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Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 25. Mai 2016
von grumbern
Heute ein paar Schrauben für die Stoßdämpferaufname gebastelt. Gibt es so nicht zu kaufen, sind 3/8-20 BSF, mit einer eingefrästen Fläche. Man bekommt zwar die Schrauben, aber zu kurz für die Chief und mit "falschem" Gewinde.
Deshalb habe ich an meiner Weiler mit den Zahnrädern gespielt um die 20 tpi Steigung zu bekommen, mir eine kleine Winkellehre improvisiert und einen passenden Drehstahl geschliffen.
Als Schraubenrohlinge dienten mir M10 Schrauben, deren Köpfe auf SW15,2mm heruntergefräst und die Schäfte auf 9,5mm abgedreht wurden.
Indian_Chief_165.jpg

Ganz links das alte Original:
Indian_Chief_166.jpg
Indian_Chief_167.jpg
Indian_Chief_168.jpg

Bei der ersten Schraube ist leider ein kleines Missgeschick passiert, was sie unbrauchbar macht. Aber das ist nicht so tragisch, da ich sowieso nur zwei brauche :wink:

Jetzt muss ich warten, bis die Muttern zusammen mit den anderen Teile von HMC da sind, damit ich die Gewinde auch prüfen kann. Wenn sie passen, wird die Fläche eingefräst und dann ab zum Verzinken!
Gruß,
Andreas

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 25. Mai 2016
von Nickel
Das alu relativ schnell wieder anläuft ist normal. Um sich selbst zu schützen, bildet alu eine passiv schicht. Das macht es auch, wenn es poliert ist. Aus diesem grund hat alu auch IMMER einen leicht3n schleier und erhällt niemals den glanz von z.b. edelstahl. Das es recht weich ist, unterstützt diesen effekt natürlich noch ein mal da microkratzer beim polieren ja quasi immer neu entstehen. Bei gussteilen (wie in deinem fall) ist es dann noch ein mal schlimmer. Bei felgen ist es am besten zu sehen. Halte mal eine polierte schmiede felge neben eine guss felge. Die schmiedefelge wird stärker glänzen da das gefüge deutlich enger gepackt ist. :) Was helfen kann ist zarpon lack. Spezieller lack um rohes metall zu schützen. Außerdem gibt es spezielle alu polituren die das anlaufen zumindest minimieren können. :)

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 13. Jun 2016
von grumbern
Es geht weiter!

Nachdem ich die hintere Radnabe hergerichtet und poliert habe, habe ich mir auch die vordere noch mal vor genommen - dabei ist sie mir prompt abgehauen und auf den Betonboden geschleudert! :angry:
Also komplett noch mal von vorn. Das Ergebnis ist wieder nichts gescheites, nur "wolkig". Die hintere hat sogar einen Effekt wie Wasserflecken! Das war schon beim Schleifen ersichtlich und ging definitiv nicht raus, war also nicht oberflächlich.

Das Zeug kann mich jetzt auf gut Deutsch mal am Arsch lecken, wenn es nicht will, soll es eben nicht. zur Not, gehe ich eben mit Politur später noch mal drüber, auch, wenn das nicht so toll ist - ist es aber "richtig" auch nciht, selbst, nach dem dritten Mal. Also who cares?!

Die Dinger gehen jetzt erst mal zu SSCycle, für neue Speichen und Felgen, damit es weiter gehen kann.

Außerdem kam das Teilepaket von HMC (Dirk, ich brauche noch die Rechnung!) und somit konnte ich die Stoßdämpferbolzen fertig stellen (Gewinde musste auf Gängigkeit geprüft werden) und ein paar restliche Teile fürs Verzinken vorbereiten. Das werde ich dann wohl diese Woche auch noch machen können. .daumen-h1:

Außerdem habe ich einen Bolzen fürs Batterispannband gedreht, sowie die passende Gewindestange. Für den Bolzen konnte ich den einen vermurksten Soßdämpferbolzen nehmen, der hatte ja schon die 3/8" Durchmesser. Das Gewinde sieht zwar aus, wie M6, ist aber 1/4-26! Wohl dem, der eine Drehmaschine hat, ich möchte sie nicht mehr missen!
Indian_Chief_172.jpg

Und ein paar Teile habe ich fürs Verchromen vorbereitet. Der Lenker, Chromring und Hutmutter der Hupe, sowie die Rändelschraube der Toolbox. Kein Vergleich zu vorher:
Indian_Chief_113.jpg
Indian_Chief_169.jpg
Indian_Chief_170.jpg
Indian_Chief_171.jpg
To be continued...

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 14. Jun 2016
von grumbern
Wieder ein paar Teile fertig:
Indian_Chief_173.jpg

Die sollen schwarz werden:
Indian_Chief_174.jpg

Die zwei Sonderschrauben für die Stoßdämpfer hinten. Ist 3/8-BSF (20tpi) mit einer angefrästen Fläche - die habe ich ganz altmodisch gefeilt:
Indian_Chief_175.jpg

Einen lsutigen Effekt gab es beim galvanisch entrosten:
Indian_Chief_176.jpg
Indian_Chief_177.jpg
Woher das kommt? Keine Ahnung, es schillert wie ein Regenbogen und geht mit der Drahtbürste ganz einfach weg...

Gruß,
Andreas

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 15. Jun 2016
von grumbern
So, jetzt heißt es erst mal warten (oder andere Sachen vorbereiten...). Die Brocken sind beim Verzinken und Verchromen und sollen kommende Woche fertig sein - der Chef war begeistert ob der tollen Dokumentation und Vorarbeiten :zunge:
Habe leider verschwitzt, ihn bezüglich der besten Methode zum Entchromen auszuquetschen, das hole ich noch nach...

Die naben sind auf dem Weg zu SSCycles. Mal sehen, was die sagen und wie lange es wohl dauert. Die bekommen dann Avon MKII in 5" drauf.
Gruß,
Andreas

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 15. Jun 2016
von sven1
Hallo Andreas,

Wahnsinn was du da auf die Beine stellst. Wenn ich doch nur die Hälfte davon könnte, hätte ich wohl ein schickes und fahrbereites Moped :cry: .
Hut ab vor deinem Perfektionismus und dem Wissen um die Materie.
Bitte weiter mit der Doku, ich bin gespannt. Besser als jedes "tutorial" im www.
.daumen-h1:
Sag Bescheid wenn die Teile wieder da sind, ich komme dann gucken.

Grüße

Sven

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 15. Jun 2016
von grumbern
Danke Sven! Kannst gerne mal vorbei schauen. Kommende Woche arbeite ich bis ~16:00 und werde die Teile wohl am mittwoch abholen - zumindest sollen sie dann -laut Angabe- fertig sein! Die Räder brauchen wohl etwas länger, da er am Telefon fragte, ob es denn "dringend" sei :roll:

Ist's bei der Menge an Restarbeit natürlich nicht, aber man hat ja gerne was fertiges vor sich :mrgreen:

Wenn die Teile da sind, kann ich auch den Motor wieder ein Stück weiter montieren und vor allem mit dem Rahmen verheiraten! :dance1: Die Gabel kann dann auch rein usw.

Sieht dann bestimmt schon mehr nach Motorrad aus. Wie hat es mal ein Kollege so treffend gesagt: "Kommt Zeit, kommt Moped!"
Gruß,
Andreas

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 15. Jun 2016
von Nickel
Die farben sind anlauffarben.. Ich sehe bei dir farben die auf 200-300°c schließen lassen... Nichts wodrüber du dir sorgen machen solltest.. Wie das beim galvanischen entrosten passieren konnte ist mir aber nicht ganz klar. Da müssen durch chemische reaktionen kurzzeitig hohe temperaturen aufgetreten sein.

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 16. Jun 2016
von grumbern
Moin Nickel,
ne, Anlassfarben sind das keine. Das Zeug wurde nie wärmer als vielleicht 60°C. Es hat sich eindeutig ein schwarzer Belag gebildet und gleichzeitig eine schillernde Oberfläche, wie öl in einer Pfütze. Anlassfarben in dieser Konstellation (von gelb bis graublau/Farblos) würden bedeuten, dass hier sehr punktuell große Hitze (über 600°C) eingewirkt hat, aber das geht nicht.

Der Effekt dürfte aber auf molekularer Ebene den gleichen Grund haben, nämlich eine Verzerrung der Gitterstruktur der Randschicht, aber wohl nicht durch Oxidation und auch nicht im Material selber (dort, wo es nicht schwarz angelaufen ist, ist es ja blank!), sondern im darauf gebildeten Belag.

Was, wie, warum genau, ist aber nach wie vor unbekannt!
Vielleicht ist hier ein Chemiker/Galvaniker unter uns, der dazu mehr weiß? :P
Gruß,
Andreas

P.S.: Eventuell liegt es daran, dass ich statt Stahldraht für die Haken Kupferdraht genommen habe und der sich doch irgendwie auf den Elektrolyt ausgewirkt hat?! Der Kupferdraht ist übrigens mittlerweile silber. Ich vermute mal, dass er Nickel aus dem Edelstahl der (Opfer-) Schüssel aufgenommen hat :zunge:

Re: Royal Enfield - Indian Chief

Verfasst: 16. Jun 2016
von swol
Das einzige was mir dazu einfällt ist:
Das durch das galvanische Entrosten die Oberflächen sehr sauber geworden ist,also keine Anhaftungen von Irgendwas.
Dann oxidiert es schon mal schnell mit dem Luftsauerstoff, Anlassfarben sind ja auch nix anderes als hauch dünne Oxidschichten.