Endlich habe ich mal wieder etwas Zeit und Muse gefunden, mich zwischen all dem alltäglichen Wahnsinn etwas mit meinem Projekt zu beschäftigen.
Und weil ich gerade mal wieder so richtig Bock auf Drehen und Fräsen hatte, habe ich mich an die Anfertigung der Krümmerkronen gemacht.
Da ich mich nicht mit fremden Federn schmücken möchte, schicke ich voraus, dass ich mich dabei
von Josef, oder, besser gesagt,
von Capellini Moto habe inspirieren lassen.
Mein erklärtes Ziel war, die Dinger nicht einfach zu kopieren, sondern ihnen noch einen persönlichen Anstrich zu verpassen, was sich später dann aber, zumindest mein Moped betreffend, als Fehlentscheidung erweisen sollte.
Statt den PC und das CAD-Programm zu bemühen, reifte der Plan und die Abfolge der einzelnen Arbeitsschritte im Kopf. Und weil mir die ganze Sache richtig Spaß gemacht hat und ich weiß. dass sich der eine oder andere - ich denke da insbesondere an André oder Sven - für so was interessiert, beschreibe ich das hier mal in aller Ausführlichkeit.
...Es begann also, wie meistens bei solchen Teilen, mit dem Plan- und Längsdrehen eines Alu-Rundlings, der zunächst auf den äusseren Durchmesser von 85 mm abgedreht wurde.
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Anschließend wurde das Teil umgespannt und ein Zapfen angedreht, dessen einzige Aufgabe es war, das Teil zur weiteren Bearbeitung später in dem Teilapparat der Fräsmaschine einspannen zu können. Der Zapfen war so lang, dass am größeren Durchmesser die spätere Höhe der Krone plus jeweils zwei Zehntel zur Nachbearbeitung Oberfläche stehen blieben.
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Beim Ausdrehen auf das Maß des Überwurfs blieb auf der gegenüberliegenden Seite ein 16 mm langer Bund stehen, der später den Krümmer an den Zylinderkopf presst.
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Damit war die Vorarbeit auf der Drehmaschine beendet und das Teil wurde in den Teilapparat auf der Fräsmaschine gespannt.
Für die, die das nicht kennen: Der Teilapparat kann mit diversen Lochscheiben bestückt werden, die, je nach Anzahl der Löcher und Teilungen, die sich daraus berechnen lassen, eine exakte Aufteilung der Bohrungen am Umfang des Werkstücks ermöglichen.
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Als erstes erfolgte das Bohren sowie das Plansenken der beiden Befestigungsbohrungen auf dem entsprechenden Lockreisdurchmesser.
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Danach wurden auf einem etwas kleineren Lochkreis insgesamt 14 Bohrungen auf dem Umfang der Krümmerkrone verteilt.
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Dem folgte, und das war der Unterschied zum Original, ein zweiter Lochkreis mit kleineren Bohrungen, die genau mittig zu den großen angeordnet waren und das anschließende Abfräsen, so das aus den kleinen Bohrungen Rillen wurden und sich am Umfang Zacken bildeten.
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