Die Requisiten:
* Sicherheitsausrüstung - besonders wichtig wenn man sich nicht gefühlt Wochenlang kratzen will - ordentliche Haushaltsgummihandschuhe mit langer Stulpe, zusätzlich normale Latexhandschuhe (ich komme noch drauf zurück) eine Sicherheitsbrille und ein gut belüfteter Ort um zu arbeiten. Ich hab das in der väterlichen Garage gemacht, weil die auf beiden Seiten ein Tor hat und so die Luft gut durchzieht. Da es trotzdem ordentlich gemüffelt hat, würde ich aber empfehlen es wirklich DRAUSSEN zu machen. Außerdem Atemschutz ist ned blöd und mind. beim Schneiden der Glasfasermatten wäre eine FFP2-Maske kein Fehler.
* Neben Harz, Härter, Matten und Pinsel, sind ein paar Plastik oder Pappbecher zum Anmischen von Harz und Härter wichtig und jede Menge Wannen und Schüsselchen zum einmarinieren des Gewebes und mind. eine größere zum Lagern der vorgeschnittenen Matten
Wie hab ich es gemacht:
Erster Schritt, Matten auf Maß schneiden. Grobe Matten als Unterbau, die "kuscheligen" zum drüberlegen. Das Harz in einem Becher anmischen nach Anleitung und dann ganz wichtig, das erste Stück Matte ins Wännchen legen und das Harz richtig reinmassiern. Wichtig in dem Zusammenhang (hab ich selber erst beim zweiten Durchgang gemacht): Latex-Handschuhe über die Gummihandschuhe anziehen, ab dem Zeitpunkt, wo man mit Harz rumpatzt. Warum, die Latexhandschuhe kann man ausziehen und hat saubere und trockene Handschuhe, wenn einem die Matten ausgehen oder man eine saubere Matte doch noch mal neu zuschneiden will etc. pp.
Diese "Schönheit" ist ein Velorex 562, ich würde jetzt gern sowas schreiben wie "der Stolz der CSSR", aber wenn man ehrlich ist, eher eine schlampig gefertigte Skibox mit Personen-Beförderungsmöglichkeit. ABER: GFK rostet nicht, insofern für den angedachten Zweck optimal...
Da es sich um ein Boot aus den 70er oder frühen 80ern handelt, hat es schon vorn und hinten Löcher für Blinker, die ich aber so nicht verwenden möchte, plus einige ziemlich ausgefranste Löcher in der Bodenwanne, wo die Kotflügel- und Sitzbefestigung war und offensichtlich das Material zerbröselt ist. Außerdem will ich den Ablauf am niedrigsten Punkt haben und nicht im Kofferraum unter meinem Werkzeug.

Das selbe Loch von außen mit einer Matte (grob) von innen aufgelegt
Um die Löcher (ca. 1 Woche später, es war schon etwas kühl) aufzufüllen, hab ich dann fasrige Matte klein geschnitten, in Harz getränkt und mit einem Borstenpinsel ins Loch getupft und gestubst.
Wenn an dem Boot, dass man repariert die Kanten so defekt sind wie bei meinem, kann man auch längliche Streifen schneiden und die dann auflegen und so die Risse/Brüche überbrücken. Was übersteht, lässt sich im ausgehärteten Zustand schön mit dem Winkelschleifen trimmen und flachschleifen.
Das selbe (und schon die nächsten zwei Blog Posts) auf English sind hier zu finden: https://greasygreg.blogspot.com/2021/11 ... art-5.html