrierbohrer zusammen mit den Spänen mit meinem Sauger weggesaugt. Hm, soll ich den jetzt wirklich in einem 30 Liter Beutel voll mit Spänen suchen gehen?
Oben zwei Gewinde für die Spulenseite.
Querbohrungen gesetzt zwecks Gewichtsoptimierung. Zwischendurch meine Tischbohrmaschine verflucht. Da muss auf lange Sicht mal Ersatz her. Ich wollte eigentlich 13er Bohrungen setzen. Hab dann erstmal den Bohrer angeschaut, dann die Bohrmaschine und mich anschließend entschieden weiter leben zu wollen. Also sind es 11mm Bohrungen geworden.
Hübsch gefeilt. Dabei die 90 Grad Winkel natürlich auf eine 0,001 Sekunde eingehalten.
Glasperlengestrahlt.
Das Ganze zwei Mal.
Und ein paar Stunden später waren sie auch schon montiert.
Es wird nicht langweilig.
Gruß
Markus