Also hier waren bis jetzt schon mal einen Haufen guter Inputs und ich würde jetzt gern eine komplett andere Perspektive einbringen.
Punkt 1) Auch ausgelutschte Industriemaschinen sind so schlecht nicht. Das Drehen hab ich auf einer VÖEST DA160 (eine umgelabelte EMCO V13) in der HTL gelernt, die erste eigene Drehbank war eine gut und gern 1 Tonnen schwere Fischer aus den 1920ern mit einem Opel Getriebe zwischen E-Motor und den Riemenscheiben. Die tut heute noch gute Dienste bei einem Freund in Graz.
http://www.lathes.co.uk/fischer/ - Modell KBH oder KBR
Für einen geübten Dreher, der (fast) täglich mit der alten Dame arbeitet kann man dann sogar mit einer komplett ausgelutschten Drehbank Lagersitze und Passungen drehen. Vorteil: Kilopreis (höchstens) - die Fischer hab ich damals für eine Kiste Bier eingetauscht. (Und dann nach der Abholung ganz dringend ein anderes Auto gebraucht - wer ist Hr. Stützlast und was hat der mit meinem Auto zu tun?)
Punkt 2) Nach der Fischer gabs eine Minilathe. Und ja, die hatte neu schon fast soviel Spiel wie die Fischer, aber variable Geschwindigkeitskontrolle und wenn was hin war gabs einfach Ersatzteile. Das Plastikzahnrad für High-Low hab ich mehr als einmal auf dem Gewissen gehabt.

Mit der Minilathe geht nämlich einiges.
Danach folgten eine Myford ML7 (vermutlich eine der besten Drehbänke ihrer Gewichtsklasse, für mich aber immer zu klein) und dann eine Matra MDR2. Nach einer Affäre mit einer indischen Britin (Coronet/Rhino) ists jetzt zum zweiten Mal eine Matra MDR2A geworden.
TL;DR: Eine Drehbank ist besser als keine. Egal welche Drehbank du kaufst, sie wird immer früher oder später zu klein sein. Kauf ruhig günstig, du wirst, wenn du beim Drehen und Fräsen hängen bleibst, sowieso mehr als einmal noch was anderes kaufen. Die chinesischen Tischdrehbänke (alles über Minilathe) ist für das gebotene eigentlich viel zu teuer. Ja man kann mit einer gleitgelagerten Maschine aus der Zwischenkriegszeit absolut glücklich werden, man sollte sich nur bewusst sein, dass die Maschine dann selbst auch Arbeit bedeutet. Und bleib zumindest bei der ersten Maschine von den großen Markennamen (Weiler, Emco, VÖEST,...) weg. Man zahlt dann vorallem gebraucht sehr viel für den Namen und ein Potenzial, dass du zu dem Zeitpunkt kaum ausnutzen kannst. Besser eine schlechte(re) Drehbank an seine Grenzen treiben und dort wirklich die Grundlagen lernen, als andersrum... Und billige Drehbänke wird man immer wieder um das selbe Geld los.