Servus an alle auf der Burg und die daheim gebliebenen!
Entgegen aller Wahrscheinlichkeit, hat es mein altmodisches Navi (siehe Bild) geschafft, mich sicher und wohl behalten zur Burg zu leiten! Dort angekommen bot sich eine super urige Location und noch urigere Gesellen

Auch, wenn es nur für den Tag war, war es doch wieder einmal schön, viele bekannte und auch noch unbekannte Gesichter wieder, oder endlich mal in Person zu sehen! Es konnte reichlich Benzin geredet, diskutiert und über die Gesetzgebung geschimpft werden.
Pünktlich zum Sonnenuntergang trat sich meine dreistündige Rückreise an, die der fehlenden Beleuchtung meines Navis und dessen schrittweiser Verteilung in der Landschaft wegen, noch altmodischer per Navigation per Straßenschildern und Geographiekenntnis erfolgte und musste schon an der Tankstelle feststellen, dass die XS nicht so gut ansprang, wie gewohnt. Nach gut 120km bemerkte ich zudem ein seltsames, schnüffelndes Geräusch im Zylindertakt und bildete mir ein, der Motorlauf wäre ruppiger geworden?! Na gut, ich wollte sowieso auf halber Strecke eine kurze Pause einlegen und der nächste Autohof war schon angeschrieben. Mittlerweile wurde das Schnüffeln deutlich präsenter und die Gasannahme schien im unteren Viertel deutlich schlechter. Was war das? Ventilspiel?! Ein versagen des linken Zylinders?! Das "pfftpfftpfftpfft" würde dafür sprechen, dass er nur noch irgendwie mitläuft, aber nicht zündet. Naja, der Autohof rückt näher, das 5km Schild ist gerade passiert. Noch ein Kilometer bis zur Ausfahrt, es stellt sich ein Ruckeln ein, das nur durch verstärktes Gas geben gemindert werden kann. Ich rechne mit Tod und Teufel, plötzlicher Tod der Zündbox, oder schlechter Ladung - der Scheinwerfer ist aber hell... Gut, ich rolle auf die Ausfahrt, mittlerweile höre ich nur noch ein Röcheln mit gelegentlichen Zündungen und ziehe die Kupplung, um mit dem sofort absterbenden Motor an die hell erleuchtete Zapfsäule zu rollen.
Erst mal absteigen, Rucksack absetzen, Rücken durchstrecken und das Gefühl genießen, wenn das Blut wieder seine Wege in Hände und Füße findet, aus denen es zuvor vom japanischen Twin herausgeschüttelt wurde. Ein erster prüfenden Blick auf den Motor zeigte eine ungewöhnliche Anordnung der Vergaserbatterie und ich war mir sicher, dass zwischen Vergaser und Zylinderkopf kein Luftspalt sein sollte! Damit war dann einiges an zuvor gestellten Fragen beantwortet, warf aber eine neue auf: "Wie konnte der Motor so überhaupt noch laufen?!"
Nun war ich zumindest froh, dass dieser Fehler schnell gefunden war und ich wohlwissend meinen Ratschkasten dabei hatte. zwei Schellen lösen, ein beherzter Klapps auf die Vergaser und die Schellen wieder anziehen. Mittlerweile war auch wieder Gefühl in den äußeren Extremitäten eingezogen, ich packte meinen Krempel zusammen und startete die Maschine, die in gewohnter Manier und mit astreinem Leerlauf losbollerte! Die folgenden 160km verliefen erfreulich unspektakulär, jedoch zählte ich jeden Kilomter, den mein ersteifender Nacken und die bald wieder totgerüttelten Körperteile der heimat näher kamen. Zudem meldete auch langsam, aber beharrlich das spärliche Sitzfleich Bedarf an Entlastung und so war ich dann doch froh, gegen 00:30 die Maschine an ihrem angestammten Platz abstellen und mich selbst niederlegen zu können.
Kurz und knapp: Ein toller Ausflug, schönes Treffen und erfolgreiche Heimkunft, sowie die Erkenntnis, dass Café Racer, nach mehr als 150km am Stück die Existenz von Sofasesselcruisern rechtfertigen
Navi:
P1170108.JPG
Erste Pause, der Morgenkaffee will nicht mehr mit:
P1170109.JPG
Ein paar Eindrücke von der Burg und dem tollen Ausblick:
P1170110.JPG
P1170111.JPG
P1170113.JPG
P1170114.JPG
P1170117.JPG
Gedankenaustausch
P1170115.JPG
Say what?!
P1170118.JPG
P1170119.JPG