7Fifty hat geschrieben: 2. Dez 2019
Was
ich nicht möchte: Nach diesem Workaround eine konkret veränderte Geometrie der ganzen Mühle zu haben! Sprich: Der Karren steht dann vorn viel höher als "vorgesehen".
Von daher ist meine Frage: Welchen Hebel muss ich deiner Meinung nach ansetzen, um nach Konfiguration der Feder auf ein halbwegs originales Niveau zu kommen? Kürze ich die Feder weniger "scharf", spanne ich die Feder weniger "scharf" vor oder hat das ganze Prozedere etwa nur Sinn, wenn ich die Gabel durchstecke?
Das Gabel-Durchstecken bewirkt über Verkürzung des Nachlaufs eine etwas bessere Handlichkeit, also Einlenken mit weniger Kraft.
Zu meinem Erstauen waren aber z.B. bei einer VFR-750 (deren Feder und Dämpfung ab Werk ziemlich optimal sind) schon 10 mm Durchstecken im Fahrverhalten spürbar, nicht heftig, aber er-fahrbar.
Demnach müsste man bei der RC01 die Gabel nun auch 34 mm durchstecken, um den gleichen Nachlauf wie vorher zu bekommen.
Alternativ - oder wenn ein Rohrlenker das Durchstecken verhindert - macht man die Hülse direkt kürzer, das sieht vll auch 'cooler' aus, weil das Bike im Stand gestreckter wirkt.
Nachteil: Man verliert an Federweg, was aber bei der nun härteren Feder ggf. hinnehmbar ist.
Im Falle der RC01 sind die 152 mm für ein Straßenbike ja ziemlich viel, da kann man auf 20..30 mm verzichten.
In beiden Fällen ist zu prüfen, dass das Schutzblech bei Vollbremsung+Bodenwelle nicht anstösst.
Bei der RC01 ist das kein Problem, tendenziell mehr bei Bikes mit Luftkühler. Man mag dann einen Knete-Ball an der Stelle auf das Schutzblech drücken, dann sieht man nach Vollbremsung, wieviel Luft noch ist.
Oder man testet das vor dem Aufschrauben der Deckel, einfach das Rad mit beiden Händen anheben. Der Charme beim Durchstecken ist wiederum, dass man das in 5 Minuten ändern kann, ohne die Gabel zu öffnen.
Andere Frage - wie hat sich der Konstrukteur das eigentlich gedacht?
Mögliche Erklärung: Da wurden (in Japan) immer so 50-kg-Jockeys draufgesetzt, für die war die weiche Feder goldrichtig.
Dann wird nun mit der härteren Feder+Hülse nur das eigene Übergewicht (bei mir 90 kg leer) kompensiert - und man müsste die Gabel
gar nicht durchstecken, um wieder beim Nachlauf im-Sinne-des-Erfinders zu landen.
Mein Rat: Änderung je nach Anforderung bzw. eigener Er-fahrung:
1. Gabel droht auf Block zu gehen > Vorspannung über Unterlegscheiben oder Hülse erhöhen, ggf. Gabel ebenso durchstecken.
2. Vorbau bewegt sich zu stark, schlechte Rückmeldung > Feder härter machen+Hülse, wie beschrieben
3. Bike fährt träge durch Kurven > Gabel 10/15/20 mm durchstecken
Bei mir war 1. und 2. der Fall, daher die Änderung wie beschrieben. Zu 3. mache ich im Frühjahr Fahrversuche.