So, da erwachten wir also in Tormintoul und nach einem reichhaltigen Frühstück konnte der Tag dann auch beginnen. "Leider" haben wir uns etwas verquatscht und mussten dann doch recht zeitig aufbrechen.
Der erste Blick durchs Fenster war äußerst vielversprechend und als wir dann erst draußen waren, bestätigte sich die Vermutung, dass der Tag einen wirklich genialen Einstieg finden würde!

Als wir das Dörfchen dann verließen, hielten wir nochmal am Rande der Straße auf einer Hügelkuppe und machten einen schnellen Schnappschuss. In der Ferne sieht man, dass der Schnee noch auf den Gipfeln liegt. Es war aber auch wirklich schattig für diese Jahreszeit...

Ursprünglich planten wir den Tagestrip bis in die Gegend von Alness, was ein kleines Stück nördlich von Inverness liegt, welches wir ebenso durchqueren wollen. Im gegenseitigen Einvernehmen wurde nach dem Vorschlag meines Mitfahrers aber beschlossen, kurz vor Inverness abzubiegen und das Loch Ness zu umfahren.
Auf dem Weg über die Single-Track-Roads Richtung Südspitze Loch Ness haben wir dann natürlich auch das erste Mal pausiert. Die Kälte und die nun aufziehenden Wolken bewirkten dann doch recht frequentiert, dass der Motorradfahrer die Maschine mal links abstellen und locker flockig ins Wäldchen spazieren ging.
Anschließend schoss ich noch einmal ein zwei Bilder aus verschiedenen Perspektiven und es ging weiter.
Nach einigen hundert Metern kam dann noch einmal dieses mit Ginster übersähte, ausgetrocknete Flussbett zum Vorschein. Wie gern wäre ich auch einmal mit einer etwas "Offroad"-tauglicheren Maschine den Schotterweg links im Bild hochgeheizt....
Ein kleines, verschlafenes Loch in der Nähe von Errogie...
Wenige Meter zuvor hatten wir einen Vogelschlag zu beklagen. Ein kleiner Spatz kollidierte mit dem Helm meines Kollogen und überlebte den Aufprall nicht. Dem Helm ging es soweit ganz gut.

Einige wenige Meter später konnte ich gerade noch dem nächsten Suizid-Vogel ausweichen indem ich ruckartig den Kopf einzog. Irgendwas stimmt wohl nicht mit denen?

Kurz bevor wir also die Bergkette zum Loch Ness überquerten bot sich uns auf einer Straße über eine Ebene noch einmal dieser Anblick mit guter Aussicht in alle Richtungen.
Beim Herunterfahren vom Plateau dann die Ernüchterung. Ich fuhr wenige hundert Meter und plötzlich stotterte die Maschine und ging schließlich aus. Tausend Gedanken gehen einem am Ende der Welt dann durch den Kopf. Nach aufgeregter Fehlersuche an der Benzinzufuhr die schnelle Aufklärung des Stotterfalls: Der Choke war wieder drin und die Maschine ja noch warm gewesen. Ich hatte wohl in Geistesgegenwart beim Abstellen den Choke betätigt und nicht wieder raus genommen.
Daraufhin ein Kick und die Grüne schnurrte wieder. Weiter sollte es gehen!

Etwas weiter machten wir noch einmal eine kurze Pause an einem Strom, welcher direkt an der Singletrack einen Knick machte. Dort konnte man sich schön auf einen umgestürzten Baum setzen und abschalten.
Wenig später kamen wir von der Bergkuppe herunter auf das Loch Ness zugefahren und man, das ist schön ein ganz schön langes Gewässer!
Leider wurde das Wetter nicht sehr viel besser und der eisige Wind nahm zu. Vorallem in der Nähe des Lochs, wo die Winde dann doch herüberpeitschten war das Fahren nicht mehr ganz so angenehm. Aber: Was uns nicht umbringt macht uns nur härter :dance2:
Hier ein Schnappschuss am Loch:
Wir fuhren dann die relativ viel befahrene Singletrack auf der östlichen Seite des Lochs bis hinunter nach Fort Augustus, wo wir dann auch einen Tankstopp einlegen mussten. Die Italienerin säuft ja wie ein Loch

Und dann trafen wir dort ein...ALTER VERWALTER.
Hier wurden Reisebusse mit Touris angekarrt, die innerhalb von Minuten absolut alles überschwemmten. Der Tankstopp wurde dank Tanke/Supermarkt-Kombination zu einem Akt einer halben Stunde. Die Kasse war voll mit Chinesen, Japanern, Spaniern und was weiß ich wie vielen Nationalitäten, die sich hier natürlich massenhaft Nessie-Mitbringsel und Alkohol einsteckten.
Schnell waren wir uns einig: Nix wie weg hier, Neptune's Staircase, eine altertümliche Schleusenanlage war ebenso mit Touris überflutet und somit für uns gestorben.
Ein klein wenig Abseits hielten wir dann doch noch auf einen Kaffee zum Aufwärmen und schauten uns noch einmal die verbleibende Strecke an der Westseite des Lochs richtung Norden nach Allness an...
Und dann kam er, der Regen... Noch dazu war keine Unterkunft aufzutreiben und in einem beinahe auseinander fallenden Hotel wollten wir dann auch nicht absteigen.
Langsam nass und schon etwas entnervt wurden wir dann aber im Tucker's Inn im etwas weniger schönen Invergordon fündig. Das Inn stellte sich aber als erstklassige Unterkunft heraus und auch die nette Thekendame, welche etwa in meinem Alter war, ließ sich für die "Students from Germany" auf Preisverhandlungen ein, sodass wir das Zimmer auch noch für 30 statt 37 Pfund pro Person und Nacht bekamen.
Wir brachten fix die Klamotten aufs Zimmer, duschten, und dann wurde das wirklich gute Essen im hauseigenen Restaurant verköstigt! Ach was kann das schön sein, wenn es draußen ungemütlich wird

Dann ging es auch wieder wie üblich, vollgegessen und platt wurde noch etwas gelesen und Musik gehört und dann ins Bett gefallen..