Ja, das sind quasi zwei Fliegen mit einer Klappe! Höher und passend für die Fury-Gabel :-)
Es ging auch wieder etwas weiter. Erst mal natürlich mit der Gabel. Wie man sieht, unterscheiden sich die Standrohre der Baujahre (oben nach unten: Lange Rohre passend für neuere Pre-Units, Gabel aus den 50ern und alte Pre-Unit bis in die 90er):
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Deutlichster Unterschied ist erst mal der, dass die alten Gabeln gebuchst waren. In den Tauchrohren war oben eine Rotgussbuchse und am Standrohr eine Stahlhülse. Das Tauchrohr hat dafür passend einen Absatz. Bei der neueren Gabel läuft das Standrohr direkt im Tauchrohr auf Alu und ist daher durchgehend gleich dick und hat auch nicht die Bohrungen. Ich vermute mal, die sorgen für den Öltransport in den Zwischenraum zwischen den beiden Buchsen, wenn die Gabel arbeitet. Aber auch heir gibt es Unterschiede zwischen englischem und indischem Standrohr. Das indische hat 6 gleich große Bohrungen, das englische unterschiedliche Durchmesser. Ob man das merkt?! Und was ist besser?
Auf jeden Fall wurde erst mal der Absatz für die Hülse gedreht:
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Den Rundlauf hatte ich auf ~2/100 genau gebracht, das soll ausreichen.
Die Gabelbrücke sorgte dann aber noch für Unbehagen. Mit eingesteckten Standrohren, standen die recht willkürlich drin. das linke schräg nach hinten, das recht schräg nach rechts und auch leicht nach hinten. Da hatte es wohl mal gekracht!

Genauere Prüfungen bestätigten, dass da nichts mehr parallel war. Also eine Richthilfe gedreht und mit dem Acethylenbrenner nachgeholfen. Jetzt steht sie da wie eine Eins!
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Außerdem habe ich gestern meine Kurbelwelle auseinander gepresst. Der Hubzapfen ging recht gut, der Wellenstupf löste sich aber erst mit einem so derben Schlag, dass die Nadel des Manometers in der Mitte brach und langsam gen Boden sank...

Was mich etwas verwundert ist die Tatsache, dass die Buchse des Pleuellagers recht satt im Pleuel sitzt. Als schwimmende Buchse konzipiert, müsste die doch eher leicht beweglich dort drin sitzen?! Auf dem Hubzapfen läuft sie sehr locker. Insgesamt ist da auch alles in einem sehr guten Zustand, kein Anzeichen von Verschleiß - wundert mich, bei all den Horror-Stories von zerbröselnden Lagerbuchsen
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Der Stumpf wanderte heute direkt auf die Drehmaschine:
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Das Ding ist dermaßen hart, dass mit dem Abstechmeißel nichts zu wollen war. Also habe ich ihn mit dem Winkelschleifer abgetrennt und danach weiter bearbeitet. Das ging dann eigentlich sehr gut:
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Eine neue Zentrierbohrung gab es natürlich gleich mit - sollte man besser nicht vergessen ;-)
Schließlich noch das Gewinde geschnitten - 3/4 BSC - das geht gut mit Schneidplatten für 1mm metrische Steigung:
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Vorerst fertig:
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Gruß,
Andreas