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Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von DonStefano
jenscbr184 hat geschrieben: 16. Apr 2023 Eigentlich hat der Pulverer "gefragt", ob er grundieren muß, was zur Preisbildung natürlich relevant ist.
Für die Vitrinenoptik brauchts das nicht, als Daily Driver, der auch im Schnee übernachten muß, sehr wohl.
Der Jens hat recht.
Beim Pulvern muss man, wie bem Nasslack auch, sehr gründlich vorarbeiten.
In beiden Fällen sieht man das beim Ergebnis -vorerst- nicht unbedingt.

Passivieren zum Beispiel durch Galvanik wäre super, jedoch besteht der "gute Pulvermann" meisst auf vorheriges Strahlen, da die rauhe Oberfläche die beste Basis zum Beschichten bildet, was ihm für das Ergebnis wichtiger ist.

Zurück zu Jens:
Auch Pulver braucht eine Grundierung, wenn es dauerhaft sein soll, es geht aber (schön günstig) auch ohne.

Die häufigsten Fehler werden aber vom Kunden selber gemacht.
Präzises Abkleben der Stellen, wo sich Teile berühren und die Vorsicht vor Abplatzen bei der Montage sind meineserachtens die Faktoren,
die die Lebensdauer einer -vernünftig gemachten- Pulverbeschichtung beeinflussen.

Wenn die Beschichtung die Montage unbeschadet übersteht, ist eine Unterwanderung eher unwahrscheinlich...

Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von grumbern
DonStefano hat geschrieben: 16. Apr 2023 jedoch besteht der "gute Pulvermann" meisst auf vorheriges Strahlen
[...]
Präzises Abkleben der Stellen, wo sich Teile berühren
Der gute Pulvermann macht das gefälligst selbst und gestaltet seine Preise so, dass diese Arbeiten bereits enthalten sind!
Sollte es ohne diese ein mitlerer dreistelliger Betrag werden, ist das Abzocke.

Was mir nicht ganz einleuchtet ist die Pulverbeschichtung. Da hieße ja, dass es sich dabei um ein chemisch aktives Pulver handelt, das unter Hitzeeinwirkung während des Einbrennens/Gelierens mit dem Metall reagiert?! :dontknow:

Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von DonStefano
grumbern hat geschrieben: 16. Apr 2023 Der gute Pulvermann macht das gefälligst selbst und gestaltet seine Preise so...
Auch Du hast natürlich Recht.
Das war von mir missverständlich formuliert.
Klar klebt der Pulvermann selber ab, geht wegen des Stahlens meisst ja gar nicht anders.
Ich meinte eher, dass man das vorher genau bespricht.
Ein Mindestmaß an technischem Verständnis sollte der Beauftragte schon haben.
Das ist aber häufig schwierig, weil der Ansprechpartner selten dann auch der Ausführende ist.

Wenn ich bei mir selber Strahle, dann kleb ich auch lieber selber ab. Das Klebeband bekomme ich von Tom, meinem Pulverer.

Ich weiss aber auch, worauf ich achten muss...oder will.
Setzt aber voraus, dass sich Kunde und Pulverer (bei mir halt der Tom) kennen und vertrauen.

"Meine Preise" bei ihm sind immer super fair!

Bei einem Erstkontakt mit öligem Rahmen plus rostiger Kleinteilen und der Frage:
-Was würde sowas bei euch kosten-
wird das natürlich nicht funktionieren.

Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von TortugaINC
DonStefano hat geschrieben: 16. Apr 2023 Ein Mindestmaß an technischem Verständnis sollte der Beauftragte schon haben.
Das ist aber häufig schwierig, weil der Ansprechpartner selten dann auch der Ausführende ist.
Ich denke der erfahrene Pulverer wird sich freuen, wenn man ihm erklärt das Lagersitze und Gewinde nicht gepulvert werden sollen :grin:

Re: Erfahrungen mit Pulverbeachichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von BerndM
Florian1980 hat geschrieben: 15. Apr 2023 Stutzig machte mich die Frage, ob das Motorrad bei jedem Wetter gefahren wird. Wir hatten in der Firma bis vor kurzem eine Pulverbeschichtungsanlage, in die sich manches Teil aus Haus und Garten verirrt hat, was nach wenigen Jahren im Freien wohl nicht mehr besonders ausgesehen hat.
Laufe ich Gefahr, für das Geld eine Beschichtung zu bekommen, die nicht Wetterfest ist? Das Motorrad soll zwar nicht im Winter bei Salz gefahren werden, aber nass wird es sicher hin und wieder.
Wenn der von Dir angesprochene Pulverer Dir diese Frage gestellt hat sollte es Dich stutzig machen. Und Du hast es schon selbst
erlebt und beschrieben. Es gibt unterschiedliche Pulverqualitäten, wie auch bei Nasslack. Mit differenzierten Ansprüchen und
Qualitäten.
Billige Pulver sind nicht besonders Umweltbeständig. Das bedeutet in diesem Fall bei " nicht mehr besonders gut aussehen " das
die UV-Beständigkeit nicht ausreichend ist.
Wenn der Pulverer nur derartige Pulver verarbeitet hat es keinen Sinn ihm Motorradteile zu geben.

Gruß
Bernd

Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von DonStefano
TortugaINC hat geschrieben: 16. Apr 2023 Ich denke der erfahrene Pulverer wird sich freuen, wenn man ihm erklärt das Lagersitze und Gewinde nicht gepulvert werden sollen :grin:
Wieso Lagersitze? Die Lager müssen doch nur entfettet und abgeklebt werden... :zunge:
Im Ernst: Lagerschalen z.B. am Lenkkopf hole ich nach dem Pulvern erst raus, also schon vorher rausnehmen,
aber vor dem Puvern setz ich die Lagerschale fettfrei wieder ein.

Der Lagersitz gehört meiner Meinung nach nämlich nicht gestrahlt.
Da sind wir wieder beim gewissenhaften abkleben.

Ich denke aber auch, dass wir hier nicht über eine 750 er MV, eine 900er KöWe, Laverda SFC oder ähnlich teures Zeug reden.
In solchen Fällen würde ich mir genauer überlegen, was ich zum Backmann bringe.

Andererseits hab ich für den Alltagsracer meiner Süssen vor 5 Jahren einen seltenen, wenn auch nicht wertvollen, Stahlradsatz für die Winterräder pulvern lassen.
Das Ergebnis kann sich immer noch sehen lassen, obwohl das wohl der Härtetest für Pulverbeschichtungen sein sollte.
Da, wo die Kollegen rumrollen, gibt es sogar gelegentlich Schnee, was hier bei uns eher die Seltenheit ist.

Pulver ist eine günstige und zeitsparende Alternative, die man individuell abschätzen sollte.
Ein generelles "Für und Wider" gibts nach meiner Erfahrung nicht!

Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von TortugaINC
Dort wo ich das hab machen lassen wurden auch beim LKL Stopfen reingedrückt (Lagerschalen waren noch drin, haben aber nichts abbekommen). Fahrgestellnummer wurde abgeklebt, usw.
Jemanden, der sowas hauptberuflich macht, ist schon klar, wo Strahlgut und Farbe hin gehört und wo nicht.
Fraglich wie beliebt man sich macht, wenn man es ihm nochmal erklärt.

Gruß

Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von mrairbrush
Eigentlich sollte ein Pulverer mitdenken. Wenn man sich nicht sicher ist ob etwas mitbeschichtet/mitgestrahlt werden soll hält man Rücksprache mit dem Kunden (am besten mit Foto). Strahlen sollten sie auch selber um sicher zu stellen das kein verunreinigtes Strahlgut verwendet wird. Bei vielen Strahlbetrieben wird das Strahlgut min. mehrmals verwendet. Zumindest sollte er den Strahlbetrieb darauf hinweisen das er keinen billigen Baustahl strahlt. Da arbeiten auch oft nur Hilfskräfte die nicht wissen was sie eigentlich machen.
Ist doch überall so. Leider.

Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von vanWeaver
mrairbrush hat geschrieben: 16. Apr 2023 Strahlen sollten sie auch selber um sicher zu stellen das kein verunreinigtes Strahlgut verwendet wird.
....und nach dem Strahlen sofort gepulvert werden kann um neue Korrosion durch Luftfeuchte zu verhindern. :wink:

Re: Erfahrungen mit Pulverbeschichtungen

Verfasst: 16. Apr 2023
von Florian1980
Nachdem jetzt hier doch sehr viel diskutiert wurde... Kann mir jemand einen Pulverer im Raum Heilbronn -Stuttgart, empfehlen?