Stichwort Jugendsünden:
Es gibt Dinge, die gehen einfach nicht. Original hatte die GSX 550 Unterdruck-Doppelvergaser, genauer gesagt Gleichdruck-Doppelvergaser. Die Dinger waren ohne geschlossene Airbox nicht funktionsfähig. Der originale Filterkasten hätte einen neuen Heckrahmen und eine neue Federbeinanlenkung erforderlich gemacht. Mein letzter Versuch bestand darin, die Drosselklappen auf "offen" zu fixieren und die Schieber mit Seilen zu betätigen. Resultat: Die Schieber klemmten und 3 Zylinder brüllten Vollgas im Stand. Ich habe dann den Kram weggeworfen und die Vergaser einer Honda CBX 550 passend gemacht. Dazu habe ich Adapter aus dem vollen gefeilt, die Honda Ansaugstutzen jeweils links und rechts auf Originalabstand angebaut und die Vergaserbatterie in der Mitte um 20mm verbreitert.
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Da die Ölschläuche rott waren habe ich mir schöne Edelstahl-Teflon-Schläuche mit Earl's Fittingen gebaut. Die Fittinge sind teuer und sehr kratzempfindlich eloxiert aber sehen einfach geil aus.
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Eine weitere Quelle des alltäglichen Schrauberärgers ist das Thema Kettenflucht. Sowohl das korrekte Messen der Flucht, als auch das Herstellen selbiger ist immer wieder Nervkram. Da die Kettenflucht des originalen Triumph Radträgers locker 30mm breiter ist, musste sowohl das hintere Kettenrad nach innen und das Ritzel nach außen. Hinten habe ich mit Abdrehen des Flansches und dem Ausdrehen des Kettenradrohlings 7mm geschafft. Die schmalere Kette (525 statt 530) brachte auch noch einen guten Millimeter.
Der Rest musste von vorne kommen.
Dazu habe ich zwei neue Ritzel gekauft, die ich aufeinander schrauben wollte. Nach drei stumpfen Bohrern habe ich dann die Dinger ausgeglüht. Dem inneren Ritzel habe ich die Zähne entfernt, dem äußeren die Innenverzahnung. Sechs M6 Schrauben mit ordentlicher Vorspannung müssten für das Drehmoment ausreichen. Die Mutter dazu habe ich aus hochfestem Alu gedreht und die Sicherung erfolgt über eine der Befestigungsschrauben. Damit das klappt, muss das Ritzel immer auf den selben Zähnen der Innenverzahnung stecken. Ist mir natürlich auch erst später aufgefallen.
Ob das wieder hart machen mit Flamme, Wassereimer und wieder anlassen wirklich geklappt hat, weiß ich auch nicht genau, aber die ersten 100km Probefahrt zeigen noch keinen Verschleiß
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Wovon ich gar nichts halte, ist das Versetzen des Hinterrades für die Kettenflucht bzw. für den Reifenfreigang. Auch wenn viele Kardanmopedbesitzer schwören, dass 10mm nichts ausmachen, ist das Pfusch.
Apropos Pfusch, durch die breitere Kettenflucht passt der Ritzeldeckel nicht mehr. Ich hätte ihn ja weggelassen, bzw. durch eine Platte ersetzt, aber die Kupplungsschnecke sitzt da drin. Da ich keine Lust hatte, eine neue Betätigung zu bauen, z.B. hydraulisch, wie ich es bei der 500er gemacht habe, habe ich einfach den Deckel mit Distanzbuchsen um 5mm nach außen verlegt und den Druckpilz verlängert.
Ach ja, ich messe die Flucht mit Aluprofilen, die ich ans Kettenrad halte. Laser habe ich noch nicht probiert, müsste aber auch gehen.
Fortsetzung folgt...