Einiges was jetzt hier folgt ist dem einen oder anderen sicher schon geläufig, weil ich ja teilweise hier auch ein wenig in Echtzeit mitgeschrieben habe. Da ich gerade mit einer Augenverletzung zu Hause rumhänge ("Pirat"), endet die Geschichte noch etwas abrupt, weil ich dann nicht mehr weitertesten konnte. Das Thema des heutigen Posts lässt sich aber mit "von Fährt zu ist nutzbar" zusammenfassen.
Was haben wir schon - der sieht hervorragend aus Teil funktioniert schon ohne Einschränkungen.
Dann wäre da noch ein brauchbarer (wenn auch teilweise blinder) Drehzahlmesser, der glaubwürdige Werte anzeigt.
Und dann gings eigentlich auch schon los mit den ersten Probefahrten, welche dann gleich mal mit einem veritablen Reifenschlauch-Disaster endeten. (Übrigens weiß ich wieder warum ich den Schlauch gegen die Felge gekontert habe: weil man mir auf der Landesregierung sonst die Typisierung verweigern wollte. Und dann hab ich es vergessen, dass ich das wieder richtigstellen sollte.)
Mit einem neuen Schlauch wurde ein weiteres Problem offensichtlich. Jetzt ist das Gespann durchaus sparsam im Umgang mit dem goldenen Nass, aber halt doch nicht 0. Und so ein 12L Tank neigt dazu irgendwann leer zu sein. Leider haben mein Tankdeckel und das Zündschloss eine sehr unterschiedliche Herkunft. Also sämtliche Sperrklinken raus und den Tankdeckel auf "Universal" umbauen.
Die Sperrklinken.
Die letzte ist keine Sperrklinke, sondern das Halteplatterl damit das Schloss nicht aus dem Tankdeckel fällt - sollte man drinlassen.
Und danach gings dann direkt ins Vergaser-Abstimm-Drama. (Was jetzt folgt ist die stark gekürzte Fassung, weil in Wirklichkeit hat sich das über mehr als eine Woche gezogen, wo ich (fast) täglich geschraubt hab.) Mit einer großen Batterie und einer Lambda-Sonde bewaffnet war die Aufgabe jetzt rauszufinden warum a) sie so toll anspringt (ernsthaft, one-kick-Wonder) und b) sie bei höheren Drehzahlen klingelt und jetzt nicht ganz so toll geht, wie ich mir das erwarten würde.
Die Anzeige ist dann später am Beiwagen zwischen Plane und Beiwagen-Karosse reingezwickt worden - das war dann perfekt. Am Lenker hatte ich vorallem beim Ankicken Angst, dass ich das Kabel irgendwann erwische und das Display ruiniere.
Also am TM36 fröhlich rumbedüst und den Vergaser frisch eingebaut. Dazu geb' ich immer ein bissl Vaseline auf den Gummi, weils dann einfach schöner flutscht und auch ein bissl dichtet.
Nach kurzem Warmlaufen sah allerdings der Lambda-Wert so aus. Kurzfassung, der Vergasergummi passt einfach gar nicht zum TM36 und wenn die Vaseline mal "weggezuzzelt" ist, dann saugt er fröhlich Nebenluft. (Ich hab dann noch viel später rausgefunden, dass das ein komplett falscher Ansauggummi ist...)
Da das Entdecken des Nebenluftproblems auch nicht von jetzt auf gleich passiert und die Beschleunigerpumpe außer gewaltigem Verbrauch nur die Varianten tot oder Weltmeister kannte, sprich die Einspritzmenge sich nicht vernünftig regulieren ließ, wurde die Druckstange entfernt und ein kleiner Verschlussstopfen gedreht.
Letzten Endes auf die Nebenluft-Problematik bin ich draufgekommen, nachdem ich ALLE extra-Löcher abgeklebt hab und das Problem einfach bestehen blieb.
An dem Punkt hab ich dann drauf gepfiffen und einen alten Freund aus der Pension zurückgeholt. Einen Mikuni VM32 aus meiner ehemaligen XT500. Die Nebenluft-Probleme waren dann mit einem anderen Ansaugstutzen schnell behoben (einen neuen für einen VM32/34 hatte ich noch) und dann gings los...
... und endete bei einer 250er Hauptdüse. (Im Hintergrund links jenes Projekt, dass mich in nächster Zeit hier vermutlich ein bissl weniger posten lassen wird - und vielleicht Anlass genug, dass der eine oder andere den Blog im Auge behält...)
Und dann war da noch eine Menge an Geräuschen rechts aus dem Kopf, die bestenfalls mit "beunruhigend" zu beschreiben ist. Wie schon eingangs erwähnt, der Motor wurde "aus der Restlkiste" zusammengebaut und wie sich dann später rausstellen sollte, fehlte beim Steuerkettenspanner die Dämpferscheibe. Weil ich aber ehrlich gesagt nicht glauben konnte, dass das alles ist (doch war es), hab ich mir testweise aus POM einen Dämpfer gedreht. Und dann noch einen, weil der erste zu dick geworden ist und mir deswegen der Einstellweg am Steuerkettenspanner ausgegangen ist.
Hier noch mit dem etwas zu dicken Dämpfer - die spätere Variante ist dann am Fuß 2mm statt 4mm und auch die Führung ist massiv gekürzt. Im zweiten Bild dann links.
Und dann war die Welt ein ziemlich netter Ort. Es wurde mit 60-80 km/h durch die Lande gerollt, Blümchen angeschaut, Zeugs rumgefahren bis... sie plötzlich einfach stehen geblieben ist, weil bei dem billigen Nachbauzündschloss eine der Schrauben aus dem Schließzylinder rausgefallen ist und deswegen immer wieder der Kontakt weg war. M4x12 Inbus, Loctite und ein bissl fluchen und diese Schrauben fallen nicht mehr raus.
Und hier bin ich nun, nachdem ich mir letzte Woche am Dienstag fast mein linkes Auge an einem Stück Karton amputiert habe. Weswegen es aktuell nicht mit der Nadelabstimmung weitergeht. Auf selbiger läuft das Gespann nämlich noch SEHR mager (toll für den Verbrauch, sehr bescheiden für den Durchzug) und dann wäre eigentlich der Plan vor dem Winter noch einiges an Kilometern zu machen um allfällige Unannehmlichkeiten zu beseitigen, bevor ich das Gespann wirklich tagtäglich brauche.
Die Originalversion gibts am Blog:
https://greasygreg.blogspot.com/2022/09 ... ready.html
P.S.: Der TM36 steht zum Verkauf inkl. Stopfen und Druckstange - falls den wer will, bitte per PN melden. Ansonsten mach' ich, wenn ich wieder in die Werkstatt kann ein paar Bilder und stell den bei den Angeboten hier im Forum ein.