Hallo
Habe lange nichts mehr berichtet, doch es ist geschraubt worden.
Die normale Wartung vor der neuen Saison ist im vollem gange, hier Mal ein Foto vom aktuellen Zustand,
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im April soll die RD/TR3 wieder fahren.
Man sieht es den Foto zwar nicht an aber ich befinde mich bereits im Wiederaufbau.
Das Vorderrad ist schon wieder montiert samt neu belegten Bremsbacken, einen neuen Zugverteiler, den ich schon länger mit mir herumtrage, als Alternative ausprobiert und ich experimentiere noch mit einer Bremszugnachstellung, die mit der linken Hand während der Fahrt betätigt werden kann, dazu komme ich später nochmal.
Der Motor war komplett zerlegt und ist auch im Wiederaufbau.
Gemacht habe ich, Kurbelwelle sowie Zylinder vermessen, alles noch gut, Kurbelwelle wieder eingebaut, neue Standartmaß (63,96) Kolben+Ringe für die Saison besorgt, müssen noch montiert werden. Zudem habe ich die Schaltwalze genauer unter die Lupe genommen
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und neu eingestellt, was nötig war, damit sollte das Gangrausspringen, was mich öfter plagte, Geschichte sein.
Schwinge und Dämpfer habe ich mir auch vorgenommen. Es fühlte sich alles nicht mehr wirklich gut an am Ende der letzten Saison, ja wirklich gut wahr es auch nie
Jedenfalls gab es Optimierungspotential.
Nach Zerlegung,
Stoßdämpfer undicht, keine Dämpfung mehr.
Schwingenlager, auf einer Seite war die Innenhülse festgebacken an der Außenhülse die andere Seite hatte zuviel Spiel.
Es waren noch die originalen Kunststoff Aussenhülsen verbaut. Da ich schon vor Jahren Bronzebuchsen organisiert hatte wäre der Zeitpunkt günstig um die Kunststoff Dinger los zu werden.
Also kramte ich die Bronzebuchsen heraus.
Hmm, die Innenhülsen passen nicht in die Bronzebuchsen, sie sind leicht zu groß
Vielleicht habe ich damals (vor ca 10Jahren) einfach die falschen gekauft. Also nochmal neu bestellt.
Die kamen ein paar Tage später waren aber genau so wie die, die ich schon hatte.
Irgendwas stimmt hier nicht, mir kam es ehedem schon komisch vor, dass die Innenhülsen aus Bronze sind.
Bronze und Bronze wären keine guten Geleitpartner.
Bei cmsnl
https://images.cmsnl.com/img/partslists ... 4_8526.gif
konnte ich zwar den generellen korrekten Aufbau der Angelegenheit überprüfen, aber Masse sowie Materialart verrät cmsnl nicht.
Meine Vermutung, da hat mein einziger Vorbesitzer Mal was selbst gestrickt.
Vermutungen sind kein Wissen, es mußte Licht ins Dunkle, sprich Erkundigungen einholen.
Klemens angerufen, Problem erklärt, aus dem Kopf wußte er auch nicht aus welchen Materialien die Innenhülsen original sind aber er schaut Mal in eine ausgebaute RD Schwinge, die er noch rumliegen hat, was dort drin ist, in der Zwischenzeit könnte ich bei Peter anrufen, der weiß es sicher.
Daran hatte ich auch schon gedacht, Peter (als PeterA in diesem Forum bekannt) ist ein wandelndes Lexikon was Yamaha 2takter betrifft.
Also Peter angerufen, der mir sofort sagen konnte, daß die Innenhülsen original aus Stahl sind.
So war klar, meine Bronze Innenhülsen sind Eigenbau. Ich gehe davon aus, das die Schwingenlagerrung meinem Vorbesitzer irgendwann zu viel Spiel hatte, um es zu beheben hat er sich leicht größere Bronzebuchsen fertigen lassen und die originalen Aussenhülsen/Kunststoffbuchsen entsprechen aufgebohrt. Hat ja lange gut funktioniert.
Peter bot mir an, ein paar originale Stahl Innenhülsen mitzubringen wenn er das nächste mal in sein Lager fährt, was ich dankend annahm.
Kurz darauf rief mich Klemens zurück, er hatte nun alles auf der Werkbank liegen und bestätigt nochmal Peters Aussage.
Klemens bot mir an die Stahl Innenhülsen direkt bei ihm abzuholen und er nimmt sich welche aus dem Lager mit (es ist ein Gemeischaftslager von Klemens und Peter) damit ich schneller weiterkomme.
Also ab ins Auto, rüber zu Klemens. Habe bei der Gelegenheit noch einen meiner ausgebauten Dämpfer mitgenommen, Mal schauen was er von dem hält.
Klemens war gerade am aufbau seiner zweiten Aermacchi, während ich die Schwingachsen Teile auf seiner Werkbank begutachtete. Alles gut, die Innenhülsen passen zu meinen Bronzebuchsen.
Zeige Klemens noch meinen Dämpfer, er bestätigt mir das der Dämpfer eine Revision braucht.
Während wir quatschen und Klemens weiter schraubte wanderte mein Blick durch die Werkstatt bis er neben der Tür hängen blieb.
Dort hingen drei Dämpferpaare säuberlich übereinander. Ganz unten eines was den originalen RD Dämpfern glich, darüber ein moderneres Paar mit Ausgleichbehältern und ganz oben ein schlankes Paar ohne Federn welches meine Aufmerksamkeit bannte.
Zack hatte ich einen Dämper davon in der Hand und fing an ihn zu "testen", Klemens schaute vom schrauben auf, sieht mich und scheint sofort zu wissen was in meinem Kopf gerade vorgeht (zugegeben, war glaub ich auch nicht so schwer

) und bemerkt, das wird aber nicht billig.
Ich musste grinsen, erwischt, und fing an ihn mit Fragen zu den Dämpfern zu löchern.
Ende vom Lied, habe die rein pleumatischen Dämpfer zum ausprobieren mitgenommen.
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Wieder Zuhause, die Kunstoffbuchsen aus der Schwinge gefummelt. Die erste wollte natürlich gar nicht freiwillig ihren Platz räumen. Habe die Buchse mit einem Sägeblatt vorsichtig durchgesägt, da kam sie raus.
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Die andere Seite machte es mir leichter, ließ sich gut rausschlagen.
Hier einmal der Vergleich,
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links, bisher verbautes, aufgebohrte Kunstoffbuchse mit eigenbau Bronze Innenhülse,
rechts, Bronzebuchse mit original Stahl Innenhülse.
Dann die Bronzebuchsen eingeschlagen, den Anfang mit dem Kunstoffhammer, bis sie 1/3 drin war ging das ganz gut, ab da brauchte es schwerere Geschütze, also dicker Hammer und eine passende Nus. Weiter langsam eingetrieben und immer wieder mit der Schieblere geprüft ob noch alles gerade sitzt.
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