Sooo.. nächstes Thema: Anpassung und Einbau meines GSX-R 600 K1-K3 Federbeins.
Um das klobige originale Federbein austauschen zu können, brauchte ich natürlich eine passende Alternative. Ich komme nicht umhin nochmal die Technik des originalen und einstellbaren Luftdruckdämpfers der CX 500 E zu bestaunen. Für das Baujahr 1982 finde ich diesen Standard schon sehr fortschrittlich!

Nichts desto trotz musste der Dämpfer aus optischen Gründen weichen! Nach umfassender Recherche stieß ich auf ein Federbein aus der GSX-R 600, von den Einbaumaßen sehr ähnlich zu meinem verbauten Originaldämpfer. Also.. habe ich ihn kurzerhand für wenige Euro im gebrauchten, aber optisch und technisch zufriedenstellenden Zustand bestellt.

Hier ist das gute Stück, frisch ausgepackt aus dem Versandkarton. Die Einbaulänge des originalen CX-Federbeins beträgt genau 300mm von der Mitte des oberen zur Mitte des unteren Aufnahmepunktes. Mit 325mm Länge ist der Dämpfer aus der 600er GSX-R ein wenig länger. Ein relevanter Unterschied ist jedoch die Breite der unteren Gabelaufnahme. Diese ist an meinem neuen Dämpfer wesentlich schmaler als original. Das wird in den nachfolgenden Fotos deutlicher. Dieses Problem klingt nach einer weiteren Zerspanungsarbeit!

GSX-R 600 Federbein vor der Demontage

demontiertes GSX-R 600 Federbein

Und um diese untere gabelförmige Aufnahme des Federbeins handelt es sich. Egal wie oft ich den Messschieber ansetzte, die Aufnahme blieb zu schmal für die ProLink-Umlenkung der Eurosport. Aus diesem Grund setzte ich mich an mein CAD-Programm und konstruierte eine passende Gabelaufnahme für mein neues Federbein.

Dieses schöne Aluminiumteil fiel daraufhin einige Wochen später aus der Fräsmaschine eines guten Kumpels.

Auf den ersten Blick sieht die Geometrie recht simpel aus. Schaut man jedoch ins Innere der Dämpferaufnahme, befindet sich dort eine Verstellung für die Federspannung, die soweit identisch nachgebaut werden wollte.

Hier nochmal der Vergleich alt gegen neu bzw. original gegen modifiziert. Die eingesetzte Madenschraube dient zur Fixierung des Stellbolzens für die Federspannungeinstellung. Die 'alte' Madenschraube hatte die Demontage leider nicht ganz unbeschadet überstanden und wurde von mir deshalb neu aus Edelstahl gebaut.

Dies ist der besagte Stellbolzen, durch den die Federspannung im Inneren des Dämpfers eingestellt werden kann. Bei der Abnahme aller Maße an der originalen Federbeinaufnahme ist mir wohl ein kleiner Fehler unterlaufen, denn als ich den Stellbolzen zum ersten Mal in die neue Federbeinaufnahme einschrauben wollte, passte das Gewinde nicht. Anstatt M10x1 hatte ich M12x1 anfertigen lassen. Also.. weil ich ja schon dabei war einige Teile nachzubauen, musste auch der Stellbolzen noch einmal her. Dieser ist nun ebenfalls aus korrosionsbeständigem Edelstahl.

Hier nochmal beide Baugruppen der unteren Federbeinaufnahme alt vs. neu. Optisch machen die Teile schon einiges her. Schade dass sie im eingebauten Zustand nicht mehr so schön zu sehen sind.

Letzter Bearbeitungsschritt: Die Außengeometrie meiner neuen Federbeinaufnahme kollidiert beim Einbau mit der ProLink-Umlenkung und wird deswegen außen verrundet.
Um den Längenunterschied von 25mm der beiden Federbeine auszugleichen, baue ich eine kürzere Rennsportfeder von KW automotive mit einer Federrate von 80 N/mm ein. Ob die ausgewählte Federrate für das Fahrverhalten wirklich passt, muss ich beurteilen wenn ich die ersten Probefahrten mache.

Ein positiver Begleiteffekt: mit der gelben (RAL 1021) Lackierung bringt die Feder etwas Farbe ins Geschehen.
Und hier noch ein paar Detailaufnahmen vom angepassten GSX-R Federbein. Für die obere Dämpferaufnahme habe ich mir zwei Distanzhülsen angefertigt, da diese etwas schmaler war als das originale Aufnahmeauge. Etwas weniger dramatisch und wurde deswegen nicht in Fotos festgehalten.
Jetzt wo die Hinterradfederung funktioniert, kann ich mich dem Thema Felgen und Räder widmen! Dazu kommen beim nächsten Mal Bilder. So viel schon mal vorweg.. es wird ein Leckerbissen für die Augen!! In diesem Sinne.. viel Spaß beim interessierten Lesen.
