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Die Trägheitskraft der Ausgleichswelle ist bei dem Schinken natürlich nicht ganz ohne. Bei besagten, abrupten Änderungen der Drehzahl wird es die Kette dadurch gut spannen (oder kurz entspannen und dann wieder hart Spannen, je nach konstruktiven Aufbau), was natürlich auf den Spanner übertragen wird. Bei den DRs wurden zur Verhinderung des Abscherens der Passfedern der Ausgleichswellenräder auf 2-Teilige Ausgleichswellenräder mit integrierten Federn umgerüstet (das Ausgleichswellenrad kann quasi in Drehrichtung etwas nachgeben um Stöße über die Federn abzufangen).
Wäre es denn bei der Z möglich, den windigen Ausgleichskettenspanner durch eine massivere Variante zu ersetzten? Der könnte ja durchaus mit Gewinde verstellbar sein, also ohne automatische Nachstellfunktion. Im Alltag erhöhter Wartungsaufwand, auf der Renne sollte es eigentlich nicht besonders stören...
Gruß

Ich kann das nicht richtig erkennen in den Zeichnungen,
aber sind bei der Z die Antriebsräder für die Ausgleichs-
wellen nicht auch elastisch mit den -gewichten verbunden?
Es sind jedenfalls je zwei separate Bauteile mit einer
eigentümlichen Kupplung, die sie verbindet ...

Tatsächlich:
https://www.ebay.com/itm/78-KAWASAKI-KZ ... 107?_ul=IN

Die Federn sollten die groben Stöße eigentlich ganz gut absorbieren...

Gruß

Servus Männer,
die Ausgleichsgewichte haben einen aufwändigen, federbelasteten Ruckdämpfer.

Hier blickt man genau von oben auf ein Ausgleichsgewicht.
Die Federn gehören zur Montage ganz nach aussen und sitzen dann zur Hälfte im Ritzel und zur Hälfte im Gewicht.
Eine speziell geformte Scheibe mit vier Flügelchen wird ein-/aufgelegt und hält sie in Position "aussen".
In den Federn sind kurze Stahlbolzen, die ein vollständiges Zusammendrücken der Federn unterbinden.
Dieses Konstrukt wird durch eine seitliche Verschraubung im Gewicht auf der Welle fixiert.
Somit dreht sich jede Welle samt Gewicht und Ritzel in zwei massiven Nadellagern im Motorgehäuse.
Pro Seite liegt noch eine große Anlaufscheibe zwischen Welle und Motorgehäuse/Lager.

Hier sieht man die Einbaulage des AGW-Mechanismus in der unteren Gehäusehälfte.
Das Ritzel in der Bildmitte stammt von einer anderen AGW und ist stellvertretend für die Kurbelwelle aufgelegt.
Der AGW-Spanner hat ein fest am Gehäuse verschraubtes Oberteil, das über eine gewölbte Gleitschiene auch die Kette direkt unter dem Ritzel der Kurbelwelle führt. Die KW "liegt" von oben auf dem oberen AGW-Kettentrum.
Die KW dreht sich in dieser Ansicht im Uhrzeigersinn.

Hier sieht man vier AGW-Kettenspanner, wie sie aussehen sollten.


Eine mechanische Stellvorrichtung ist schwer zu realisieren, da das Motorgehäuse und die rotierenden Innereien keinen Platz dafür bieten.
Mit meiner schon angesprochenen, geänderten Spannschiene (in Planung), federt die Rasthülse um etwa 10mm weniger weit aus, was bei einem max. Ausfederweg von 14mm im Original sehr viel Reserve bietet und das Schreckgespenst "rausgefallene Rasthülse" dauerhaft vertreiben sollte.

Nachtrag: Hier sieht man den Mechanismus mit eingelegter Kurbelwelle.
Zwischen Wange und AGW-Spanner verbleibt nur sehr wenig Platz.

Die Meinolf's sind einfach Spitze und mein großer Dank geht auch an dieser Stelle an die Beiden !
Einer ist Konstrukteur und CAD-Zeichner, der andere Fräser.
Sie haben mir tatsächlich zwei montagefertige Spannschienen hergestellt und das Schöne ist, es ist reproduzierbar.
Leider bin ich bisher noch nicht dazu gekommen den 950cm³-Motor wieder zusammenzubauen.
Da müssen nach Teiletausch (Kurbelwelle, Pleuel) die Gleitlagerspiele gemessen und ggf. durch andere Lagerschalen eingestellt werden.
Hält mich schon die ganze Zeit auf.

Zu Ostern muss die "Vienna" aber wieder renntauglich sein, also blieb der mild getunte 750er Motor drin.
Der Sturz zum Saisonabschluss hat nicht nur den rechten Krümmer stark beschädigt, der ganze Underseat-Endtopf war völlig deformiert, dazu an den beidseitigen Haltelaschen eingerissen.
Mit meinem Sohn habe ich das richten können und er hat wieder die Schweißarbeiten übernommen. Nebenbei die schwarzen Räder mit den kaum gefahrenen Conti SM evo 2 montiert und die Tankhalterung gerichtet.
Der Zapfen unten am Tank war total verbogen, die Aufnahme am Rahmen stark nach unten gebogen.
Alles wieder gerichtet und den Tank mit Splint durch den Zapfen gesichert.

Der GFK-Höcker direkt über dem Auspuff zeigt "Schmauchspuren", braucht also einen verbesserten Hitzeschutz.
Aus einem Audi konnten wir eine Hitzeschutzwanne umarbeiten. Die rechte Fussraste samt ihrer zentrischen Lagerschraube waren nach dem Sturz zu einem Teil verschliffen. Erst die Demontage und Bearbeitung der Einzelteile hat die geschmeidige Funktion wieder hergestellt. Der erst frisch montierte Handbremszylinder war schon wegen teigigem Druckpunkt aufgefallen und statt den Behälter und den Hebel zu tauschen habe ich einen Brembo Radial-HBZ montiert, danke an Eric!
Montiert, entlüftet, knackiger Druckpunkt, ich bin gespannt. Bei den Gasdrehgriffen und ihren Gehäusen bin ich an allen Rennmoppeds auf die originalen Kawa-Gehäuse umgestiegen, das macht Gaszug- und ganze Vergaserwechsel zwischen den Moppeds viel einfacher.
In diesem Fall habe ich auch die elektrische Schaltereinheit für E-Start und Kill wieder eingebaut und verkabelt. Gelaufen ist sie schon kurz. Noch ein paar Restarbeiten, Schrauben kontrollieren und sichern, dann kann es los gehen ! Ostern? Spreewaldring!

Oh - Micha - ich freu mich, Euch wieder zu sehen
Sieht, wie immer klasse aus, was Ihr da so baut!
Mal schauen, ob ich es schaffe, an Dir drann zu bleiben - muss mich auf jeden Fall strecken

Grüße - Stefan, der schon mal ein paar Runden auf´m STC trainiert hat

Klasse, Michael!
Immer wieder schön, von Dir/Euch zu lesen und die Arbeiten zu verfolgen!
Schöne Grüße, Bambi

Hi Stefan,
das würde mich freuen, wenn wir zusammen auf der Strecke sind und dann sehen, wer die Nase vorn hat ;)

Hi Bambi,
danke dir!
Was machen deine Titanteile ?

Hallo Michael,
Danke der Nachfrage! Die Titanteile laufen schon schön rund. Wenn ich bedenke, daß die OP jetzt gerade 10 Wochen her ist bin ich von den Fortschritten ganz begeistert. Okay, vorgestern habe ich mir einen leichten Hexenschuß eingefangen und mich wieder 2 Tage gequält. Aber heute ist's schon wieder besser. Sicherlich kommt die andere Hüfte über kurz oder lang auch dran, aber jetzt will ich erst einmal wieder eine Saison Motorradfahren. Dazu braucht's aber noch ein wenig Geduld, das rechte Bein will bisher nicht so richtig über die Bank rüber. Von der GN ... an die Big wage ich derzeit noch nicht zu denken.
Viel Spaß auf dem Spreewaldring und grüss' mir all die Anderen!
Schöne Grüße, Bambi