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Schweißarbeiten für Bremsenumbau

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nolan

Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von nolan »

Dein Kollege hat leider vollkommen recht, wir haben einfach zu viel Studierte. :law:

Bollermann
Beiträge: 2388
Registriert: 27. Feb 2019
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Wohnort: Köln

Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von Bollermann »

Wir haben die falschen Studierten. Und davon zu viel.
Jura, Sozio-irgendwas, Gendergaga.

Die Kollegen vom TÜV denken sich das nicht aus.
Das sind andere, die ein paar Stühle da drüber sitzen und überhaupt keinen Kontakt mit der Materie haben und sich auch nicht dafür interessieren.

Otto Lilienthal würde heute im Irrenhaus landen und Bill Gates mit seiner Garagenfirma im Knast, wenn er das in Deutschland wiederholen wollte.
Wenn mehr Leute kontrollieren, maßregeln und bestrafen als an der "Front" konstruktiv arbeiten, gehts halt den Bach runter.
Was glaubt Ihr, weshalb die ganzen Tuner verschwunden sind, die die Motorradkataloge noch vor 40 Jahren gefüllt haben?
Mattheis&Klose, Meyer, Michel, Krauser, Schek etc. etc.
Ein Gutachten für eine neue Zulassung macht mehr Arbeit und kostet mehr Geld als das Konstruieren eines neuen Motors oder eines ganzen Motorrades.

Ich habe vor fast vierzig Jahren schon ziemlich tricksen müssen, um meine Firma gründen zu können, statt mir der Staat finanziell oder wenigstens organisatorisch unter die Arme gegriffen hätte.
Aber der erste Brief von denen war vom Finanzamt. Und da waren keine Blumen dabei.
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TortugaINC
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Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von TortugaINC »

Schweißanweisungen sind seit Jahrzehnten im Stahl- und Anlagenbau und auch um Schienenfahrzeugbau etabliert. Mit den dazugehörigen Dokumentationen und Nachweisen. Im Fahrzeugbau wird nach wie vor vergleichsweise liberal umgegangen. Was sich durchs Forum zieht wie ein roter Faden ist die Ansicht, dass sich im Keller schweißen beibringen die Legitimation darstellt alles auch selber schweißen zu dürfen. Das vor dem Schweißen sicherheitsrelevanter Bauteile ne Bemessung oder zumindest irgend eine Abschätzung erforderlich ist, und dass eine Qualifikation der Nahtgüte das normalste der Welt ist, daran denkt keiner. Anhand der meisten Kommentare geht hervor, dass es auch keinen interessiert. Kann sein, dass man sich mit der Einstellung im Internetforum als cool gilt, bei TÜV oder DEKRA wird man so jedenfalls nicht weit kommen.

Und das die Tuner verschwunden sind würde ich mal eiskalt darauf zurückführen, dass es inzwischen fast unmöglich geworden ist die werkseitig montierten Teile zu überbieten. Ebenso könnte man fragen, warum Zylinderkopf-Tuning bei modernen Motorrädern bei weitem nicht mehr so gefragt ist, wie vor 20 Jahren. Das dann noch jeder mit China Schweißgerät im Keller denkt es selber machen zu können (auch eben auch macht), machts für kommerzielle Firmen nicht einfacher. Gäbe es keine Richtlinien, und dürfte jeder alles selber schweißen, dann könnten die professionellen Tuner einpacken.
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Bollermann
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Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von Bollermann »

Das sind zwei Paar Schuhe.
Steht auch nicht in Verbindung zu dem, was ich gepostet habe.

Die Legende vom Motorrad, daß sich nicht mehr verbessern läßt, geisterte schon in der ersten Motorrad rum, die ich in den 70ern in die Finger bekommen habe. Und wahrscheinlich schon Jahrzehnte vorher.
Da war quasi jede Neuvorstellung das nicht mehr zu übertreffende Non Plus Ultra.
Auch wenn die Fahrwerke und Bremsen (gerade bei den Japanern) mittlerweile wirklich um Längen besser geworden sind, gibts immer noch reichlich Optimierungspotential bei jeder neu vorgestellten Maschine.

Das man beim Schweißen bestimmte Regeln einhält (die übrigens aus Erfahrungen anderer gewonnen und dann in Vorschriften und Anweisungen gefasst wurden) ist für mich genauso selbstverständlich wie Dich. Das macht ja auch Sinn.
Und die Selbsteinschätzung und das tatsächliche Können der Leute hier sind oft stark differierend. Da nehme ich mich selbst nicht aus.


Das hat jetzt aber alles nicht mit dem Problem des TE zu tun.
Ich als Prüfer würde weder für eine unbekannte Schweißnaht noch für eine veränderte Krafteinleitung in ein tragendes Bauteil meinen Namen unter einen Persilschein setzen.
Jedenfalls nicht in dem jetzigen juristischen Klima.
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fuerdieenkel
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Motorrad:: Ossa, Bultaco, Laverda 750SF
Wohnort: Oberfranken

Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von fuerdieenkel »

@TortugaINC

...das würde ich auch so unterschreiben.
Wahrscheinlich wird man bei dem Thema "schweißen an Fahrgestellen bzw. sicherheitsrelevanten Teilen" erst sensibel, wenn man in der Branche prof. unterwegs ist.

Vor Jahren wurde wir mal angefragt ob wir die serienmäßigen? Risse in einer Münch Hinterradfelge aus Electron schweißen könnten, weil wir das ja auch an Motorteilen anbieten.
Die Zusage war, dass das Motorrad ja nur in einer Ausstellung aka Museum stehen würde.

Ein Schweißer der nur den Blick für das Werkstück hat, würde die Arbeit vielleicht sogar ausführen. Ein verantwortlicher Techniker im Fahrzeugbau wird das mit umfassenderer Kenntnis der Problematik und möglichen Folgen sicher ablehnen...
beste Grüße

Karsten

cafetogo
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Registriert: 10. Jun 2017
Motorrad:: Dr 800 big

Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von cafetogo »

Ich kenne zwei Buden wo extrem umgebaut wird und da kommt regelmäßig der TÜV ins Haus, den einzigen schein wo man da vorzeigen kann ist der vertrag mit der Brauerei die das Bier alle Wochen bringt :mrgreen:

Oder wer kennt sie nicht auf YT ? Die Hexenküche aus Kalbach :lachen1: Aber so muss das, Fachidioten sollen Flughäfen bauen für mehr taugen die heutzutage nicht.

Grüße
Roland

OlePinelle
Beiträge: 28
Registriert: 5. Okt 2020
Motorrad:: Honda cb 250 rs, bj. 1985

Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von OlePinelle »

Alrik hat geschrieben: 2. Feb 2021 Du hast fast nen Tausender für nen Loop bezahlt? Da wär ich auch so frustriert wie Du. :)
Loop, schwinge, Fahrwerk Aufnahme hinten, eingeschweißter Batteriekasten, eingeschweißter spritzschutz, abdeckbleche unterm Sitz, sitzhalter, neue Halter für einen 3d gedruckten luftfilter Kasten, Halter an der Gabelbrücke für tacho und Drehzahlmesser, Halter fürs rücklicht mit verdecktem kabelkanal und die Halter vom Tank vorne etwas runter gesetzt.
Inklu Gutachten.

Frustriert? Ganz im Gegenteil ich hab nen Rahmen der auch 2025 noch ne HU besteht.

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bosn
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Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von bosn »

hm...

Ich sach mal das Thema ist : Verhältnismäßigkeit !

Wenn man für irgendwelche Gartenhütten ne 360 Seitige Statikberechnung braucht....oh Mann.

Natürlch ist, genauso wie so eine normale HU, mancher Nachweis mehr als berechtigt.

Aber dank FMEA-Berechnungen o.ä. sollte man die wesentlichen Knackpunkte heutzutage klar und schnell definieren können.

Dazu fachgerechte Ausführung - Zielgerade und Punktlandung.

Während die schlauen Diskutieren-stürmen die Dummen die Festung...

Und die Chinesen verkaufen uns zwischenzeitlich die "günstig produzierten" Lösungen :grinsen1:
Fahre Britische Motorräder! Rij engelse Motoren ! Kjor Engelsk !
Bike British ! Guida Inglese ! Roulez En Angelaise !

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750R
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Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von 750R »

Soodele!

@ OlePinelle: ganz in Abrede stellen möchte ich deine Äußerung nicht - in den letzten Jahren hat sich zumindest beim TÜV einiges getan - das habe ich auch mitbekommen - und die Nachweise werden deutlich strenger geführt als früher! Dass hier einige Prüfer den Kopf runter nehmen und nur noch 100%-Gutachten-Eintragungen machen um keinen Mecker von der QM-Stelle zu bekommen ist verständlich. Manche trauen sich hierim Rahen des Spielraumes mehr - ja dieser ist enger geworden aber nicht gänzlich abhanden gekommen!
und was deine Schweißarbeiten angeht: so wie sich das liest ist hier auch einiges zw. Lenkkopf & Federbeinaufnahme/letzter Querstrebe gemacht. Dass sie da allergisch reagiern ist ganz klar, da habe ich die selbe Erfahrung gemacht.
und dass sie gezielt alten Umbauten die HU verweigern kann ich mir gelinde gesagt nicht vorstellen ( außer vllt diejenigen die wirklich offensichtlich "legaliserter" Murks sind) , vor allem denenigen Umbauten die die eigenen Kollegen abgenommen habe. Weil damit schneiden sich die Kameraden ganz sicher ins eigene Fleisch - das würde nämlich eine hässliche Klagewelle mit hohen Kosten nach sich ziehen!

und so allgmein bzgl der Schweißkünste von so manchem: nicht umsonst ist es ein 3,5jähriger Lehrberuf mit entsprechenden Zusatzqualifikationen. Ich hab's nicht gelernt und meine Fähigkeiten diesbezüglich (mit Chinaknaller) umfassen maximal Kleckern mit Blech. nicht mehr und nicht weniger.... das tut's mal für nen Auspuffhalter, n Mittelrohr oder ne nicht tragende Haltelasche; aber von allem was wirklich Relevant/Fahrwerk ist lass ich meine Pfoten weg. Das lasse ich vom Profi machen und die wissen welche Nachweise zu erbringen sind!
Da bist du dann shnell bei Rissprüfung & ZFP-Rönten - und das wird m.E. nach auch dem TÜV als Nachweis ausreichen!

Haben wir hier im Forum eigentlich keinen "aaS" oder "aas mT" der hier die genaue Lage mal offenlegen könnte?? Nichts finde ich schlimmer als (Halb-)Wiseen aus 2. & Dritter Hand!

und nun zurück zum Projekt:
Das Auge hab ich schon vor 3 oder 4 Jahren abgesägt, den Kettenschutzhalter hab ich zum Anaysieren geschickt. Wenn das in trockkenen Tüchern ist geh ich zur Schweißerei und kläre mit denen das Vorgehen - und dann wirds spannend!

in diesem Sinne
Bis denne!

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TortugaINC
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Motorrad:: DR500, Ducati

Re: Schweißarbeiten für Bremsenumbau

Beitrag von TortugaINC »

Das nichts mehr geht und sich alles geändert hat, das haben die Leute schon vor 10 Jahren gesagt.
Und ja, wir haben einen AAS im Forum. Es muss Nachweise zur Schweißnaht geben. Wie die auszusehen haben wird vermutlich im Ermessenspielraum des Prüfers liegen und auch von dem Ort der Schweißungen abhängig sein. Deswegen wird er diesbezüglich wohl keine allgemeingültige Aussage treffen. Wie immer beim Umbau: Mit dem AAS reden und Lösungen finden.
"Happiness is only real when shared”. 🌈

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