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Es sprach der Shweissermeister Happich - was ich nicht schweissen kann das Papp ich:-)
Ne, die Nähte sind echt nix - zumindest teilweise. Da fehlt gut Einbrand, die ganz hohen Nahtstellen werden auch ned halten auf Dauer.
Ich würds nochmal runterschleifen und mit der passenden Einstellung nochmal schweissen. Wenn Du noch Restmaterial hast, nimm was davon für die Einstellungsversuche. Stells ned nach ner Tabelle ein sondern nach Gehör und Gefühl. Es darf ned stupseln am Draht und das Geräusch erkennst, wenns stimmt:-)

In diesem Video hört man es sehr schön raus.

Gruss

Obelix

Diese Nähte wollte ich nicht an meinem Moped, obwohl ich nicht besonders zimperlich bin. Ich sage das, obwohl mein Schweißerbrief seit ca. 36 Jahren abgelaufen ist. :-)

Moin!

Lange ists schon wieder her, dass hier ein Update kam. In der Zwischenzeit bin ich mal wieder umgezogen (Grüße jetzt aus dem Oberharz ), hab meine Bachelorarbeit geschrieben und abgegeben und meinen Bachelor abgeschlossen. Nächstes Semester gehts dann mit dem Master weiter!

Mittlerweile hatte ich ja ein wenig Zeit, um mir meine Schweißnähte an dem Heckrahmen intensiv anzuschauen. Ihr habt Recht, ich muss da nochmal ran. Vor allem weil das Teil verchromt werden soll, ist da auch nix mit mit Lack vertuschen. Danke auch an Obelix für die Videoempfehlung und die Tipps. Eigentlich hatte ich das auch so gemacht. Also zuerst mit Restmaterial probiert bis die Einstellung passt. Ergebnis war ja aber trotzdem nicht so schön, wie man leicht sieht.

Letztens war jemand zu Besuch da, der vermutet hat, dass ich vielleicht zu dünnen Schweißdraht genommen hab. Das Rohr vom Rahmen hat 16mm Außendurchmesser und 1mm Wandstärke. Ich hatte das damals mit 0,6er Draht geschweißt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich im Schweißgerät auch noch nie dickeren Draht gerüstet. Bei späteren Versuchen an anderen Bauteilen (siehe weiter unten) hat das mit 0,8er auch direkt viel besser geklappt. Was fürn Draht hättet ihr für das Rohr genommen? Wann nehmt ihr überhaupt 0,6er Draht?

Also meine Optionen sind: 1. Aktuelle Nähte runterschleifen bis hübsch und so lassen. 2. Aktuelle Nähte komplett runterschleifen und neu nachschweißen. 3. Das ganze Teil nochmal neu bauen und neu verschweißen. Bin auch am überlegen, ob ich mir für das Bauteil irgendwie Hilfe organisiere. Selbst wenn ich die richtige Einstellung finde, sind die Nähte von Form und Lage für mich als Anfänger echt nicht so easy. Ich hab hier bei all den Sachen am Moped auch ein wenig das Problem, dass ich in der Theorie her durch mein Studium und Youtube Videos halbwegs weiß wies zu tun ist, aber niemand hab der mir das mal in der Praxis gezeigt hat. Die verpflichtenden 8 Wochen Vorpraktikum im Handwerk für das Studium reichen da lange net aus. Achja, was fürn Werkzeug würdet ihr nehmen zum Runterschleifen von den Nähten? Ich hätte Dremel mit solchen Fräsern vorgeschlagen. Was meint ihr?

Naja, das erstmal zu dem Heckrahmen. Letztes Jahr im November hatte ich an einem Wochenende noch was zusammengebraten: Halterung für die Koffer. Für die hatte ich auch das erste mal 0,8er Draht gerüstet. Das lief direkt viel besser. Hier mal eine Naht im Detail. Ich find die Koffer ganz cool an dem Moped. Sind übrigens von einer neuen V7.

Im Januar hatte ich mich mal um ein schon bekanntes Thema gekümmert. Hier einfach das Ergebnis. Hab ich alles bei einer Radspannerei in Bayern machen lassen. Der Herr hatte den günstigsten Preis unter allen angefragten Betrieben und sogar alle nötigen Teile auf Lager.

Aktuell sind Semesterferien und ich hab ein wenig mehr Zeit, um am Moped weiterzumachen. Ich bin schon länger am Überlegen, was ich mich den Seitendeckel mache. Die Eckigen vom Vorbesitzer gefallen mir nicht und stehen mit der neuen Sitzbank auch viel zu weit raus. Siehe ältere Bilder weiter oben im Beitrag. Als ich in Mandello war hatte ich auch ein wenig Inspiration von den vielen rumstehen Mopeds gesammelt. Viel fällt aber schon raus, weil ich gerne die originalen Halter am Rahmen verwenden will und nix neues an die Rahmenrohre anschweißen will. Dadurch hätte ich eine Änderung im Gefüge die ungewünschte Auswirkungen auf die Festigkeit des Rahmens haben kann. Nur Änderungen an den originalen Haltern wären für mich ok. Die tragen ja keine nennenswerte Last. Hier mal ein Bild, wo die originalen Halter markiert sind: Ursprünglich gabs wohl auch noch oben rechts im Dreieck einen dritten Halter, wie Andreas rausgefunden hat . Den muss aber ein Vorbesitzer abgesäbelt haben. Auf der anderen Seite vom Moped sitzen die Halter an ähnlicher Stelle.

Dann bin ich zufällig auf dieses Video gestoßen und hab gedacht, boah das will ich ausprobieren!
Angefangen natürlich mit einem Papiermodell. CAD - Cardboard aided Design (Ich hoffe die Referenz kennen alle. Ansonsten mal "Project Binky" bei Youtube suchen ) Nachdem das Design auf Papier war, hab ich dann erstmal eine Ecke probieren wollen, um zu sehen wie das denn so funktioniert mit dem Dengeln. Ich hatte zunächst 20mm Überstand Blech. Das hat nicht geklappt. Mit 10mm Überstand gings dann. Für die Form hab ich 16mm MDF Platten verwendet. Das hatte der Typ in dem Video auch. Die Form hab ich mit der Stichsäge grob ausgesägt und dann mit Feile und Raspel bearbeitet. Den umlaufenden Radius hab ich mit der Oberfräse mit einem R9,5 Fräser gefräst.

Weiter gehts im zweiten Beitrag, da ich zu viele Bilder habe.

Dann also für den ganzen Seitendeckel. Hier die Form: Und das Ergebnis: Für den ersten Versuch war ich zufrieden. Auch wenn mir ein Problem aufgefallen ist. Das MDF ist zu weich (immerhin verwende ich 1mm Stahlblech) und verformt sich durch das Hämmern. Dadurch wird der Radius nicht perfekt. Hier hab ich versucht das einzufangen: Ich hab das erstmal so hingenommen und trotzdem weitergemacht. Um die gewünschte Tiefe vom Deckel zu erreichen, hab ich im Bereich der Radien 10mm Überstand verwendet und auf den langen Seiten 15mm. Das fehlende Stück wollte ich dann einschweißen: Mit dem durchgeschweißten und geschliffenen Ergebnis war ich dann aber nicht mehr zufrieden. Das MDF ist zu weich, sodass das Blech schon viele Dellen hat. Dann zusätzlich noch die ungleichmäßig runtergeschliffene Naht. Da müsste ich viel spachteln damit das noch was wird. Hier ein Bild dazu: Um das Problem zu lösen hab ich dann nochmal neu angefangen. Von einem Esstisch den ich mal gebaut hatte, hatte ich noch ein wenig 28mm Eiche rumliegen. Also härteres Holz. Hier die neue Form: Da hat das schon viel besser geklappt. Die Eiche hat sich durch das Hämmern kaum verformt, trotz 1mm Stahlblech. Hier wieder der Blick mit dem Radiusfräser: Also hab ich direkt zwei Deckel gebaut. Links und rechts sind bislang identisch. Dementsprechend konnte ich die gleiche Form nochmal verwenden. Überstand hab ich auf 12mm ausgereizt. So brauchte ich auch nix mehr schweißen. Auch nochmal ein Foto vom Deckel in der geplanten Endposition. Spalt zum Rahmenrohr ist 5mm. Deckel ist 15mm tief. Somit komme ich auf 20mm, sodass der Deckel genau mit der Sitzbank abschließt.

Jetzt fehlen nur noch die Halter. Der Vorbesitzer hatte die eckigen Deckel direkt in die originalen Halter geschraubt. Also von der Seite. Damit wackelt sich der Deckel aber auch bei fest angezogenen Schrauben sehr schnell lose. Deshalb möchte ich von der Deckeloberseite verschrauben. Hier mein CAD-Modell zum Halter: Halter ist aus gebogenem 2mm Blech mit eingeschweißter Verstärkung. Schweißnaht hier wieder mit 0,8er Draht. Ging ganz gut.

Dritter Beitrag mit den letzten Bildern!
Der Halter bekommt eine quadratische Bohrung, sodass ich mit diesen eingeklemmten Muttern arbeiten kann, wie auch beim originalen Moped. Man hat das ein Spaß gemacht mit der Schlüsselfeile die Quadrate zu feilen... Hier dann nochmal der fertige Halter in der geplanten Position. Das ganze brauch ich an vier Stellen. Zum Verschweißen mit dem Rahmen bin ich noch nicht gekommen. Ich denke ich setze auch erstmal nur einen Punkt und schweiße dann durch, wenn das Moped auseinander ist und ich besser dran komme.

Das wars mit dem aktuellen Stand! Ich freu mich auf eure Antworten!

Viele Grüße und Glück auf!
Timon

Hallo Timon

Deine Arbeiten gefallen mir echt gut

Gruß Mike

m
Moin,
sieht echt nach Feinblechnerarbeit aus. Überlege Dir immer vorher, wie die Eingabe von Hitze Deine vorher so schicken Teile verzieht. Das Richten im Anschluss ist immer schwer. Zu Deinen Vierkantlöchern: Ich bin ja immer ein Freund von Nietmuttern, brauchst einmal ne Zange dafür, mit wechselbaren Einsätzen und dann: gib Schnur! Die Idee mit der Esche ist gut, Biegeradien nicht so eng und ne gute Hammerauswahl hilft mehr als ne Flex am Ende.

Moin Timon, die Deckel gefallen mir schon mal sehr gut, Stahlblech ist in 1mm schon eine Hausnummer. Ich habe für dieses Jahr eine ähnliche Arbeit vor mir, werde jedoch Aluminium nehmen.
Die CAD Idee finde ich gut, auch wenn diese nicht neu ist. Damit kann man so schön Abläufe von Formen herstellen.
Weiter so.
Grüße Sven

Hatte auch mal ne 11er guzzi, rastenplatten von ner le mans 4, vorderes schutzblech nach hinten, superbikelenker drauf… super landstrassenhobel

Hallo Timon,
sauber umgesetzt - Respekt!