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Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von Jupp100
chinakohl hat geschrieben:...
Ich meine, wenn`s wirklich um historisch wertvolle Fahrzeuge geht - wer will schon eine Böhmerland oder einen Daimler Reitwagen im öffentlichen Strassenverkehr bewegen - dann kann ich diese Sache schon verstehen. Aber das sind dann Fahrzeuge, die heutzutage fast keinen praktischen Nutzwert mehr haben - bei allen anderen allerdings wäre es schade, sie ihrem Nutzen nicht mehr zuführen zu wollen.
MfG
Arvid
P.s: Deshalb heißen diese Dinger ja auch Fahrzeuge und nicht "Standzeuge" .....
Wenn es derartige historische Fahrzeuge sind, finde ich sie in Museen oder anderen
öffentlichen Ausstellungen besser aufgehoben, als versteckt in Privatsammlungen.
Ansonsten ist es das übliche Spiel, Trend erkennen/erfinden - Kohle abschöpfen -
und rechtzeitig auf den nächsten Zug aufspringen. Muß jeder selber wissen, was
er mit seinem Geld macht. Und denen, die nicht wissen wohin mit der Kohle, muß
die Last abgenommen werden.

Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von chinakohl
Okay - kann man so sehen (muss man aber nicht ;-) ).
Was mich daran extrem stört ist, das verschiedene Fahrzeuge dann "gehypet" werden - und somit nahezu unbezahlbar werden.
Andere dagegen verschwinden auf nimmerwiedersehen, weil sich keiner dafür interessiert.
Meine Aprilia Pegaso ist ein guter Kandidat dafür, während BMW`s F650 wohl in manche Sammlung der Zukunft Eingang finden wird. Dabei handelt es sich um ein und dasselbe Fahrzeug - beide liefen in Noales/Italien parallel vom Band, nur das Plastik ist bei BMW etwas anders und sie hat "nur" den Rotax 4 Ventiler (Rotax 654) während die Peg den 5 Ventiler (Rotax 655) hat
Daher nehme ich mal an, das z. Bsp. ein VW K 70 - sofern er der jüngeren Generation überhaupt noch bekannt ist - heutzutage seltener als so mancher hochpreisige Ferrari sein dürfte.
Da kann man dann wohl kaum vom erhalten klassischem mobilen Kulturguts sprechen - der sauteure Ferarri war zu seiner aktuellen Produktionszeit nur wenigen gut betuchten Leuten vorbehalten, ein K 70 stand damals schon fast an jeder Strassenecke.
Und das der K 70 ein Meilenstein für VW war, steht ja wohl kaum zur Debatte - er begründete als "Neuentwicklung" von NSU mit der Übernahme von NSU durch VW die folgenden wassergekühlten Reihen- Frontmotorgenerationen aus Wolfsburg.
Was in dieser Beziehung Motorräder betrifft: Wer hat denn in letzter Zeit mal was von einer spanischen Sanglas 500 gesehen/gehört?
.... meine Meinung.
MfG
Arvid
Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von grumbern
Ich bin viel eher erschüttert, was für Zeitschriften ihr so lest?! In der Motorrad Classic, Oldtimer Praxis, oder der Classic Bike habe ich solchen Käse noch nicht gelesen
Erst machen sie einem den Whisky madig, weil der ganze Kram schon ausverkauft und überspekuliert ist, bevor er aus dem Fass kommt und jetzt wohl die Mopeds... nun gut, meine sind ja eher unbekannt, da bleibe ich vielleicht noch etwas von der Welle verschont

Gruß,
Andreas
P.S.: Lest doch lieber Sachdienliches und kackt auf Trends! Metrosexuell ist nur ein anderes Wort für weichgespülter Kasper...
Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von chinakohl
Stimmt Andreas, da bin ich deiner Meinung.
Allerdings wenn schon hier ein solcher Thread veröffentlicht wird, möchte ich auch gerne meine Einstellung zu solchem Schwachsinn darlegen.
Und das Papier geduldig ist - sowie Zeitschriftenverlage kein weißes Papier verkaufen können (das bekommt man im Schreibwarengeschäft preiswerter), sollte auch jedem klar sein.
... nur mal so "off topic" :D
Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von Jupp100
Hi Arvid,
natürlich muß man das nicht so sehen,
das wäre ja noch schöner.
Mit dem VW K 70 rennst Du bei mir quasi
offene Türen ein, ich bin gebürtiger Soltener (Salzgitteraner).
Seltenheit allein ist sicher kein Garant dafür,
irgendwann in den Must-Have-Listen solcher
Magazine aufzutauchen.
Die Sanglas (habe ich tatsächlich Vorgestern erst
in einem alten Motorradkatalog angegiert) hätte
einen Hype sicher nicht weniger "verdient" als die
ehemalige Massenware XT und SR 500.
Die Welt ist einfach ungerecht!

Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von obelix
chinakohl hat geschrieben:...ein VW K 70 - sofern er der jüngeren Generation überhaupt noch bekannt ist - heutzutage seltener als so mancher hochpreisige Ferrari sein dürfte.
Yepp, da gibt es ne kleine, feine Liebhabergemeinschaft.
Ich hatte sogar noch was selteneres. Nachweislich existierten davon vorletztes Jahr nur noch 3 Stück, einer über das KBA zu finden, 2 abgemeldet in Garagen, die ich sebst kenne. Der 4. war meiner - bis zum Scheunenbrand:-( Aber eben - ein Peugeot 309, kein Ferrari, kein Porsche, kein Flügeltürer. Somit
nur ein altes Auto, das nix mehr wert ist - auch wenns seltener ist als ne blaue Mauritius.
Vor einigen Jahren hast nen T3 für ne Kiste Bier bekommen - heute kannst bei 2-3K-Eu mal anfangen zu suchen. Nen T1 kann sich nur noch ein Staranwalt oder J. Leno leisten, zu meiner luftgekühlten Zeit bist als Späthippie verschrieen worden, wenn Du mit "sowas" angekarrt bist.
"Nur" alt ist eben auch nix wert - da muss entweder ne Historie dahinter stecken oder ein bestimmter Ruf, technische Extravaganz oder ein neu geschaffenes Image durch Film, VIP's oder sonstwas, was ein Hipsterherz zum Schlagen bringt. Und kurz drauf steigen die Werte, weil der Zahnarzt des Hipsters einen auf Jung macht und auch damit rumgondelt.
Gruss
Obelix
Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von helmade
@Obelix
Gebe dir 100% recht.
Viele heutige Autos sind klein und in Massen produziert worden, billig, kompakt und ....gefühllos.
Son Twingo wird es auf jedenfall schwer haben zum Klassiker zu avancieren....obwohl er natürlich ne eigene Optik hat. :-D
Ziemlich spannendes Thema, bin mal gespannt wie sich das alles entwickelt.
Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von chinakohl
Ach, so`n Twingo ist doch auch nur "alter Wein in neuen Schläuchen" - guck`mal nach Peugeot 104 C
http://www.welt.de/motor/news/article12 ... Samba.html
Hab`ich auch mal gehabt - war `ne "lustige Kiste" und mit knapp 3,3 m Aussenlänge auch nicht viel länger als der klassische Mini (hatte dafür aber echte 4 Sitzplätze und nicht so "Kindersitz- Montagemöglichkeiten" im Heck).
Leider brauchte man bei diesen Dingern min. 3 Karosserien um einen Motor kaputtzufahren (der zudem auch noch "nasse Laufbuchsen" hatte und somit relativ einfach zu revidieren war).
MfG
Arvid
Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 2. Aug 2016
von Winnecaferacer
Hallo Stef eigentlich wollte ich ja nur wissen .ist meine 76er CB 550 Four Café Racer heute schon eine kleine wertanlage? Oder wird dieser Umbau nie an Wert steigen.das ist ja keine orginale Honda mehr.ich fand deinen Beitrag trotzdem gut.und ich fahre auch viel mit meiner CB .aber ich fahre so mit ihr, das sie nicht immer am Limit gezogen wird.dafür ist mir die Honda viel zu schade. Aber das versteht bestimmt keiner. Tschüss Stef .winne.
Re: GQ Germany entdeckt Motorräder als Kulturgut und Wertanl
Verfasst: 3. Aug 2016
von chinakohl
Moin,
ich denke "zeitgenössische Umbauten" - also Umbauten mit Sachen/Teilen, die auch damals zu aktuellen Zeiten der CB erhältlich waren - sollten schon ihr Geld wert sein.
Letztendlich war das damals kein Trend, sondern fast jeder hat seine Karre irgendwie "sportlicher" machen wollen. Ich kannte sehr viele Leute, die einen M- Lenker (Magura oder Telefix) oder Clip-Ons (Tomaselli) und eine Guiliari Höckersitzbank montiert hatten - egal, ob Suzuki GS, Yamaha XS, oder Honda CB.
Oftmals wurden auch die berühmten Marving 4 in 1 Auspuffanlagen - die "dünne" mit dem kurzen Endrohr ;-) - montiert (wenn man die Kohle dafür übrig hatte) - selbst an der CB Supersport mit ihrer eher häßlichen serienmäßigen 4 in 1.
Zurückverlegte Raask Fussrasten gab`s damals auch schon ........
Was das fahren am Limit angeht - okay, kann man - muss man aber nicht. Wenn man der Kiste mal "am Ohr zieht" ist das okay, ständig "durchladen" würde ich damit auch nicht wollen. Aber das Schätzchen "behüten" wollen und nur noch Krad-wandern fahren ist genau so blöd.
MfG
Arvid
P.s: An den Original- Fetischisten würde ich mich auch nicht orientieren wollen - da geht`s doch schon los, ob im Motor die originalen Kreuzschlitzschrauben mit dem Körnerschlag/Punkt auf dem Kopf oder an welcher Stelle die Sechskantkopf- Schrauben mit der "unterstrichenen 8" oder die Bundschrauben mit dem "Kringel" auf dem Schraubenkopf verbaut sind (Auweia :D )