Es ist Zeit sich für das Rennen fertig zu machen da trifft mein Vater ein, der sich das Rennen anschauen möchte.
Luftdruck in den Reifen prüfen, viel Trinken und rein ins Leder.
Fahre die Strecke nochmal im Kopf, bin bereit.
Laut Zeitplan ging es nun zum Vorstart, doch auf der Strecke befinden sich noch die Superbikes und nach ihnen kommen erst die Seitenwagen, zumindest laut Plan.
Will verhindern wieder so lange am Vorstart zu stehen wie beim Q2, möchte aber auch nicht den Vorstart verpassen und quasi aus der Box hinterherfahren.
Laufe in Montur zum Vorstart, keiner dort. Frage einen Offiziellen, der mir Gewissheit gibt.
Nach den Superbikes fahren die Seitenwagen, es reicht wenn ich zum Vorstart komme sobald die Seitenwagen abgewunken werden.
Der Zeitplan hat sich nach hinten verschoben, es wird aber nichts ausfallen oder korrigiert, die Veranstaltung wird hinten raus einfach länger.
Halte die Start/Ziel Gerade im Auge und warte bis die Seitenwagen abgewunken werden.
Dann Helm auf, Handschuhe an, ab auf die Startmaschine, auf zum Vorstart.
Dort gibt es eine kleine überraschung für mich, Oldrich (#131) fährt das Rennen nicht mit der TR3 sondern mit der Ersatzmaschine der TD3.
Diesmal geht es schnell auf die Strecke raus.
Da es in Hengelo keine echte Zufahrt ala Boxengasse gibt, sondern nur einen kleinen Weg, der fast im 90° Winkel zur Start/Ziel Geraden führt, fahren die Maschinen grundsätzlich erst immer über diesen Weg auf die Start/Ziel Gerade, dort sammeln sich die Teilnehmer wieder vor zwei Ordner mit roten Fahnen, die den Kurs freigegeben sobald alle da sind.
Die Ordner geben die Strecke frei, wir fahren los, einmal rum in die Startaufstellung.
Bummel ein bischen am Anfang der Runde, versuche möglichst gar nicht von der vorderen Bremse gebrauch zu machen (sparen), trotzdem den Motor und die Reifen langsam aufzuwärmen.
Rein in die Startaufstellung, wir werden von Ordnern empfangen die beim sortieren der Startplätze helfen.
Zügig stehen alle auf der richtigen Position, die grüne Fahne wird geschwenkt, es geht in die Aufwärmrunde.
Habe noch im vorbeifahren an der Runden Anzeigetafel gesehen, daß das Rennen über 7 Runden geht und nicht wie ursprünglich von mir gedacht über 8, was mich Sprittechnisch wie Bremsentechnisch etwas entspannt.
Mache es ähnlich wie in der Runde zuvor, lasse es anfangs ruhiger angehen und gebe hinten raus gas, möglichst ohne bremsen.
Komme als einer der letzten in die Startaufstellung gerollt.
Stelle mich auf meinen Startplatz.
Neben mir ist plötzlich Connys #14 (Ducati 350) Startplatz leer, schaue Leo #42 (Moto Morini 3 1/2) an, er fuchtelt mit den Arm und zeigt nach vorne. Verstehe warum er sich aufregt, Conny hat sich einfach nach der Aufwärmrunde auf einen Startplatz drei Reihen vor uns gestellt, der wohl herrenlos war

Denke mir, naja sch... drauf den werde ich mir trozdem holen. Schau nochmal schulterzuckend zu Leo, dann wird es ernst.
Rennen 1
1. Runde
Der Mann mit der Roten Fahne räumt das Feld, Gang rein Gas auf.
Die roten Lichter gehen an und kurz darauf aus.
Zeitgleich hebt Leo #15 (Benelli 500 quattro) eine Reihe vor mir die Hand als Signal das er nicht losfahren kann.
Sebst lasse ich die Kupplung kommen, schnell aber nicht zu schnell und viel Gas. Es gelingt mir diesmal richtig gut, verliere nur eine Position an Leo (#42 Morini).
Conny (#14) hatte wohl einen schlechten Start, vor der ersten Kurve sind Leo (#42) und ich schon an seinem Hinterreifen obwohl er drei Reihen vor uns losgefahren ist und Leo bremst sich innen an Conny vorbei.
Vor lauter Motorrädern sehe ich nichts mehr, auf einmal teilen sich die Maschinen vor mir und Tilmanns Seeley MK3 (#117) tut sich vor mir auf. Tilmann (#117) versucht sich nach aussen zum Streckenrand zu bewegen, ich entscheide mich für innen vorbei.
Dick, auf Suzuki T500R (#92), noch knapp vor mir, entscheidet sich für aussen, so komme ich vor der Suzuki aus der Kurve.
Es geht durch den Linksknick auf die lange Gerade, die Gänge hochschalten bis in den 6ten. Beschleunige erst Conny (#14) dann Leo (#42) aus.
Motorleistung ist auf dieser Strecke die halbe Miete, die RD/TR3 ist da der Morini und der Ducati überlegen.
Bremse nicht auf der letzten Rille, will mir nicht in den ersten Runden die Bremsen ruinieren, wie bei meinem letzten Rennen in Hockenheim 2021.
Folglich bremst sich Dick (#92) innen vorbei, ich lasse großzügig Platz. Leo (#42) nimmt ihn dankend an und schlüpft gleich mit innen durch.
Mein Tempo ist völlig dahin somit die Drehzahl im Keller. Stotter mich im zweiten Gang aus der Kurve, Conny (#14) beschleunigt an mir vorbei, komme wieder aus dem Drehzahlloch und beschleunige wiederum an Conny (#14) vorbei.
Es geht wieder bis in den 6ten Gang.
Fahre dem Feld hinterher.
4 Gänge runter und durch die Bushaltestelle.
Eine links - rechts Schikane, kleiner linksklick gefolgt von einer rechts - links Combi.
Wieder Vollgas bis zur 1.Gang Spitzkehre.
Vor mir schnappt sich Leo (#42) Frank (Rickman Honda #73), ich will auch, doch Frank zieht in die Mitte der Straße, so bleib ich dahinter und überhole ihn beim rausbeschleunigen.
Es geht auf die schnelle Kurvenpassage.
Hoch bis in den 6. Gang, durch einen Rechtsknick,
gefolgt von der mir unbeliebtesten Kurve dieser Strecke, eine schnelle, schliessende Linkskurve.
Die Kurve an sich finde ich ganz interessant, doch die Airfence (oder was auch immer das ist) direkt am äußeren Kurvenrand, vor den Bäumen, machen mir keinen Mut.
Komme Leo (#42) näher, folge ihn noch durch die ebenfalls schnelle rechts.
Auf der erneuten Vollgaspassage fahre ich an Leo (#42) vorbei.
Dann durch die Links und die erste Gang Rechtskehre.
Komme planmäßig als 2. der IHRO 350 auf Start und Ziel.
Von Oldrich und seiner TD3 #131 kann ich nichts sehen.
2. Runde
Etwas weiter vor mir ist eine dreier Gruppe, versuche die Lücke zu der Gruppe zu schließen.
Die Gruppe zieht sich in laufe der Runde auseinander. Auf dem schnellen Kurvenabschnitt kann ich zu Dick mit der Suzuki T500R (#92) aufschliessen.
3.Runde
Dick (#92) kommt nicht rictig aus der ersten Kurve raus, ich beschleunige im folgenden Linksknick rechts an ihm vorbei auf die Gerade.
Die Lücke zu den nächsten beiden ist jetzt schon sehr groß, kann erkennen das Oldrich mit der Yamaha TD3 (#131) dabei ist.
Nehme mir vor eine Runde zu puschen um zu schauen ob ich näher komme.
4.Runde
Kann nicht sagen ob ich näher an Oldrich herangekommen bin. Denke, der Abstand ist schon zu groß um ihn bis zum Rennende zu egalisieren.
Da hinter mir auch gänende Leere ist entscheide ich mich den 2. Platz zu halten und ihn Materialschonend nach Hause zu fahren.
5. + 6.Runde
Drehe einsam und unaufgeregt meine Runden.
7.Runde
Am Anfang der Runde überrunde ich Kees mit seiner Morini 3 1/2, ganz vorsichtig, will auf keinen Fall mehr irgend einen Sch... bauen.
Der Rest der Runde ist wieder unspektakulär.
Fahre als zweiter der IHRO 350 übers Ziel.
Minimal Ziel erreicht.
Hier die Onboard zu dem Rennen,
fortsetzung folgt...