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Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 26. Okt 2019
von Ratz
Er hat aber durch seine Raserei einen (tödlichen) Unfall billigend in Kauf genommen.
Ob er sich dessen bewußt war oder der Meinung ihm kann so etwas ja nicht passieren spielt da keine Rolle.
Er hat beim sich bereichern den Fußgänger umgebracht.

Dummheit schützt vor Strafe nicht.

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 26. Okt 2019
von Mopedjupp
Hoppi
Ich stimme Dir voll zu,den toten Winkel versucht man heute mit jedmöglicher Technik zu bekämpfen.
Die Technik ist aber immer nur so gut wie der,der Sie bedient!
Wie schwer es heute ist so ein Teil ( LKW ) im Straßenverkehr zu bedienen sollte eigentlich jedem Bewusst sein.
Den toten Winkel in der Fahrschule,oder Schule so wie früher zu präsentieren wäre auch heute sinnvoll.
Sicher gibt es überall in jedem Bereich Schwarze Schafe, ( Lenkzeitüberschreitung,zu schnelles fahren ).
Aber wohl keiner tötet Bewusst einen Menschen weil er Vorfahrt hat!.

Ich wollte eigentlich gar nicht auf dieses Thema aufspringen,denn was die Angeklagten in dem Film gemacht haben ist ganz klar ein No go.

Gruß
Reinhold

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 26. Okt 2019
von sven
Ratz hat geschrieben: 26. Okt 2019 Er hat aber ... einen (tödlichen) Unfall billigend in Kauf genommen.
Ob er sich dessen bewußt war ... spielt da keine Rolle.
Vielleicht führt das jetzt zu weit weg vom Thema, aber kann man
etwas billigend in Kauf nehmen dessen man sich gar nicht bewußt
ist?

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 26. Okt 2019
von TortugaINC
Den „Fahrradführerschein“ hab ich noch manchen dürfen. Der größte Schrott.
Und man muss nur häufig genug auf der BAB unterwegs sein um LKW-Fahrer nicht als die großen Unschuldslämmer zu sehen. Warum LKW ab verlassen des Beschleunigungsstreifens nicht gps gesteuert 80km/h im Konvoi fahren ist mir bis jetzt ein Rätsel.

@sven: in dem Video ist bei anderen Szenen deutlich zu sehen, wie bewusst ihm das ist. Hat er ja sogar mit seinem Kumpel noch Witze drüber gemacht. Und es ist ihm mehrfach Video dokumentiert schon um Haaresbreite nicht passiert. Es war knapp genug damit auch der letzte begreifen müsste, dass es nicht jedesmal gut ausgehen kann.

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 27. Okt 2019
von hoppenstedt
Ratz hat geschrieben: 26. Okt 2019 Er hat aber durch seine Raserei einen (tödlichen) Unfall billigend in Kauf genommen.
Ob er sich dessen bewußt war oder der Meinung ihm kann so etwas ja nicht passieren spielt da keine Rolle.
Er hat beim sich bereichern den Fußgänger umgebracht.

Dummheit schützt vor Strafe nicht.
Wenn mich nicht alles täuscht war diese Fahrt ohne Kamera, oder er hat es glaubhaft vermitteln können.

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 27. Okt 2019
von sven
hoppenstedt hat geschrieben: 27. Okt 2019 Wenn mich nicht alles täuscht war diese Fahrt ohne Kamera, oder er hat es glaubhaft vermitteln können.
Ich glaub das wär dann auch schon egal, selbst wenn das von Tortuga erwähnte Video
bei einer früheren Fahrt entstanden wäre hätte ihm die Gefahr später ja noch bewußt
sein müssen.

Mein Einwand oben bezieht sich auch nicht auf den Fall sondern rein auf Ratzens Aussage
und ist wahrscheinlich eher von theoretischem Interesse.

Ich find das übrigens gut daß wir das so ausführlich diskutieren, die ganze Sache ist um
einiges komplizierter als sie mir anfangs vorkam (da hätte ich den Mordvorwurf spontan als
unbegründet abgetan ...)

Fahrradprüfung hab ich damals auch gemacht! Super Sache! Ich war stolz wie Bolle weil
ich 14 vor mir gestartete Klassenkameraden überholt hab! Ehrenwimperl hab ich aber keinen
gekriegt, bloß den normalen ...

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 27. Okt 2019
von Roller
sven hat geschrieben: 26. Okt 2019
Ratz hat geschrieben: 26. Okt 2019 Wenn man jemanden absichtlich .... tötet ist das Todschlag. ...
Guter Hinweis, aber ich finde das ....
Der Jurist sieht es m.W. und vereinfacht wiedergegeben als Mord an, wenn es geplant war. Totschlag geschieht eher im Affekt. Alperen hat "die Tat" zwar nicht geplant, aber durch sein Verhalten gezielt provoziert. Und hier kommt m.M. nach die angepasste Rechtsprechung ins Spiel.
Früher gab es für solche Fälle mildere Urteile und durch die veränderte Verhaltensweisen (YouTube-Posing, etc.) solcher "Täter" gibt es auch härtere Urteile (-> Absicht?).
Dennoch: Schade, dass sowas diskutiert wird und ein paar Wenige nichts in der Birne haben.

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 27. Okt 2019
von hoppenstedt
Ich denke wenn ein Video in der Form der anderen, zu diesem Unfall gegeben hätte, wäre das Urteil auch entsprechend höher ausgefallen. Zu verurteilen ist ja nur der der Fall, wegen dem die Anklage läuft. Der vorherige Lebenswandel spielt da ja nur bedingt mit. Wäre es mir oder dir passiert, wäre eien Bewährung sicher nicht ausgeschlossen.

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 27. Okt 2019
von sven
hoppenstedt hat geschrieben: 27. Okt 2019 Ich denke wenn ein Video in der Form der anderen, zu diesem Unfall gegeben hätte, wäre das Urteil auch entsprechend höher ausgefallen.
Glaub ich nicht, die anderen Videos beweisen ja daß er sich bei der Unfallfahrt
der Gefahr bewußt sein musste weil er vorher schon die Erfahrung gemacht hat
daß das lebensgefährlich ist was er da veranstaltet ...

Re: Das soll Recht sein? - Raser als Mörder

Verfasst: 27. Okt 2019
von 7Fifty
Ratz hat geschrieben: 26. Okt 2019 Zu den niederen Beweggründen gehört wenn man sich dadurch bereichern will. Und die Raserei des Typen basiert hauptsächlich darauf es zu filmen, bei You Tube zu präsentieren und durch Klicks Geld und Ruhm zu erlangen. Dadurch ist ein Mordmerkmal nicht von der Hand zu weisen.
Naja, das wäre dann schon ein sehr indiziengeprägter Prozess und hat Geschmäckle. Die Schöffen im Film bestätigen das meiner Meinung nach und sind durch diesen (zugegebenermaßen sinnlosen und makaberen YT-Clip) persönlich sehr befangen bis auf eine Ausnahme, der das versucht, etwas objektiver zu beurteilen.

Was sieht man denn eigentlich in dem YT-Clip? Sieht man die "Fahrt mit Todesfolge" oder sieht man "lediglich" sinnlose Pöbelei und Heizerei paar Wochen vorher, die irgendjemanden im Verlauf des Prozesses darauf schliessen lässt, das der Kerl ein irrer Fahrer zu sein scheint? Ist nun jeder ein Mörder, der durch vorsätzliche oder tragische Handlungsweise ein Menschenleben auf dem Gewissen hat?

Im worst-case-scenario heisst es dann vermutlich irgendwann mal... achsoo, der Typ ist im Caferacer-Forum unterwegs; holte sich Tipps, wie die Karre besser/leichter/schneller würde - ja nun... müssen wohl Mordgedanken dahinter gesteckt haben, oder wie? Na dann... Prost Mahlzeit, wenn das heutzutage so einfach ist. :dontknow:

Einem Clip im www (resp. einer sinngebenden IG) vor Gericht also dermaßen Gewicht zu verleihen, dass es komplett den juristischen bzw. rechtlichen Sinn verdreht, halte ich daher für eine ziemlich suspekte, stigmatisierende Mode. Die vorhandene Gesetzgebung ist dafür eigentlich schon seit Ewigkeiten ausreichend genug, um da nicht noch weiter ausholen zu müssen.