Hallo Bambi,
der Fliegerhorst Nörvenich ist sehr eng mit der Geschichte der F-104 verbunden und hat am 19. Juni 1962
traurige Berühmtheit erlangt.
Das war damals natürlich ein gefundenes Fressen
für den Spiegel, der das Unglück pressewirksam für seinen Privatkrieg gegen F.-J. Strauss nutzte.
Von zwei Zeitzeugen weiß ich, dass die Piloten, allen voran Bernd Kuebart, sich gegen den Flug gewehrt haben, sich letztendlich aber dem Befehl ihres Staffelkapitäns Hans-Ulrich Flade beugen mussten.
Günther Rall, den ich am 14.10.2006 noch persönlich kennenlernen durfte, sah die Verantwortung beim "Lead" Captain Jon Speer und hat ihm dies bis zu seinem Tod am 04.10.2009 nicht verziehen.
Günther Rall war auch schon in Kriegszeiten ein sehr väterlicher, fürsorglicher und verantwortungsvoller Vorgesetzter, für den immer das Fliegen und das Wohlergehen seiner Untergebenen im Vordergrund stand, nicht die Politik.
Einer seiner Sätze, die er mir sagte, war: "...Ich möchte keinen Tag meines Lebens missen, aber ich möchte nicht jeden Tag noch einmal erleben!"
An den Unfall in Nörvenich werde ich regelmäßig erinnert, denn auf dem Freigelände eines kleinen Museums hier in meiner Nähe, direkt neben der Strasse, steht eine
TF-104F mit dem Kennzeichen 29+14. Sie ist einer der ersten 10 Doppelsitzer, die damals noch direkt aus Amerika nach Deutschland bzw. Nörvenich kamen.
Leider ist das dem jetzigen Besitzer nicht bewusst. Anstatt sie im Originalzustand zu belassen, hat er sie überpinselt und damit ihre Geschichte zerstört. Das macht er auch mit seinen anderen Exponaten so und erzählt seinen Besuchern irgendwelche Phantasiegeschichten. Ich mag ihn deshalb nicht und meide den Kontakt.
Vielleicht werde ich mich als Renter bei ihm vorstellen und ehrenamtlich für ihn tätig - dem interessierten Puplikum zu liebe.
...Ich hoffe, dass er nicht auch noch auf die Idee kommt, dort irgendwelche Güllepumpen auszustellen und irgendwelche Stories über die Geschichte der Caferacer zu erzählen.
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