Fredi hat geschrieben: und dann bekomm ich einen Schlag ab,
...Ja, aber nur, wenn Du das andere Federende in die Steckdose steckst
Blackhawk hat geschrieben:
Der Abstand der Windungen zueinander hat keinen Einfluss auf die Kennlinie der Feder. Was mit enger gewickelten progressiven Feder gemeint ist, sind kegelförmige Federn.
Kegelfeder.jpg
Nein, sind es nicht!! Es gibt unterschiedliche Bauformen von Federn, Die Kegelfeder ist nur eine dovon. Ihr Vorteil besteht darin, dass sie eine geringere Bauhöhe bei gleicher Windungsanzahl erlaubt.
Blackhawk hat geschrieben:
Das enger gewickelt bezieht sich hier auf den Durchmesser, nicht auf den Windungsabstand.
Mit "enger gewickelt" ist eine geringere Steigung gemeint !
Ich hole nochmal etwas weiter aus.
...Zum besseren Verständnis beziehe ich mich dabei
ausschließlich auf zylindrisch gewickelte Schraubenfedern:
Beim Einfedern einer Schraubenfeder verringert sich der Steigungswinkel. Eine Feder kann theoretisch so weit zusammen gedrückt werden, dass alle Windungen aufeinander zum Liegen kommen würden.
Dies würde zum Einen bedeuten, dass die Federwirkung "schlagartig" auf Null geht. Die Feder "schlägt durch" und kann brechen.
Der Federweg muss daher entweder brgrenzt werden (Gummipuffer o.ä.) oder die Federrate muss so berechnet werden, dass die Feder selbst bei Annahme der größten anzunehmenden Belastung nicht "auf Block" geht.
Ergebnis dieser Berechnung ist die sogenannte "Federrate". Die Federrate wird bestimmt durch
-das Schubmodul (Werkstoffkennwert, für Federstahl ca 80.000 N/mm²)
-den Drahtdurchmesser
-die Anzahl der FREIEN Windungen
-den mittleren Windungsdurchmesser in mm (Aussendurchmesser der Feder minus Drahtstärke)
Ist die Federrate über den gesamten Federweg konstant, d.h. die Feder hat eine zylindrische Form bei konstanter Drahtstärke und konstanter Steigung (Wicklungsabstand) ...(die oben genannten Parameter sind also an jeder Stelle der Feder gleich), hat die Schraubenfeder eine "lineare Federrate". Trägt man die Federkraft und den Federweg in ein Koordinatensystem ein, erhält man dir sogenannte "Federkennlinie". Diese bildet in dem hier angeführten Beispiel eine Gerade.
Kennlinie lineare SchrFeder.jpg
Ändert sich der Wicklungsabstand (die Steigung) einer Schraubenfeder allmählich, legen sich mit zunehmendem Federweg immer mehr Windungen aufeinander. Da die die Feder insgesamt aber noch "arbeitet", geschieht dies nicht schlagartig, sondern eher sanft. Das Aufeinanderlegen der Windungen ist als solches nicht spürbar! Die Kennlinie geht in eine sanft ansteigende Kurve über. Man spricht hier von einer "stetig progressiven" Feder.
Kennlinie einer stetig progressiven SchrFeder.jpg
Bei einer stetig progressiven Federrate (Bild 2) steigt die Federkraft mit zunehmendem Federweg überproprotional an, die Feder wird also immer härter.
Um ein gutes Ansprechverhalten einer Feder (Federrate klein) und eine hohe Sicherheit gegen Durchschlagen (Federrate groß) zu erreichen, werden Schraubenfedern mit geknickter Kennlinie (stufig progressive Kennung) hergestellt. Das bedeutet, dass sich der Windungsabstand (die Steigung) nur an einer Stelle ändert. Die Kennlinie stellt sich in diesem Fall als geknickte Gerade dar:
Geknickte lineare Kennlinie.jpg
...Beim Einfedern legen sich zunächst die eng gewickelten Windungen aufeinander. Auch hier geschieht dies "sanft", da die Windungen im härteren Teil der Feder ja noch nicht eingefedert haben. Erst in dem Moment, wo die eng gewickelten Windungen mit der geringeren Federrate C1 alle aufeinander liegen, beginnen sich auch die restlichen Windungen mit der härteren Federrate C2 zusammen zu drücken und es wirkt nur noch die härtere Federrate C2.
Die Gesamtfederrate C wird berechnet, indem man das Produkt beider Einzelfederraten (C1 x C2) durch die Summe beider Einzelfederraten (C1 + C2) teilt.
Den gleichen Effekt einer geknickten Kennlinie kann man auch dadurch erreichen, dass man (z.B. in der Gabel) eine (lange) Feder mit einer etwas höheren linearen Federrate (C2) und eine zweite (kürzere) Feder mit einer geringeren linearen Federrate (C1) in Reihe schaltet.
Eine solche Reihenschaltung kann aber ebenso gut ais einer Kombination einer kurzen linearen mit einer länfern progressiven Feder bestehen. Man würde dann im unteren Teil der Kennlinie eine Gerade und im oberen Teil eine gekrümmte Linie erhalten...
In den meisten Fällen sind stetig progressiv wirkende Federungen (Bild 2) für die konstruktiven Anforderungen am besten geeignet.
Eine progressive Kennung (Federkennlinie) kann man neben einem unterschidlichen Wicklungsabstand (Steigung) auch durch unterschiedliche Drahtstärke oder durch einen verjüngten Federdurchmesser (Kegel- oder Tonnenfeder) erreicht werden.
...Und hier noch der obligatorische Link, damit der Mod nicht motzt:
KLICK