Re: Yamaha» FZR1000: Schnell mal was Schnelles für die Renne
Verfasst: 4. Okt 2018
Liebe Interessierte,
es war eine klasse Veranstaltung und wir sind heil und glücklich wieder zu Hause angekommen !
Meine Kawa kam leider nur kurz zum Einsatz, da die eingebaute Sachse-Zündung - frisch von der Überprüfung und angeblichen Reparatur zurück - gleich im ersten Turn ihren Dienst nicht wie vorgesehen verrichtet hat. Jetzt fällt sie unter Volllast bei hohen Drehzahlen aus.
Ich habe von Sachse Zündung die Schnauze voll, aber das ist/wird eine andere Geschichte.
Also haben wir uns auf die Yamaha FZR1000 und die Aprilia-Rotax 650 konzentriert.
Am ersten Tag vormittags hatte Jürgen vom Road-Race-Service die neuen Reifen montiert und die sind allererste Sahne !
Ich bin den ersten Turn mit der Yamaha gefahren, ganz vorsichtig, schließlich stand das Mopped 10 Jahre und wurde von uns wieder in Betrieb gesetzt. Das war die Probefahrt.
Die Bremsen sind ziemlich schlapp und brauchen neue, bissigere Beläge. Zum Glück keine Anzeichen von verzogenen Bremsscheiben, wie sie wohl immer wieder mal vorkommen. Die Reifen ließen sich ab dem ersten Meter toll fahren.
Der Motor läuft super, das Drehzahlband ist enorm und die Leistung fetzt so richtig, zumindest auf den beiden Geraden.
Aus den Kurven rausbeschleunigen, naja, das möchte vorsichtig angegangen werden.
Nils ist derweil in gewohnter Manier mit der Aprilia gefahren und ich hatte nicht den Hauch einer Chance an ihm dranzubleiben.
Dafür habe ich endlich ein Tempo erreicht, das es mir ermöglichte an anderen Teilnehmern dranzubleiben. Ein Gefühl das ich von der Kawa kaum kannte, auch mal auf Tuchfühlung zu bleiben, mit wenig Abstand zu folgen und verschiedene Linien zu studieren und auszuprobieren. Die Handlichkeit dieses geschätzt 225 kg schweren Brockens ist viel besser als die meiner 185kg schweren Kawa.
Insofern hat sich dieser Ausflug zu den "Superbikes" schon mal gelohnt !
Mit dem Wissen, dass die FZR funktioniert habe ich Nils gefragt, ob er die Moppeds tauschen möchte.
Ihr hättet das Leuchten in seinen Augen sehen sollen !
Natürlich wollte er die FZR ausprobieren. Ich habe ihm nochmal die ausgedruckte Leistungskurve der 1000er unter die Nase gehalten.
Die verläuft etwa so: 50PS bei unter 4.000 U/min, 100 PS bei 6.800 U/min 145PS bei 10.000 U/min, enormer Leistungsanstieg von 80PS@6.000 auf 115PS@7.400. Ok, zusammen mit dem Hinweis auf die schlappe Bremse hat das gewirkt und er ist die Sache besonnen angegangen. Ich bin stolz auf ihn !
So bin ich mit der Aprilia gefahren. Alles irgendwie derber als bei der Yamaha, aber dieses niedrige Gewicht, ein Gedicht.
An die spielerische Handlichkeit habe ich mich doch gewöhnt und durch schnelleres Fahren kompensiert ;)
Tatsächlich war ich damit deutlich schneller als mit der FZR oder gar meiner 750er Twin.
Das geringe Gewicht erlaubt einem späte Bremsmanöver, man kann sich mit viel Speed regelrecht in die Kurven hineinstürzen und der Motor zieht einen problemlos und zügig wieder aus den Kurven heraus. Schon toll !
Also gut, dem Kind lang genug sein Spielzeug weggenommen und ihm wieder den Moppedtausch angeboten.
Was hat der Nils geantwortet ?
"Ach Papa, eigentlich würde ich gerne die Yamaha den Rest des ersten Tages weiterfahren. Darf ich ?"
"Na klar, Nils !"
Hoppla, was ist das denn ?
Faszination Reihenvierzylinder würde ich diagnostizieren.
So haben wir am ersten Tag den letzten Tropfen Sprit lustvoll verbraten.
Leider war das bei mir auf der Strecke der Fall und ich mußte mit dem Lumpensammler reingeholt werden.
Vielen Dank an Karsten für diesen Service und meine Entschuldigung an alle Teilnehmer für diese kurze Unterbrechung.
Auch das gehört wohl zum Lernen auf der Rennstrecke dazu.
Am selben Abend noch 2x 20 Liter Sprit besorgt, damit es uns nicht wieder so ergeht.
Nach einem schönen Abend in der Halle ging es in eine kalte Nacht, immerhin über dem Gefrierpunkt.
Der nächste Morgen empfing uns trocken mit Sonnenschein, wunderbar.
Beim Frühstück mit Nils geklärt, wer welches Mopped fährt.
Er auf der FZR, ich auf der Aprilia, check.
Wieder hatten wir richtig viel Spaß und sind auch streckenweise gemeinsam gefahren.
Tatsächlich war ich schneller als er und habe mich in Richtung 1:50er Rundenzeiten vorgearbeitet.
Es gab keine offizielle Zeitnahme und natürlich wurden unsere Rundenzeiten nur sporadisch per Stoppuhr gemessen.
Nach der Mittagspause haben wir die Moppeds getauscht.
Ich saß auf der Yamaha und haderte mit einem irgendwie kippeligen Fahrverhalten.
Nils vor mir auf der Aprilia konnte sich aber auch nicht richtig absetzen und ist gleich wieder zur Boxengasse rausgefahren.
Auf meine Frage was los ist, kam ein "Ich kann mit der Aprilia nicht mehr fahren !".
Herzhaftes Lachen und Moppedtausch !
Kurz vor 16:00h ein Schreckmoment für mich.
Nils rollt in der Wiese aus, nicht gestürzt, aber im Vorbeifahren konnte ich nicht erkennen was los ist.
In der Boxengasse habe ich dann erfahren, dass der Motor nicht mehr über 5.000 U/min dreht.
Dann hat sich wohl das EXUP-System verabschiedet und die Zündung reagiert darauf mit diesem "Notlaufprogramm".
Also das Aus für die Yamaha.
Es wurde zunehmend windig, kleine Sandstürme zogen über die Teichkehre und einsetzender leichter Regen haben mir dann signalisiert es auch gut sein zu lassen.
Unser ganzes Geraffel wieder eingepackt, noch schön zu Abend gegessen und dann die Heimreise angetreten.
Alles in allem ein wirklich tolles Erlebnis und wir wissen, was wir im Winter an den Moppeds zu schrauben haben ;)
Danke an das Team vom Alteisentraining und die vielen netten Teilnehmer.
Wir kommen gerne wieder !
Liebe Grüße von Maria, Ramona, Nils und Michael
Hier Bilder vom ersten Tag:
es war eine klasse Veranstaltung und wir sind heil und glücklich wieder zu Hause angekommen !
Meine Kawa kam leider nur kurz zum Einsatz, da die eingebaute Sachse-Zündung - frisch von der Überprüfung und angeblichen Reparatur zurück - gleich im ersten Turn ihren Dienst nicht wie vorgesehen verrichtet hat. Jetzt fällt sie unter Volllast bei hohen Drehzahlen aus.
Ich habe von Sachse Zündung die Schnauze voll, aber das ist/wird eine andere Geschichte.
Also haben wir uns auf die Yamaha FZR1000 und die Aprilia-Rotax 650 konzentriert.
Am ersten Tag vormittags hatte Jürgen vom Road-Race-Service die neuen Reifen montiert und die sind allererste Sahne !
Ich bin den ersten Turn mit der Yamaha gefahren, ganz vorsichtig, schließlich stand das Mopped 10 Jahre und wurde von uns wieder in Betrieb gesetzt. Das war die Probefahrt.
Die Bremsen sind ziemlich schlapp und brauchen neue, bissigere Beläge. Zum Glück keine Anzeichen von verzogenen Bremsscheiben, wie sie wohl immer wieder mal vorkommen. Die Reifen ließen sich ab dem ersten Meter toll fahren.
Der Motor läuft super, das Drehzahlband ist enorm und die Leistung fetzt so richtig, zumindest auf den beiden Geraden.
Aus den Kurven rausbeschleunigen, naja, das möchte vorsichtig angegangen werden.
Nils ist derweil in gewohnter Manier mit der Aprilia gefahren und ich hatte nicht den Hauch einer Chance an ihm dranzubleiben.
Dafür habe ich endlich ein Tempo erreicht, das es mir ermöglichte an anderen Teilnehmern dranzubleiben. Ein Gefühl das ich von der Kawa kaum kannte, auch mal auf Tuchfühlung zu bleiben, mit wenig Abstand zu folgen und verschiedene Linien zu studieren und auszuprobieren. Die Handlichkeit dieses geschätzt 225 kg schweren Brockens ist viel besser als die meiner 185kg schweren Kawa.
Insofern hat sich dieser Ausflug zu den "Superbikes" schon mal gelohnt !
Mit dem Wissen, dass die FZR funktioniert habe ich Nils gefragt, ob er die Moppeds tauschen möchte.
Ihr hättet das Leuchten in seinen Augen sehen sollen !
Natürlich wollte er die FZR ausprobieren. Ich habe ihm nochmal die ausgedruckte Leistungskurve der 1000er unter die Nase gehalten.
Die verläuft etwa so: 50PS bei unter 4.000 U/min, 100 PS bei 6.800 U/min 145PS bei 10.000 U/min, enormer Leistungsanstieg von 80PS@6.000 auf 115PS@7.400. Ok, zusammen mit dem Hinweis auf die schlappe Bremse hat das gewirkt und er ist die Sache besonnen angegangen. Ich bin stolz auf ihn !
So bin ich mit der Aprilia gefahren. Alles irgendwie derber als bei der Yamaha, aber dieses niedrige Gewicht, ein Gedicht.
An die spielerische Handlichkeit habe ich mich doch gewöhnt und durch schnelleres Fahren kompensiert ;)
Tatsächlich war ich damit deutlich schneller als mit der FZR oder gar meiner 750er Twin.
Das geringe Gewicht erlaubt einem späte Bremsmanöver, man kann sich mit viel Speed regelrecht in die Kurven hineinstürzen und der Motor zieht einen problemlos und zügig wieder aus den Kurven heraus. Schon toll !
Also gut, dem Kind lang genug sein Spielzeug weggenommen und ihm wieder den Moppedtausch angeboten.
Was hat der Nils geantwortet ?
"Ach Papa, eigentlich würde ich gerne die Yamaha den Rest des ersten Tages weiterfahren. Darf ich ?"
"Na klar, Nils !"
Hoppla, was ist das denn ?
Faszination Reihenvierzylinder würde ich diagnostizieren.
So haben wir am ersten Tag den letzten Tropfen Sprit lustvoll verbraten.
Leider war das bei mir auf der Strecke der Fall und ich mußte mit dem Lumpensammler reingeholt werden.
Vielen Dank an Karsten für diesen Service und meine Entschuldigung an alle Teilnehmer für diese kurze Unterbrechung.
Auch das gehört wohl zum Lernen auf der Rennstrecke dazu.
Am selben Abend noch 2x 20 Liter Sprit besorgt, damit es uns nicht wieder so ergeht.
Nach einem schönen Abend in der Halle ging es in eine kalte Nacht, immerhin über dem Gefrierpunkt.
Der nächste Morgen empfing uns trocken mit Sonnenschein, wunderbar.
Beim Frühstück mit Nils geklärt, wer welches Mopped fährt.
Er auf der FZR, ich auf der Aprilia, check.
Wieder hatten wir richtig viel Spaß und sind auch streckenweise gemeinsam gefahren.
Tatsächlich war ich schneller als er und habe mich in Richtung 1:50er Rundenzeiten vorgearbeitet.
Es gab keine offizielle Zeitnahme und natürlich wurden unsere Rundenzeiten nur sporadisch per Stoppuhr gemessen.
Nach der Mittagspause haben wir die Moppeds getauscht.
Ich saß auf der Yamaha und haderte mit einem irgendwie kippeligen Fahrverhalten.
Nils vor mir auf der Aprilia konnte sich aber auch nicht richtig absetzen und ist gleich wieder zur Boxengasse rausgefahren.
Auf meine Frage was los ist, kam ein "Ich kann mit der Aprilia nicht mehr fahren !".
Herzhaftes Lachen und Moppedtausch !
Kurz vor 16:00h ein Schreckmoment für mich.
Nils rollt in der Wiese aus, nicht gestürzt, aber im Vorbeifahren konnte ich nicht erkennen was los ist.
In der Boxengasse habe ich dann erfahren, dass der Motor nicht mehr über 5.000 U/min dreht.
Dann hat sich wohl das EXUP-System verabschiedet und die Zündung reagiert darauf mit diesem "Notlaufprogramm".
Also das Aus für die Yamaha.
Es wurde zunehmend windig, kleine Sandstürme zogen über die Teichkehre und einsetzender leichter Regen haben mir dann signalisiert es auch gut sein zu lassen.
Unser ganzes Geraffel wieder eingepackt, noch schön zu Abend gegessen und dann die Heimreise angetreten.
Alles in allem ein wirklich tolles Erlebnis und wir wissen, was wir im Winter an den Moppeds zu schrauben haben ;)
Danke an das Team vom Alteisentraining und die vielen netten Teilnehmer.
Wir kommen gerne wieder !
Liebe Grüße von Maria, Ramona, Nils und Michael
Hier Bilder vom ersten Tag: