MoinZ !
Keine Panik, ich bin so weit ok.
Gestern nur ein wenig die Wunden geleckt und innerlich mit ein paar Bier betupft.
Hüfte, Bein, Fuß kostenfrei bunt koloriert und die eh lädierten Gelenke
zipperln ein wenig, ist aber alles erträglich, ebenso das etwas verdrehte Kreuz.
Sonst habe ich keinen Kratzer.
Der dicke Tiger hat alles abgefangen und sich tapfer mit seinen rechten Rasten
in den vorderen linken Reifen und die Felge verbissen,
was diese mit ihrem Leben bezahlten und den Passat dreibeinig machten.
Dabei hat er Blessuren an besagten Teilen, dem hinteren Rastenträger,
deren Aufnahmen am Rahmen, der vorderen Raste samt Halter und
einen Bruch der Zuleitung der hinteren Bremspumpe hinnehmen müssen.
Die Blende des rechten Schalldämpfers hat den Rüchspiegel des
Passat angefressen und trug eine Kerbe davon.
Nach dem Anhalten hat er sich dann auf die linke Seite gelegt,
etwas Kühlflüssigkeit aus dem Überlauf,
ein wenig Sprit aus dem Tankdeckel und
Bremsflüssigkeit aus der Leitung gekotzt.
Dabei gabs links die üblichen Fallspuren wie krumme Blinker,
Kratzer an Handprotektor, Kupplungshebel, Rasten und
der Linken Verkleidungsseite.
Da ich noch während des Umkippens den Killschalter betätigte
ist auch motormäßig alles gutgegangen.
Die rechte Verkleidungsseite, den Tank und den kostbaren
Kupplungsdeckel habe ich ja mit Fuß und Bein geschützt.
Wie das passier ist ?
Der Kollege hat mich beim Überholvorgang schlicht gerammt.
Offenen Auges und ganz bewusst.
Mein Glück war die schiere Masse des Tigers und gute Reaktion.
So konnte ich das Vorderrad in Vorwärtsrichtung halten.
Wäre der Lenker umgeschlagen, so hätte mich der Wagen sehr
wahrscheinlich überrollt.
So steckte ich eben rechts fest, auf seiner linken Seite und wurde
eine schöne Strecke mitgeschliffen, bis der Kerl endlich anhielt.
Vorher hat er noch mal das Gas runtergetreten,
was deutlich zu hören war.
So mit Ellenbogen auf der Haube, Bein zwischen Auto und Moped
und Blick nach vorne wird die Zeit seeeehr gedehnt bis die
ca 80 km/H abgebaut sind.
Dabei hört man jedes Geräusch und spürt jede Vibration.
Das Platzen des Reifens war recht eindrücklich.
Auf meine Frage, was er denn gemacht hätte, wäre ich unter
sein Auto geraten, antwortete er sinngemäß :
Dann hätte ich meine Kollegen angerufen, die hätten
Deine Teil von der Fahrbahn gesammelt.
Das Schild der freiwilligen Feuerwehr klebte hinter der Scheibe.
Leider waren zu dem Zeitpunkt zu viele Zeugen anwesend,
sonst hätte ich mir wohl einen neuen Helm kaufen müssen.
Zu meinem Glück hat ein russischer LKW Fahrer den Vorfall
mitbekommen und sagt als Zeuge aus.
Der Mann war auch sehr schockiert ob seiner Beobachtungen,
half mir aber noch beim Aufrichten der Tiger.
Genug getippt, das war’s in Kurzform.
Schwein gehabt.
Bitte nicht nachmachen !
Denke, wir sehen uns dann in ein paar Tagen ...
Gruss, Jochen !