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Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

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sven1
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von sven1 »

Wie wäre denn dann die richtige Vorgehensweise?
Schrauben entfetten
Gewinde mit Bremsenreiniger und Druckluft säubern
neue Schrauben verwenden
Schrauben frei Schnauze vorsichtig per Hand anziehen´? Bei den Kräften die Michael da angibt, komme ich bei kaum einer Schraube über "handwarm". Oder so einen schweineteuren Drehmomentschlüssel für den Bereich 8-23 Nm kaufen?
Ich gebe zu, das ich einen sehr günstigen DMS aus dem Baumarkt habe, allerdings auch nur um die Achslagerschrauben der BMW anzuziehen, den Rest mache ich "nach Gefühl" (und damit wahrscheinlich zu fest).
Grüße

Sven

PS: viel Erfolg beim Entfernen des Schraubenrests
"Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist." (Der Leopard, Giuseppe Tomasi di Lampedusa)

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grumbern
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von grumbern »

Wie Ralf schon gesagt hat, ein dünner Film z.B. aus Kriechöl macht nicht viel aus, es geht eher um zähflüssiges Schmiermittel in größerer Menge. Also eine wirklich ölige, oder fettige Schraube. Natürlich auch Öl im Gegenstück, also der Mutter, oder dem Gehäuse. So was dann mindestens mit Druckluft säubern, oder eben weniger Drehmoment darauf geben, wobei das dann sehr ins Gebiet des Schätzens fällt und den Schlüssel überflüssig macht ;)
Wenn es aber nur darum geht, mehrere Schrauben in diesem Zustand gleichmäßig anzuziehen, kann man den Schlüssel trotzdem sinnvoll anwenden, wenn auch nicht 1:1 übertragbar.
Gruß,
Andreas

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TortugaINC
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racere

Beitrag von TortugaINC »

Zum Drehmomentschlüssel:
Ist er nach neuer Norm geprüft müsste, er auch im unteren Skalenbereich funktionieren. Nach alter Norm ist das nicht gegeben (bzw. ist der untere Bereich da eher „Grauzone“):
DIN EN ISO 6789-1:2017:
Mit der neuen Norm wird nun der niedrigste Skalenwert für den geringsten Kalibrierwert herangezogen. Bei ISO 6789:2003 dagegen wird die Kalibrierung bei 20 Prozent des maximalen Skalenwertes durchgeführt.
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Mechaniker
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von Mechaniker »

Die Schrauben waren mit Motoröl eingeölt.
Ich glaube dass es am Drehmomentschlüssel lag. (hatte eh schon ein mulmiges Gefühl mit dem)
Der Bereich geht tatsächlich von 10Nm bis 210Nm.
Und ein Markenproduckt ist das auch nicht...

Ich hab auch die 12 Hutmuttern die Block und Kopf zusammenhalten wieder gelöst und siehe da, die Hutmuttern Haben sich richtig in die Unterlegscheiben reingefressen.

Jedenfalls habe ich mich jetzt dazu entschlossen in neue Drehmomentschlüssel zu investieren.
Einen für die kleinen/feinen Arbeiten:
https://www.ebay.de/itm/Proxxon-Drehmom ... :rk:1:pf:0

& einen für die große/gröberen Arbeiten:
https://www.ebay.de/itm/Proxxon-Drehmom ... :rk:1:pf:0

Ist zwar kein Gedore aber ich bin mit der Qualität von Proxxon ebenfalls sehr zufrieden.
Dauert jetzt halt nur wieder bis es weiter geht.

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f104wart
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von f104wart »

@Tibor: Erstens können wir davon ausgehen, dass im Hobbybereich KEIN Drehmomentschlüssel regelmäßig geprüft/kalibriet wird und zweitens spielt die richtige Handhabung, gerade bei extrem niedrigen Drehomenten eine bedeutende Rolle.

Je länger der Schlüssel und je weiter das eingestellte Drehmoment am Anfang der Skala steht, umso größer ist die Gefahr des Überziehens.

Drehmomentangaben im WHB sind nie auf den Punkt, sondern es ist immer eine Drehmomentspanne (9-12, 18-25, 40-60, 80-100 usw.) angegeben.

Bei öligen Shcrauben fährt man besser, wenn man sich am jeweils unteren Ende der vorgegebenen Wert bewegt.


Trotzdem gehe ich im vorliegenden Fall davon aus, dass die Schraube entweder eine Vorschädigung hatte oder beim Anziehen massiv überzogen wurde. Bei einer intakten Schraube würde, gerade in Aluminium, eher das Gewinde im Gehäuse beschädigt werden als das die Schraube abreißt.


@Sven:
...Die richtige Vorgehensweise wäre:

Die Schraube und die Bohrung reinigen, die Bohrung mit Bremsenreiniger spülen und ausblasen. In der Bohrung darf sich keine Restflüssigkeit mehr befinden.

Die Schraube darf nach der Reinigung keinerlei Korosion haben. Sie wird nach der Reinigung mit einer rotierenden Drahtbürste mit einem Multifunktionsspray - hier nehme ich ausnahmsweise WD 40 - eingesprüht und mit einem Lappen leicht abgewischt, so das nur ein dünner Film an der Schraube haftet. Alternativ kann man auch den Lappen einsprühen und die Schraube damit abreiben.

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f104wart
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von f104wart »

Der Bereich geht tatsächlich von 10Nm bis 210Nm.
Jung, was machst´de nur für Sachen! :grinsen1:


...Ich darf´s ja gar nicht sagen, aber ich hab mal nen Drehmomentschlüssel falsch rum gehalten und mich gewundert, warum er nicht auslöst. Da hatte ich die Schraube aber schon in der Hand. :versteck:




Mit den Proxxon-Werkzeugen bist Du schon ganz gut aufgestllt. Trotzdem würde ich mir speziell für die vielen M6er Schrauben noch einen kleineren kaufen, der nur bis 15 Nm geht.

Notfalls kannst Du den 30er erst mal weg lassen und für M8 den 20-100 nehmen. :wink:

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TortugaINC
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von TortugaINC »

Hallo,
hab ich nur ergänzend erwähnt. Die Uraschen wurden ja bereits ausführlich besprochen...
Hintergrund: In der Uni hab ich noch gelernt, dass sich bei Messmitteln (würde ich den Drehmo mal mit dazuzählen) die angebene prozentuale Abweichung, sofern nicht anders angegeben, auf den maximalen Skalenwert bezieht. Beim 200Nm Drehmo mit +-3% wären das +-6Nm. Wenn man dann 12Nm einstellt, können dann also theoretisch 18Nm Anliegen (die meisten rechnen die 3% auf den eingestellten Wert). Nach neuer Norm ist das m.M.n anders...
Da kann man sich im (sinnvollen) unteren sicherer sein.
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f104wart
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von f104wart »

Hallo Tibor,

das kann ich nur unerschreiben. Ich war selbst erstaunt darüber, wie schwierig es ist und wieviel Übung man dazu benötigt, einen Drehmomentschlüssel im richtigen Moment loszulassen. Ich habe u.a. einen Lehrgang für Flanschverbindungen bei Kempchen in Oberhausen gemacht (DIN EN 1591-4), weil ich das in meinem Job brauche.

Dort haben wir natürlich ausschließlich mit kalibrierten Werkzeugen gearbeitet und mussten mit Erstaunen feststellen, dass Schrauben, die wir mit 100 Nm angezogen haben auf dem Diagrammschreiber <114 Nm zeigten. Und dabei waren wir ja alle "Profis", die aus der Praxis kommen. Erst nach mehreren Versuchen ist es einigen von uns gelungen, beim Knacken des Drehmomentschlüssels so schnell zu reagieren, dass wir max 3% über dem eingestellten Wert lagen.

...Und jetzt kommt ein Hobbyschrauber, nimmt einen 30 oder 40 cm langen Schlüssel und stellt den auf 12 Nm ein :o

Ich wette, der zieht weiter als bis 18. :wink:

Und wenn dann die Schraube wie es machne machen, gar gefettet ist (Stichwort Kupferpaste), dann gute Nacht! :salute:



...Genau so schlecht sind natürlich trockene oder rostige Schrauben. Hier erreicht man, im Vergleich zu einer neuen und geölten Schraube, bei gleichem Drehmoment nur ca 17 % der gewünschten Vorspannkraft. Ich sag nur: Auto und Radschrauben :shock:


Man muss daraus keine Doktorarbeit machen, aber man sollte es zumindest mal gehört haben und sich beim nächsten Mal daran erinnern. :wink:

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TortugaINC
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von TortugaINC »

Genau, können muss man es natürlich auch.
Ich würde sogar behaupten, dass es näherungsweise unmöglich ist mit einem 08/15 Drehmo bis 200Nm eine Schraube mit 12Nm anzuziehen.
Die Drehmos in der Halle (wir sind mehrere Personen) wurden nach ein paar Jahren zum Kalibrieren gebracht. Jetzt ist der Punkt gekommen, an dem mich interessieren würde ob das sehr preisgünstig ist, oder ob das über Vitamin C lief. Muss ich mal fragen.
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kramer
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Re: Kawasaki» 550GT wird zum Cafe Racer

Beitrag von kramer »

grumbern hat geschrieben: 1. Jan 2019 Kramer: Was findest Du denn so unwahrscheinlich an einer öligen Schraube?!
Mal darüber nachdenken, was das Drehmoment über die Zugkraft an der Schraube aussagt und wie es sich da mit Reibungsverlusten verhält. Drehmomente werden im Normalfall für eine trockene Schraube angegeben. Ein Tropfen Öl kann dann bei gleichem Drehmoment die tatsächliche Zugkraft an der Schraube um einiges erhöhen, bis zum Abreißen der Schraube.

Deswegen sollte man sich nicht blind auf das Drehmoment verlassen, es ist eben nur eine abgeleitete Hilfsgröße...
Das ist mir schon klar. Der Effekt ist aber mMn. nicht so stark, daß er über Abreissen oder Nichtabreissen entscheiden sollte. Immerhin scheint das ja eine eher gewöhnliche Schraubenverbindung zu sein und keine ausgereizte Spezialdehnschraube o.ä.

Grüße

Peter

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