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Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 18. Apr 2019
von Bucki
Bin eigentlich auch so unterwegs, dass ich erst Crimpe und dann nochmal verlöte. Manchmal sitzt der Stecker so fest, dass sich trotzdem das Kabel aus dem Stecker rauszerrt, dann doch lieber ein kleiner Punkt Lötzinn und schon läufts. :grin:
Und ich will jetzt nicht die "Wer billig kauft, kauft zweimal"-Keule schwingen, aber ich hatte auch mal diese 4€ Crimpe da bevor das mit der Elektrik bei mir richtig angefangen hat... da war gefühlt 0,5mm Blech + je 1mm Pulver auf jeder Seite. Beim Crimpen hats eher die Zange weggedrückt, als das es ne ordentliche Vercrimpung erzeugt hätte... :stupid: Das war direkt das One Way Ticket in den Mülleimer... Dann lieber eine günstige mit Untersetzung oder man schaut mal über längere Zeit bei Ebay & co rein, da bekommt man selbst gute Zangen ab und an für nen Appel und Ei. .daumen-h1:

Und zum Thema: Wenns sich vermeiden lässt würde ich immer was anderes nehmen. Für nen Testaufbau okay, da hatte ich selbst schon nen Tacho komplett per Krokoklemmen am Bike, auch nicht viel Besser. :grinsen1: Zudem finde ich nimmt ne Lüsterklemme im Gegensatz zu anderen Steckverbindern zu viel Platz weg. So wie die in der Höhe aufbaut kannste schon fast zwei ordentliche Steckerverbinder übernander packen.

Grüße,
Bucki

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 18. Apr 2019
von cafetogo
Warum man nicht verlöten soll braucht man nicht erklären bei Google gibt dazu genug zu lesen. Klemmen kenne ich nur von den Ost Mopeds zb Zündschalter und das hat auch dementsprechend vergammelt ausgesehen, und war mehr oder weniger an paar Drähtchen noch fest. da hat aber schon das kabel selber nichts getaugt

Mit den einfachen Crimpzangen braucht man da auch nicht ran, Man braucht zumindest ein Set mit wechselbaren Pressplatten da ist dann alles dabei, man hat ja auch unterschiedliche Stecker.

Grüße
Roland

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 18. Apr 2019
von f104wart
Man kann schon verlöten. Aber nur die Spitze des Kabels im vorderen Bereich der Crimpung. Das Lot darf keinesfalls so tief in die Litze gezogen werden, dass es hinter die Klemmung der Kabelisolierung läuft.

Normalerweise ist das Löten bei einer sauberen Crimpung nicht notwendig, aber ich gebe zu, dass ich bei besonders wichtigen Verbindungen und zur Vermeidung von Übergangswiderständen ganz gerne einen Lötpunkt an die Spitze setze, der aber maximal bis ans Ende der Crimpung geht.

karlheinz02 hat geschrieben: 18. Apr 2019So gesehen, gibt es sogar vier "Grundformen": die einfachen Zangen aus gestanztem Blech, und die aufwendigeren mit (Knie-)Hebel Übersetzung. Jeweils für isolierte und unisolierte Kabelschuhe. Wobei ich mich von der isolierten Ausführung ebenfalls fernhalte, wenns geht :zunge:
Bei den unisolierten nehme ich lieber die einfache Ausführung, weil man den Arbeitsbereich und die Crimpung besser sieht.
Gerade bei den AMP-Steckern verrutschen beim Ansetzen der Zange gerne mal die Silikostopfen, und das sieht man dann durch das breite Maul der teuren Zange nicht. ...Und wenn man´s sieht, ist es meistens schon zu spät.

Mit der einfachen Zange bin ich hier deutlich schneller und sicherer zugange.


Wenn ich ausnahmsweise isolierte Stecker verwende, nehme ich dazu die gezeigte Kniehebelzange. Deren Vorteil ist, dass sie die Isolierung an zwei Stellen gleichmäßig "quetscht" und der Druck vorgegeben ist.

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 18. Apr 2019
von grumbern
Wenn man richtig verlötet, säurefreies Lot/Flussmittel verwendet und dazu passende Stecker verwendet, ist absolut nichts dagegen einzuwenden. Ich habe zudem auch schon genügend Crimpstecker gesehen, die einfach abvibriert waren und Lötkontakte, die nach 40 Jahren noch gut waren. So viel dazu. Meiner Meinung nach liegt der große Vorteil des Crimpens in der einfacheren Handhabung und der enormen Zeitersparnis, gegenüber einer sauberen Lötverbindung. Die ganzen anderen Ammenmärchen diesbezüglich konnte ich noch nie bestätigen und führe ich daher auf unsachgemäße Ausführung zurück. Einzig für Kabelenden hält eine Endhülse erst mal besser, da druckbeständig. Abbrechen tut es dann meist direkt dahinter :neener: Bei verzinnten Aderenden gammelt dann bei unzureichender Wartung wegen Übergangswiderständen (Oxidation und "Setzen" des Materials) die Verbindung weg.

Zum Ursprungsthema Lüsterklemme:
Allen Zweiflern zum Trotz hier ein Auszug der original Ersatzteilliste eines bekannten, westdeutschen Premiumherstellers:
1.jpg

Nichts desto trotz würde ich nicht ohne Weiteres und schon gar nicht jede x-beliebige Verbindung mit einer solchen Klemme herstellen, weil es ganz einfach besseres gibt und sich Schraubverbindungen immer lösen können/werden. Gibt es, gab es, kann mann, braucht man aber nicht. Punkt.
Gruß,
Andreas

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 19. Apr 2019
von DerAlte
Ich glaube wir haben genug gekrimpt und gelötet. Irgendwie scheint alles gesagt.
Was mich aber weiterführend interessieren würde: wie schütze ich die Steckverbindung selbst vor Gammel?
Gibt es eine Paste die auf den Stecker aufgetragen wird, so daß die beiden Teile eine absolut leitende Verbindung eingehen. Eine Paste, die wasserfest ist, nicht aggressiv und 100% el. leitend???

Grüße Volker

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 19. Apr 2019
von grumbern
Kontaktfett würde mir da spontan einfallen, normaler Weise für Batteriekontakte verwendet. Selbst aber noch nie verwendet.

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 19. Apr 2019
von karlheinz02
Für Crimpkontakte im Mehrfachgehäuse verwende ich gerne Hohlraumwachs, aus der Spraydose mit Spritzröhren gezielt aufgetragen. Bisher keine schlechten Erfahrungen damit gemacht.
Gruß, Karl-Heinz

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 19. Apr 2019
von ichstehaufDKW
Ist wohl alles gesagt, Lüsterklemmen taugen nicht wirklich.
Was ich aber immer für Notfälle dabei habe sind sog. Wago-Klemmen mit Hebeln für alle Leiter bis 2,5mm.
Damit kann man sehr schnell und sicher improvisieren, klein sind die Dinger auch noch,
Gruß Ali

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 19. Apr 2019
von Ratz
Klar als Pannenhelfer auf Touren sollte man sowas schon dabei haben. Ansonst aber ist das Verbauen am Fahrzeug heut zu Tage sinnfrei.
karlheinz02 hat geschrieben: 18. Apr 2019 ....... gibts aber noch eine Alternative zur Lüsterklemme, mal nach "WAGO 221" googeln. Haben laut Hersteller sogar eine Zulassung für Fahrzeugbau...
Kannst du hierfür bitte eine Quelle nachliefern die deine Behauptung "laut Hersteller Zulassung für Fahrzeugbau" belegt? Ich kann hier nämlich nichts finden, nur Zulassungen für Haus, Anlagen und Schiffsanlagenbau.

Wenn WAGO über Benutzung im Fahrzeugbau redet meinen sie Automatisationsanlagen zur Herstellungen von Fahrzeugen, nicht die Benutzung am Fahrzeug selbst. Zumindest ist mir kein dem entsprechendes Datenblatt/Zertifikat für eine WAGO-Klemme bekannt.

Re: Was spricht gegen Lüsterklemmen???

Verfasst: 19. Apr 2019
von MichaelZ750Twin
Hi Volker,
Batteriepolfett hilft gut gegen Gammel, ist selber aber nicht leitfähig.
Die Steck-, Quetsch-, Crimp-, Löt- oder auch Klemmverbindung muss selber in der Lage sein, den Strom sicher zu übertragen.
Alle weiteren Massnahmen gelten dem Korrosionsschutz bzw. dem Festsitz der Verbindung.
Konstruktiv muss man sich im Vorfeld schon um Knick- und Scheuerschutz und z.B. Wasserdichtheit kümmern.
CU@STC ;)