BnB 2019 - ein super geiles Wochenende mit hartem Abgang!
Nach einem harten Einsatz für Mensch und Maschine habe ich die meisten Fragmente wieder zu Hause. Und wenn man vorab mal das Ende ausklammert, war das Wochenende wieder der Hammer! Bestes Wetter von Freitag bis Sonntag und ich durfte in meiner Lieblingsklasse den Classic Superbikes mitfahren.

Die Platzverhältnisse im Fahrerlager waren wieder sehr begrenzt, aber die Orga hat optimal dafür gesorgt die Flächen möglichst effektiv zu nutzen. Meine Seeley durfte dieses Jahr zusammen mit der schönen Rickman von Michael zusammen unter einen Pavillon.
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Die Trainings liefen gut und es war zum Glück nicht zu heiß und vor allen Dingen trocken. Es lief alles gut, die Seeley hat tadellos funktioniert und allürenfrei Ihre Bahnen gezogen. Nur mein auf den ersten Blick so stabiler Frontständer hat sich beim Raufsetzen auf die Seeley gleich verbogen und musste provisorisch gerichtet werden, damit ich überhaupt noch die nigelnagelneuen Reifenwärmer draufziehen konnte. Ja ja, Reifenwärmer... Eigentlich dachte ich ja, ohne Slicks auch keine zu benötigen, aber in der letzten Winterlangeweile habe ich mir doch die 18" Reifenwärmer bei Matze (
UXO) gegönnt. Und ich muss sagen, dass ist echt der Hammer. Wenn der Motor auf Temperatur ist, dann kann man gleich von der ersten Runde aus Attacke geben. Nie mehr ohne! Und apropos Attacke...
Der Leitspruch fürs Wochenende:
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Das Qualifying lief mit dem dritten Platz sehr gut. Obwohl ich im Vergleich zum letzten Jahr noch eine Sekunde langsamer war. Aber ich bin ja auch älter geworden.
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Und dann kam das Rennen. Leider wieder super spät am Nachmittag, aber hilft ja nichts. Ich war ja schon froh, dass ich nicht wieder so nervös war, wie im letzten Jahr. Und zum Glück kein Le Mans-Start! Mein erster normaler Rennstart, leider war ich einen tick zu früh und musste die Kupplung wieder kurz ziehen, die Gabel tauchte ein und so kam ich etwas zu spät los. Zwei schnelle Jungs sind an mir vorbei und ich bin auf Platz 5 zurück gefallen. Egal erstmal sortieren und sicher durch die erste Kurve und die erste Runde. In der zweiten Runde konnte ich den ersten "Vordrängler" nach der Gegengeraden auf der Bremse kriegen. Dann die enge 180° und Zack war schon der Nächste vor mir. In der schnellen Rechts fuhr der Vordermann die Kurve soweit außen an, dass sich eine riesige Lücke geöffnet hat. Als Freund der engen Linien habe ich mich im Bruchteil einer Sekund dafür entschieden innen zu überholen. Leider hat mein Vordermann eine so spitze Linie gefahren, die ich zum einen nicht erwartet hatte und die ihm zum anderen aufgrund des höheren Schwungs direkt vor meinem Vorderrad vorbeischießen ließ. Er konnte mich nicht sehen, aber ich musste in Schräglage ankern, habe überbremst und bin über das Vorderrad abgegangen und heftig auf dem Asphalt eingeschlagen.
Schon im Rutschen habe ich mich geärgert! Das arme Moped! Und dann lag ich im Sand. Die Hoffnung, dass nichts Schlimmeres passiert sei, hat sich schon alleine dadurch verflüchtigt, dass ich kaum noch Luft bekommen habe. Am liebsten wäre ich liegen geblieben, habe mich aber aus Sicherheitsgründen zum Rand der Sandkiste in Richtung der Streckenposten geschleppt. Ich konnte nicht mal mehr das Visier öffnen und die Streckenposten haben mit dem Helm gewartet, bis der Sani da war. Nachdem ich in die Vakuum-Matratze gepackt wurde habe ich nur gehofft, dass wegen mir kein Hubschrauber kommen musste, wie bei dem Gespannunfall davor. Ich konnte ja den Funk mithören und es klang ziemlich knapp, aber das letzte Rennen konnte zum Glück wiederholt werden. Wie es nun mal so ist, wenn man als Letzer stürzt, hatte der Krankenwagen nicht mal mehr Schmerzmittel an Bord. Erst mit dem nachfolgenden Notarzt kamen die ersehnten Morphine. Für mich persönlich immer der angenehmste Teil eines Unfalls.
Also ab in die Spreewaldklinik. Das Wochenende war für mich wohl gelaufen. Im Krankenwagen habe ich noch gedacht, dass ich zum Glück nicht zulange die Strecke blockiert habe und das letzte Rennen wiederholt werden konnte.
Ich persönlich hatte ja auch nur 5 Runden vom Wochenende versäumt. Es hätte also auch schlimmer kommen können.
Unterm Strich habe ich eigentlich viel zu viel Schaden für den Sturz genommen. Das Schulterblatt, das Schlüsselbein und vier Rippen sind gebrochen und drei Rippen sind angebrochen. Das Schlüsselbein musste mit Tüddeldraht geflickt werden, der Rest soll so wieder zusammenwachsen. Mensch, da habe ich wieder mal ganz schön auf die Fresse gekriegt!
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Und wie die Karre schon wieder aussieht?!
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Geht alles noch, aber was mich persönlich besonders ärgert, ist das irgend so eine Flitzpiepe von Streckenposten mein Moped wohl hinten am Aluhöcker angehoben hat. Der sieht jetzt jetzt aus wie ein Halbmond.
Auch der Kombi ist ziemlich platt, was aber auch nicht das große Problem ist, da ich mir sowieso nach dieser Saison einen vernünftigen Einteiler holen wollte. Diesmal denn wohl auch mit Airbag.

Um den Helm ist es allerdings wirklich schade!
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Naja wohlwollend ausgedrückt, freue ich mich schon tierisch auf die neue Saison...
Demnächst gehts hier weiter mit der Instandsetzung.
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