Seit Jahrzehnten werden Kegelrollenlager als Ersatz für originale Kugellager im Lenkkopf angeboten, eingebaut und gefahren.
Dafür gibt es gute Gründe, aber auch ein Kegelrollenlager hat mal seine Lebensdauer erreicht und muss gewechselt werden.
Die Lagerkäfige sind leicht getauscht, aber die Lagerschalen aus dem Rahmen zu bekommen, das kann sehr schwierig werden.
Im Gegensatz zu den originalen Lagerschalen stehen die Lagerringe der Kegelrollenlager nicht oder nicht weit genug in des Innere des Lenkkopfrohrs hervor und lassen sich somit nicht mehr mit Durchschlag oder Innenauszieher demontieren.
Verschärft wird die Situation, wenn der Rahmen pulverbeschichtet wurde und dabei die Lagerschalen drin geblieben sind.
Eine dann noch praktikable Methode ist das Auftrennen der Lagerringe um ihre Spannung zu lösen und sie am Trennschnitt mit einem Meißel auszutreiben. Die Schleifstelle im Rahmen kann man dann gleich noch etwas erweitern, an der Gegenseite auch eine Aussparung anbringen, damit man nach dem Einbau neuer Lagerschalen diese bei Bedarf mit dem Durchschlag wieder ausbauen kann.
Jetzt ein paar Bilder dazu und ja, ich bin mit diesem Motorrad vorher probegefahren. Im Stand kein auffälliges Einrasten der Lager und während der Fahrt mit bis über 100 km/h nur ein ständiges, leichtes hin- und herkippen des Motorrads. Scheußlich zu fahren, schöner Strich in Kurven unmöglich, aber grundsätzlich noch fahrbar. Sehr erstaunlich!
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... und ja, das ist das selbe Mopped, aus dem ich die Blechplättchen unter den Shims ausgebaut habe!