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Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 20. Mai 2020
von guzzifan
Gedankenspiel:

alle, die von einer Streckensperrung betroffen sind fahren genau diesen Streckenabschnitt an Sonn- und Feiertagen die gesamte Saison mit dem Auto. Nach dem Ortsausgangsschild runter in den 2. Gang und dann Bleifuss bis in den roten Bereich. Danach wieder zurück und das ganze Spiel von vorn, jedes Wochenende an dieser einen Strecke.
Was würde passieren? Ein Fahrverbot für alle Autos an Sonn- und Feiertagen? Wohl kaum! Man würde solange kontrollieren und sanktionieren bis Ruhe ist. Und so sollte es sein.

Anders bei Motorradfahrern. Streckensperrungen für Motorräder sind der Weg des geringsten Aufwands mit größtmöglichem Erfolg aus Sicht der Politik und dem größten Teil der Gesellschaft. Und wohl vor allem auch deshalb, weil Motorradfahrer keine ausreichend starke Lobby besitzen, um dem entgegen wirken zu können.

Wohl gemerkt: ich bin gegen diese Drehzahljunkies (auch ein legales Motorrad macht im Bereich des roten Drehzahlbereiches mehr als genügend Radau, um Anwohner nachhaltig zu stören).
Aber es ist Aufgabe der Politik und der verantwortlichen Behörden, diese Leute in die Schranken zu weisen und nicht mit Sippenhaft für alle Motorradfahrer zu reagieren, so wie es mittlerweile fast bundesweit praktiziert wird.

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 20. Mai 2020
von 7Fifty
jokotr hat geschrieben: 20. Mai 2020 Oder weiß jemand ein Beispiel wo eine Beschränkung gelockert wurde? Jetzt aber bitte nicht die Ausgangsbeschränkung ansetzen.
Ich führe mal den grünen Pfeil an Ampelkreuzungen an.

Na klar - sicherlich ein Relikt aus DDR-Zeiten; immerhin gabs bis zur Vereinigung ja keinen einzigen auf dem Gebiet der alten BRD. Hätte man also auch sang- und klanglos untergehen lassen können. Bis halt jemand auf die Idee kam, dass das Ding doch gar nicht so schlecht zu sein scheint: Und zwar als verkehrsleitende Unterstützung und nicht dafür, etwa einen (neuen) bußgeldbewährten Tatbestand zu schaffen.

Hältste dich also an die Regel und stoppst an der Haltelinie, darfste bei Rot rechts abbiegen. Hältste dich nich dran, gibts eins auf die Mütze. Und so ist doch auch beim Fahrzeuglärm a la §30 StVO, der Kradfahrern (vermutlich konstruktionsbedingt) sicherlich deutlich mehr abverlangt als anderen Fahrzeugführern. Klappts nicht, gibts eben auf die Mütze.

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 20. Mai 2020
von Troubadix
guzzifan hat geschrieben: 20. Mai 2020 Gedankenspiel:

alle, die von einer Streckensperrung betroffen sind fahren genau diesen Streckenabschnitt an Sonn- und Feiertagen die gesamte Saison mit dem Auto. Nach dem Ortsausgangsschild runter in den 2. Gang und dann Bleifuss bis in den roten Bereich. Danach wieder zurück und das ganze Spiel von vorn, jedes Wochenende an dieser einen Strecke.
Was würde passieren? Ein Fahrverbot für alle Autos an Sonn- und Feiertagen? Wohl kaum! Man würde solange kontrollieren und sanktionieren bis Ruhe ist. Und so sollte es sein.
Kollege denkt in dem Fall der Extremsperrungen (Taunus liegt uns vor der Türe) an einen Schnellen AMI, ich könnte ein Getunten 205CTI16V Reaktivieren...

...Mein großer Vorteil ist das Schichtdienstbedingt ich öfters unter der Woche (auch mit dem Kollegen) ne Runde drehen kann, oder Freitags Abends statt am Wochenende...



Troub@dix

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 21. Mai 2020
von Bambi
jokotr hat geschrieben: 20. Mai 2020 Irgendwie geht's ja immer nur um Verbote und höhere Strafen für den Normalbürger - wenn nicht gleich darum "ein Exempel zu …………..
Oder weiß jemand ein Beispiel wo eine Beschränkung gelockert wurde? Jetzt aber bitte nicht die Ausgangsbeschränkung ansetzen.
S.
Hallo Sepp,
zumindest im Bereich Motorrad hat der BVDM in den vergangenen Jahren durchaus einige Rückzüge der voreiligen Politker erreicht. Stöbern lohnt sich:
https://bvdm.de/politik-und-leistungen/ ... etzgebung/
Schöne Grüße, Bambi ... BVDM-Mitglied seit ca. 1978 ...

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 21. Mai 2020
von Bambi
Noch ein, ev. ergiebigerer, Link:
https://bvdm.de/aktuelles-und-veranstal ... perrungen/
Schöne Grüße, Bambi

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 21. Mai 2020
von jokotr
Mir geht's jetzt nicht um irgendwelche Repressalien, die gerade noch verhindert werden konnte, sondern um
die gesamtgesellschaftliche Verbotshysterie. Den grünen Abbiegepfeil hab ich ganz vergessen, der ist auf der Positivseite
irgendwie untergegangen, obwohl er eigentlich nicht zu übersehen sein sollte ( und das war jetzt wirklich ironisch gemeint).
S.

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 21. Mai 2020
von Speed
jokotr hat geschrieben: 21. Mai 2020 ...die gesamtgesellschaftliche Verbotshysterie.
😂👍🏻

Ich wundere mich immer wieder, wie wir, die "älteren Herrschaften" hier im Forum, bis heute überhaupt überleben konnten.

Zum Thema Verbot. Im zarten Alter von vielleicht 10 Jahren bekam ich mein erstes Fahrtenmesser (sagt man das heute noch 🤷). Die Lederscheide an den Gürtel geschnallt und ab zum "Butschern". Dann wurden "Pfeile" für den selbstgebauten Bogen geschnitzt. Dann kam der Nachbar vorbei. "Schönes Messer hast du da, aber schneide dich nicht!" Natürlich wurde das Messer von ihm begutachtet und mit einem freundlichen toktok auf den Kopf durfte ich weiter schnitzen 😁.

Heute.

Grüne Helikoptermütter holen das SEK.
Das "toktok" auf den Kopf wird als Körperverletzung oder sexuelle Belästigung ausgelegt.

Seien wir doch froh, daß wir eine unbeschwerte Kindheit hatten und schwelgen in Erinnerungen.
Die Zeiten ändern sich, nicht alle können oder wollen sich adäquat mitverändern.

Meine Jungs kennen das alles nicht. Bauen keine Flöße, kein "Butschern".

Heute wird PS 4 gezockt, gechillt und gestuhlt. Glücklich sind sie trotzdem und das ist das Wichtigste.

Genießt den Vatertag und ab aufs Motorrad, solange wir noch können.

Grüße von der sonnigen Nordseeküste

🙋

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 21. Mai 2020
von 7Fifty
Speed hat geschrieben: 21. Mai 2020 Ich wundere mich immer wieder, wie wir, die "älteren Herrschaften" hier im Forum, bis heute überhaupt überleben konnten.
Die Gesellschaft rechtfertigt sich stärker denn je. Heute gehört es zum Gebot der Waffengleichheit, auch empörten Bürgern ihren Standpunkt erklären zu lassen. Ganz egal, ob als Gegner, Befürworter oder Schlichter.

Was hier im Faden schon oft anklang und ich eigentlich gut finde, Ursache + Wirkung zunächst zu trennen. Also zuerst mal ran an Hersteller, demontierbare dB-Eater und ja, vielleicht auch Fahrschulen, den 7. Sinn und Empathie zu schärfen. Schlägt das fehl, kann ich mit dem Finger immer noch auf die da oben zeigen - gekehrt wird aber quasi erst mal vor der eigenen Haustüre. :wink:

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 21. Mai 2020
von zippi
Hallo

Mir geht es darum, das der bürger zunehment endmündigt wird, denn der staat weiss besser was für einen gut ist oder nicht :bulle: .
Gutes beispiel, rauchverbot in den kneipen u.s.w., kann doch jeder wirt selber entscheiden ob in seiner kneipe geraucht werden darf, genau wie der gast, er muss ja nicht in eine raucherkneipe. Wenn der bedarf an nichtraucherkneipen da gewesen wäre, hätte das ein findiger wirt auch vor dem nichtrauchergesetz als marktlücke entdeckt.
Dann kommt das argument, ja aber die raucher schaden der gemeinschaft, da sie die krankenkassen belasten und was ist mit dem alkohol, der ist also gesund oder was :stupid: .

Zur info, in deutschland werden ca 25 miliarden umsatz mit alkoholischen getränken gemacht, die kosten die durch alkoholmissbrauch entstehen liegen bei ca. 40 miliarden im jahr :oldtimer: .

Ich nenne das bevormundung, das hat mit freiheit nix zu tun.

grüsse zippi

Re: Petition gegen Wochenendfahrverbote für Motorräder

Verfasst: 21. Mai 2020
von 7Fifty
zippi hat geschrieben: 21. Mai 2020 Gutes beispiel, rauchverbot in den kneipen (...)
Ich hatte das Beispiel auch schon auf der belegten Zunge - war mir eigentlich aber zu schwierig. Bin ja selbst Raucher. :cool:

Naja, aber auch da wurde zunächst die Ursache bewertet. Atmen tun Nicht- und Raucher gleichermaßen und eine darauf folgende Sanktionierung lässt sich eben nur auf eine Handlungsweise (eben das Rauchen) anwenden. Die Nichtraucher können ja nun nicht für die Dauer des Kneipenbesuchs die Luft anhalten, wenn es ihnen nicht behagt. Niemand ist bislang daran gestorben, nicht in der Kneipe zu rauchen; niemand ist bislang daran gestorben, gemäßigt oder mit dB-Killer durch die Gegend zu fahren.

So gehen also die Raucher seit Jahren 7min vor die Tür und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heut'. :wink: