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Moin,

Ich bin vor Jahren mal auf dem Weg nach Norderney gewesen, Frau & Schwiegervattern besuchen. 20 km vor dem Ziel (Norddeich-Mole) "patsch!" - Kupplungszug gerissen!

Es hat dann tatsächlich jemand angehalten und gefragt, ob er helfen könne. Ich habe leider etwas barsch reagiert, denn ich war extrem angepißt, weil: die letzte Fähre des Tages vor Augen!!
Also alles fix zusammengebastelt und dann Vollgas Richtung Fähranleger, vorbei an der Autoschlange und durch Norden durch (damals gab es die Umgehung noch nicht, wer sich da auskennt). Moped abgestellt, Shuttlebus, auf´s Schiff - fünf Minuten später legte der Kahn ab!

Meine Reaktion tut mir bis heute leid, und ich hoffe, der Kollege hat es mir nicht ganz so übel genommen... Lieber einmal zu oft nachfragen.

Gruß

André

Naja, dass man wenn man anhält Gefahr läuft den aktuellen Frust abzubekommen muss klar sein, einfach locker bleiben. Bisher haben sich alle beruhigt.
Letztes Jahr ist mir plötzlich was buntes quer zur Fahrbahn über den Weg gerutscht. Ich hab natürlich sofort angehalten und zum Glück schnell gesehen, dass weder dem Fahrer noch dem Moped war Schlimmeres passiert ist. Der hat mich in seinem Schock auch erstmal angeschrien. Also hingesetzt, Kippe gedreht und ihn sich erstmal ausgiften lassen. ;)

Vor 2-3 Jahren ist bei meiner GS mal die Rücklaufbohrung
der Vorderbremse verstopft gewesen-> komplett blockiertes
Vorderrad war die Folge.
Ich stand also mäßig gelaunt mit dem 270 Kg Brocken mitten
in der Kurve auf einer Bundesstraße. Ganz doll gefreut habe
ich mich über die ca. 15 Moppedfahrer die freundlich grüßend
vorbeigefahren sind.
Nach einer halben Stunde hielt dann ein freundlicher Ducati-Fahrer
mit Freundin an. Zentimeterweise haben wir die GS dann aus dem
Gefahrenbereich geschoben. Der beste Spruch kam von der Freundin:
Na los, dann zeig doch mal wozu Du jede Woche in die Muckibude
gehst!
Der so hochmotivierte Ducati-Fahrer hat mir dann sogar noch sein
Lidl-Multitool geschenkt, damit ich nach Abkühlung der Bremse (und
meines Gemüts) den Entlüfternippel öffnen konnte um die Blockade
zu lösen.
Meine Dankbarkeit war mindestens so groß wie das Moped schwer ist.

Ich halte aus Prinzip, wenn ich sehe, dass jemand Hilfe benötigt. Ich kenne das nur zu gut, dass man irgendwo im Niemandsland steht, kein Handyempfang und keiner hält an, obwohl man winkt! Wer es selbst erlebt hat, weiß, wie ärgerlich so was ist.

Erst letztes Jahr ging es mir so. Da bin ich zu einem Kollegen gefahren und kurz vor Ankunft ging sie auf Reserve. Also gut, war eh schon November und schlechtes Wetter gemeldet. Da tankst du nicht mehr, die 30km heim reichts bestimmt noch und dann steht schon kein unnötiger Sprit im Tank. Also über die Autobahn geblasen und direkt an der Ausfahrt war Ende. Also noch bis zur Kreuzung gerollt. Ein ebenfalls gerade abgefahrener Autofahrer fragte dann, ob er helfen könnte (so schnell ging das noch nie!). Er bot mri dann auch gleich an, seinen Ersatzkanister zu holen, den er daheim hatte und 5min später war er da. ich habe einen halben Liter reinlaufen lassen und mich noch mal bedankt. Die restlichen 4km bis zur haustür waren dann ein Klacks.

Ich hatte schon mal einen direkt vorm Hof stehen, dem das Moped einfach ausgegangen ist und er bekam sie nicht mehr an. Also rein gebeten und erst mal alles geprüft, was möglich war und nach etwas Schrauben und einer anderen Zündkerze gings auch wieder weiter.

Oft sind es Kleinigkeiten und wenn man nur Hilft, das Moped ein paar Meter von der Straße zu schieben, oder die nächste Tanke anzufahren.
Gruß,
Andreas

Meine Honda ist ja mittlerweile nun schon ein paar Mal liegen geblieben,auch mitten in der Pampa oder auch nur ca 5km vom Hondahändler entfernt und in der ganzen Zeit wo ich immer geschoben habe oder kniend und schraubend davor hockte,hielt KEIN einziger Motorradfahrer an.
Nicht mal der Treckerfahrer mit leerem Hänger.
Trotzdem würde ich selbst immer mal anhalten um nachzufragen,weil ich selbst weiss wie es ist liegen zu bleiben.

Gruss
Sven

Noch ne Story dazu:
mein "bestes" Erlebnis is mir damals mit nem Bandit Fighter passiert. Da war ich noch 21 oder 22. Nach ner längeren tour an ne Würstchenbude am Rhein gefahren. Rumgehockt, aufgestiegen. Konnte net mehr starten. Bzw is gestartet und dann sofort ausgegangen.
Es wurd grad dunkel.
Kamen 2 gelaufen. Beide so zwischen 40 und 50. Zottelige Harleyfahrer. Einer kannte sich aus, der andere nen VW Bus dabei. Ham mir Hilfe angeboten und ich aus Verzweiflung mal ja gesagt. Auch wenn es komisch war sein Bike in einen fremden Bus zu laden.
Dann sind wir zu dem einen Heim. Der seine Haustür aufgeschlossen und wir das Mopped in den Flur geschoben. "Hier is mehr Licht". Seine Freundin/Frau lag schlafend rechts auf ner Couch rum und wurde wach, als er einfach mal nochmal das Bike gestartet hat ohne da drauf Rücksicht zu nehmen. Er ruft nur rüber "Schatz, ich muss hier nem jungen Kerl helfen. Geh schonmal ins Bett". Sie total cool aber total verpeilt nur Ok gesagt und abgedampft ne Treppe hoch.
Am Ende war es ein blank gescheuertes kabel unter dem Sitz. Sobald man sich drauf gesetzt hat Kurzschluss und das Bike ging aus. Hat ne Weile gedauert, bis wir das gefunden hatten...

Aber mein Mopped bei zwei fremden im Flur zu zerlegen, das war schon ein Erlebnis. Is heute noch einer meiner besten Freunde ;)