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Original vs. Umbau

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sven
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von sven »

Wessen Logik meinst du - Ferenkis oder meine?
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Ferenki
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Ferenki »

sven hat geschrieben: 17. Okt 2019
Merkst du das da was nicht stimmen kann?
Wenn etwas 100% wie original ist dann ist es original, einfach
weil die Übereinstimmung perfekt ist.
Dann gibt es also originale Repliken?
Kinghariii hat geschrieben: 17. Okt 2019 Dieser Logik zufolge ist ein Motorrad nicht mehr Original sobald man also eine Schraube ersetzt, da diese nicht im Werk in Japan eingesetzt wurde? Was ist mit Wartungsarbeiten? Zerstören diese die Originalität, da sie in ner Garage durchgeführt werden?
In meinen Augen verwechselst du Original mit dem Auslieferungszustand. Naja, jeder wie er meint.
Richtig. Original "mit Patina durch z.B. Wartung" bleibt es, wenn Du ein und dieselbe Schraube wieder verwendest. Wenn Du sie ersetzt ist es nicht mehr original.
Deshalb würde ich auch nie behaupten, dass meine Fahrzeuge original sind. Meine Fahrzeuge sind weitestgehend original mit Patina. Das ist vielleicht Haarspalterei, aber nicht zu vernachlässigen. Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich Fahrzeuggutachten sehe und dann für eine Bling-Bling-Karre ein wesentlich höherer Wert bescheinigt wird als für ein Fahrzeug in weitestgehendem Originalzustand. Zum Glück dreht sich hier der Oldtimermarkt seit ein paar Jahren.

Nicht falsch verstehen. Ich habe kein Problem mit nicht originalen Fahrzeugen oder Umbauten, ganz im Gegenteil. Ich finde es nur immer wieder lustig, was so alles als Original bezeichnet bzw. Angeboten wird.
Grüße Frank

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Zetti
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Zetti »

Wie du selber schon sagst, ist es Haarspalterei.
Demnach ist es mit Original schon vorbei wenn's Nummernschild angebaut wird oder das erste mal Verschleißteile getauscht werden mussen. :roll:
Jetzt verstehe ich aber auch, warum manche 50 Jahre alte Reifen für horede Preise anbieten. :stupid:

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LastMohawk
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von LastMohawk »

Hehe, da fällt mir gerade eine nette Geschichte ein, die mir damals der Initiator des Boxerkunstpreises, der Birzelbub erzählt hat.

Er fuhr ne R90S, die heilige Kuh der BMW Treiber... und oh Schreck, er hatte sie etwas umgebaut, da er ein Caferacer Fan ist... gut das Ganze ist jetzt wohl schon 13 bis 14 Jahre her. Er ist dann auf ein R90S Treffen gefahren und dort wurden dann die Daytonaorangenen auf der rechten Seite aufgestellt, und die Rauchsilbernen gegenüber. Als er seine zu den Rauchsilbernen stellen wollte, wurde er wie ein Aussätziger behandelt... ist ja nicht mehr original gewesen. :wow:

Ermeinte nur: " Ist doch auch schön so" :cool: in seinem breitesten Frankfurterisch. Oder wie sagten sie einst auf der Insel: "what no boik?"

will damit sagen, dass es immer im Auge des Betrachters liegt. Wenn ich nur so ne heilige Kuh habe zum fahren, das Moped mag, und es umbauen will, dann mach ich es halt. Ist dann doch immer noch mein Moped und soll mir Spaß machen. Was meine Erben mal damit machen ist mir persönlich Latte. Da gibt es wichtigeres als mir darüber Sorgen zu machen.

Nur wenn ich hier eine Geschichte lesen wie einer sein Moped so umbauen will dass es ihm gefällt, und er dann erstmal belehrt wird, dass er "Kulturgüter" zerstört. Dann frag ich mich ob ich im falschen Forum bin. Denn genau darum gings den Tonup boys.. mach weg was nicht zum Fahren brauchst. Und nicht dass das Moped seine Historie verliert. Die wollten fahren und Spaß haben und nicht sammeln und Werte horten und die Mopeds in Watte packen.

Wer mein veranztes Moped kennt, sollte wissen, sie war mal eine originale und komplette R100RS in bestem Zustand. Aber so wusste ich dass meine Basis stimmte. Und keine Sorge, ich hab die überflüssigen Teile und den Lacksatz im schönsten Lavarot in der Bucht vertickt. Brauchte das Geld für die Doppelduplex und den Alutank. Aber zu jedem Kratzer an der Kiste, kenn ich die Geschichte, meine Geschichte. Nicht die vom Vorbesitzer, weil die ist mir persönlich egal.

Gruß
der Indianer
Mann, bin ich alt geworden...
- aber ich genieße diese innere Ruhe sehr.

Das wirkt sich auch an der Kuh aus, deren letzte Rille am Reifen meist unberührt bleibt
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GreenMilk
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von GreenMilk »

Hmm, Original vs Umbau.

Ich schreibe mal aus meiner persönlichen Sicht.

Original mag ich wenn das Bike noch im originalen Lack da steht, das heißt der Erstlack aus dem Werk. Natürlich kann man das immer wieder nach lackieren, aber der Erste ist nunmal original. Nachlackieren merkt man vielleicht bei den 70er Karren nicht sofort, aber um mal beim Beispiel der Simson Awo zu bleiben. Den originalen Lack am Tank meiner Touren Awo inkl. der Patina und den teilweise abgeschliffenen Linien kann man nicht, oder nur sehr schwer nachlackieren. Zumal ich auf den Usedlook stehe und das schon bevor das cool war. Ich konnte schon mit 10 Jahren nix mit den schick lackierten Mopeds anfangen, Opas rotziger Simson Sr2 war viel cooler.

2 Stories die mir einfallen:

1) Ein nahmhafter Schrauber mit eigener Restaurations-Firma hat mal erzählt, er hatte einen Kunden der eine originallack-Awo neu haben wollte. Eine Touren in seltenem original Maron. Die wurde dann komplett gestrahlt und neu lackiert weil es der Kunde so wollte. Schade.

2) Ich habe mal einen Sammler getroffen, der hat im Keller eine Touren Awo in Teilen zusammengetragen, die aus ausschließlich unverbauten NOS Originalteilen besteht. Das schlägt meiner Meinung nach den Typen aus dem Link von Obelix nochmal um Klassen. :grinsen1:

Meine Jawa-Umbau-Lebensprojekt war schon in den 80ern drei mal umlackiert, und da isses dann eh egal, auch habe ich bereits abgesägte Schutzbleche die ich weiter verwenden will. Da wird nix originales kaputt gemacht. Aber: seit ich mich schon paar mal über mich selbst geärgert habe, etwas unwiederbringlich verändert zu haben, achte ich derzeit immer auf Rückbaubarkeit oder Vorhandensein dieser Teile, oder gleich auf ein zweites Fahrzeug, welches original bleibt.

noch zu bedenken:
-Nachbau gibt's oft, aber meistens nicht in der Qualität. Bleche sind schief, Schutzbleche haben andere Radien, Löcher sind um Centimeter versetzt etc. Bei Jawa ist das ein bekanntes Problem.

-z.B. die Zündapps und BMWs usw. aus den 1930er Jahren und früher, waren damals auch mal Brot und Butter Maschinen. Trotzdem würde da heute fast keiner was absägen, wenn die Substanz noch gut ist. Abgesehen mal von den DirtTrackern etc. wie die das können wundert mich immer wieder.

Soviel dazu was mir gerade eingefallen ist. Letztendlich muß halt jeder machen was er denkt. Ist die eigene Karre. Ich habe halt auch schon viel Geheule gehört, nach dem Motto: Hätte ich mal nicht dieses oder jenes gemacht... :dontknow:
beste Grüße
Steffen

7Fifty

Re: Original vs. Umbau

Beitrag von 7Fifty »

LastMohawk hat geschrieben: 17. Okt 2019 Was meine Erben mal damit machen ist mir persönlich Latte. Da gibt es wichtigeres als mir darüber Sorgen zu machen.
Glaube ich dir nicht.

Wenn du mal mit 90, vom Rollator gestützt, mit deinem Enkel durch den Park des Altersheims spazierst und er dir offeriert, dein Alteisen nach Afrika vertickt zu haben, weil er damit nix anfangen kann und er die Garage fürs E-Mobil braucht, wirst du schon son kleines Tränchen verlieren, denke ich. :wink:

Ich will damit sagen, der Karre (auch wenn sie umgebaut sein möge), auch so eine Art Historie angedeihen lassen zu können. Und damit gibt man am Ende seiner Tage eben sein Feuer an nachrückende Generationen und/oder den Nachfolgebesitzer weiter, das du dem Ding in jahrzehntelanger Schrauberei verpasst hast.

Ohne überlieferte Geschichte, sei es per mündlicher Überlieferung oder in Form von $Papieren, wird die Ära deines Mopeds unter dir damit aber sinnlos vergessen. Und das, finde ich, muß nicht sein.

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Ferenki
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Ferenki »

Zetti hat geschrieben: 17. Okt 2019 Jetzt verstehe ich aber auch, warum manche 50 Jahre alte Reifen für horede Preise anbieten. :stupid:
Hihi! Ja, solche Leute soll es geben. Zu meiner Hoffmann Vespa HA habe ich auch noch die Originalgummis von 1950. Ziemlich bescheuert, aber irgendwie auch schon echt geil, dass sie noch da sind.
Grüße Frank

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Michael90
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Michael90 »

Ist mal wieder typisch deutsch daß manche Leute sich anmassen wollen anderen vorzuschreiben, was erhaltungswürdig ist oder nicht, was sie umbauen "dürfen" und was nicht, da könnt ich gar nicht soviel essen wie ich kotzen könnte, sowas gibt es nur hier, da lernt Keiner aus der Geschichte, das steckt einfach zu tief drin, in diesen "Gutmenschen".... :oldtimer: :oldtimer: :oldtimer:

Neunmalkluge Oberlehrer gehen halt niemals aus, sollen sie doch all den Schrott schnell selber kaufen bevor ihn Jemand umbaut...
:neener: :neener:

Leben und Leben lassen...


Schonmal was von Toleranz gehört???? :roll: :roll: :roll:

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grumbern
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von grumbern »

Puh, was ein gequirlter Unfug, Worthülse an Worthülse... tappingfoot
Bleib' mal auf dem Teppich! Es gibt einen Unterschied zwischen Toleranz, Beliebigkeit und Meinungslosigkeit. Irgendwie erscheinen mir immer die, die so laut nach Toleranz schreien am intolerantesten. :dontknow:

Es wurde nach Meinungen gefragt und jeder kann dazu sagen, wie er das sieht. Was ist daran oberlehrerhaft?! Was ist daran anmaßend?! Dieser übertrieben stilisierte Freigeist, mit dem aktuell jeder meint sich über die "Masse" heben zu müssen, geht mir deutlich mehr auf den Zeiger!

Und jetzt bitte zurück zum Thema, oder bleiben lassen.

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Suzukihans
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Re: Original vs. Umbau

Beitrag von Suzukihans »

grumbern schön gesagt :cool: :cool: :cool:

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