So, als jemand der selber schon Gespann auf Autoreifen gestellt hat, fühle ich mich leider berufen, hier mit ein paar Dingen aufzuräumen.
obelix hat geschrieben: 27. Nov 2017
Radlager??? Beim Möp sind die ja - soweit ich weiss - immer im Rad drinne. Bei ner Autofelge gibts das nicht. Da wird das Rad nur auf die Nabe geschraubt und in der Nabe ist das Lager. Ein Autoradlager dürfte auch die Belastungen ned lang mitmachen, Schräglage kennt ein Auto ja kaum
Bei den Smartrad-Adaptern, kannst du dir den Adapter im Prinzip so vorstellen wie eine normale Vorderrad-Nabe, nur dort, wo die Bremsscheibe verschraubt ist, sind dann die Gewinde bzw. Stehbolzen für die Verschraubung der Felge. Ein Auto hat Kegelrollen-Radlager, weil eben auch massive Seitenkräfte bei der Kurvenfahrt auf die Felge wirken. Das gibts übrigens auch bei Motorrädern die ab Werk als Gespann auf die Welt gekommen sind, Dnepr und Ural haben bis vor einigen Jahren noch Kegelrollen-Radlager in den Rädern gehabt. (Mit daraus resultierenden Seiten-langen Threads im Dnepr-Ural-Forum, Umbauten auf Kugellagern und dann daraus resultierenden Lager bzw. Nabenschäden.

)
Troubadix hat geschrieben: 27. Nov 2017
Ich meine gelesen zu haben das die Kombi Motorradreifen und Autofelge wegen unterschiedlichen Formen des Humps nicht mehr oder nicht mehr gerne TÜV abgenommen wird...
Es ist vorallem so, dass der Hump einer zB 15" Autofelge rund 2mm kleiner ist als einer Motorradfelge, weswegen man beim Umbau am Gespann aufpassen muss, dass der gute Mann im Felgenladen nicht im vorauseilenden Gehorsam dir eine 15" Chopperfelge verkauft (Super Preis, mein Freund!

) und du dann beim Reifenhändler den Smart-Reifen selbst mit Tonnen an Flutschi und 7Bar Druck einfach nicht drauf kriegst. Es gibt allerdings ein paar Felgengrößen (zB Space-Saver Noträder vom Jaguar/Ford mit super-schmalem 18") da gehts ganz gut.
Bambi hat geschrieben: 28. Nov 2017
In Chopperkreisen wurden früher gelegentlich hinten Autoräder samt der Reifen eingebaut weil es damals noch keine solch dicken Pellen wie heute gab. Die Fahreigenschaften möchte ich allerdings nicht testen. Wer mehr wissen will schaut mal beim Gockel mit dem Stichwort 'Senn Chopper'.
Auch in den USA sind 'findige' Motorradfahrer auf die Autoreifen-Idee gekommen. Weil die viiieeel länger halten. Diese Fahrer nennen sich dort übrigens 'Dark-Siders' ...
Schöne Grüße, Bambi
Zum Thema Dark-Siding, das hab ich selber mal bei einem Kumpel in UK ausprobiert... sagen wir es mal so, Rasten-kratzen geht nicht, aber der Autoreifen verformt sich mehr als man glauben würde. Schräglagen wie sie bei sehr StVO-konformer (Blümchenpflücker-)Fahrweise auf einer normalen Landstraße aufkommen, gehen ganz gut (so 10 bis 15°). Kommt man an die Kante vom Reifen, uiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiuiui zuerst wabbelts wie beim sprichwörtlichen 70er-Jahre-Fahrwerk und dann walkt der Reifen ziemlich wild vor sich hin. Würde ich es selber machen? Nein. Ist es unfahrbar, eigentlich auch nicht.