Almkaffee hat geschrieben: Ich werd mir da auf jeden Fall auch für die Zukunft was überlegen da ich die Kette ab und zu checken möchte, ob da auch noch alles in Ordnung ist. Im schlimmsten Fall kommt wo ein Loch mit Schraube rein oder so.
Das hat im CX-Forum einer gemacht: Eine Schraube in Höhe der Feder, um die Stellung des Spanners zu prüfen.
Ich persönlich aber halte das für überflüssig und nicht wirklich zielführend. Die Stellung der Feder sagt nämlich noch nichts aus über die Funktionsfähigkeit des Spanners und den Zustand der Führungsschiene.
Einen "neuen" Motor, dessen Zustand ich nicht kenne, öffne ich grundsätzlich in der ersten Winterpause, um den Zustand der Steuerkette und des Spanners zu überprüfen.
Einige der automatischen Spanner arbeiten nicht zuverlässig. Normalerweise wird der Spannstift von der Feder gegen die Steuerkette gedrückt und die Rampe von der Kugel in dieser Stellung blockiert.
Wie man aber auf den Fotos sieht, läßt sich dieser Spanner um ganze 5 mm hin- und her schieben.
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Dadurch wird die Kette in diesem theoretisch noch zur Verfügung stehenden Arbeitsbereich der Spannvorrichtung nicht mehr gespannt und es kann zum Schlagen der Steuerkette kommen, wobei dann auch die Schraube am hinteren Lagerschild regelrecht weg gefräst wird.
Die Ursache dafür ist, dass der Spannstift um ein oder zwei Zehntel zu weit vorne sitzt und so verhindert, dass die Kugel bis ganz nach hinten durchlaufen kann. Dadurch liegt die Kugel nicht mehr auf der Rampe auf und die Rampe läßt sich unter der Kugel hindurch schieben.
Durch Entfernen des hinteren Spannstifts konnte das Problem behoben werden. ...Und nein, die Kugel fällt dadurch NICHT heraus !!
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Außerdem senke ich die Bohrung, die man in der Ausbuchtung am oberen Rand erkennt, trichterförmig an, damit das Schleuderöl zur Schmierung besser in die Bohrung geleitet wird.
Den vorderen Stift, der den Weg des Spannstifts begrenzt und verhindert, dass dieser durch die Feder nach vorne heraus gedrückt wird, ersetze ich durch eine M4er Madenschraube, die zunächst bis auf die abgeflachte Fläche des Spannstifts rein- und dann etwa 1 Umdrehung zurück gedreht und in dieser Stellung mit einer Kontermutter gesichert wird.
Das verhindert, dass der Stift möglicherweise zu weit hinein geschoben wird, auf der Fläche kratzt und sich der Spanner dadurch verklemmt.
...Ein weiteres Problem ist die Führungsschiene am gezogenen Trum gegenüber des Spanners.
Diese ist spannungsfrei mit zwei Buchsen verschraubt und leicht beweglich. Durch die von der Nockenwelle auf die Steuerkette übertragenen Lastwechselreaktionen wird die Führungsschiene gegen die Nase mit der Markierung für die OT-Stellung der Kurbelwelle gedrückt. Dadurch entsteht mit der Zeit eine Druckstelle und es kann zum Bruch der Führungsschiene kommen. Links und rechts der Bruschstelle kann man den Druckpunkt deutlich erkennen:
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Um das zu verhindern und der Führungsschiene genügend Bewegungsfreiheit zu verschaffen, feilt man einfach die Nase etwas weg und gut isses:
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So modifiziert kann man das Thema Steuerkette und Kettenspanner getrost für die nächsten 70.000 km vergessen.
Letzteres gilt auch für den manuellen Spanner, vorausgesetzt man halbiert die im Handbuch angegebenen Wartungsintervalle und spannt die Kette nicht erst nach 6000 km, sondern bereits nach 3000 km nach. ...Ist ja auch eigentlich keine große Arbeit.
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