Sieht echt gut aus. Wo hast du denn die Platine her?
Wenn du Hilfe bei der SMD-Variante brauchst kannst dich einfach melden. Sowohl beim Layout als auch beim Bestücken.
Bin schon sehr auf einen realen Test gespannt.
Danke für die Blumen. Die Platine hab ich bei Aisler (https://aisler.net/) machen lassen (ich glaub, die sitzen in Aachen). Da ist die eigentliche Produktion zwar teurer als bei den Chinesen, dafür entfallen aber die Versandkosten (die bei den Chinesen gleich mit 25€ zu Buche schlagen).
Antworten auf die übrigen Fragen heute abend.
Grüße
Emil
Der Worte sind genug gewechselt,
Laßt mich auch endlich Taten sehn!
Indes ihr Komplimente drechselt,
Kann etwas Nützliches geschehn.
(Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)
Dafür braucht man aber für jeden Motorradtyp eine eigene Platine. Bei meinem Konzept muss nur die Steuerscheibe an die Zündcharakteristik angepasst werden (klassischer Paralleltwin=Halbmond, Gegenläufer-Twin=Viertelmond, Ducati=135°-Mond usw.)
Grüße
Emil
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Ok, da könnte man etwas Modulares überlegen.
Vielleicht kann man die Platine auch so klein machen, dass sie unter den Deckel passt.
Die Bauweise ist ja bei Klassikern, die gern für CR-Umbauten verwendet werden, schon sehr verbreitet.
Hab das aber auch nicht zuende gedacht, mehr so als Inspiration.
Mothi hat geschrieben: 3. Nov 2017
Hab mir jetzt auch zum ersten mal euer Projekt hier durchgelesen und: Hut ab! Ueberlege schon des laengeren meine Zuendung auf Elektronische Umzubauen. In diesem Sinne: Immer weiter so! Was ich allerdings etwas vermisse, war das Projekt einfach nur um zu sehen dass man selbst so was auf die Beine stellen kann? Oder wolltest du deine eigene Zuendkurve einprogrammieren? War der Hintergrund dass du eine Zuendung entwickeln wolltest die fuer moeglichst viele verschiedene Motorraeder/Typen verwendet werden kann? Oder gings einfach nur drum das ganze billiger zu machen?
Das hat sich so entwickelt. Ich bin selbst in der Software-Entwicklung tätig, aber eher so klassische PC-Anwendungsentwicklung. Vor einiger Zeit wurde auf einer Tagung mal ein Arduino-Projekt vorgestellt, ich fand das sehr interessant und hab mir gleich mal so ein Entwicklungsset gekauft und ein bisschen rumexperimentiert. Was fehlte, war ein echtes Projekt (ein paar LEDs zum Blinken bringen, war auf die Dauer zu langweilig). Das kam dann mit dem Kauf der CB250K, da kam mir der Gedanke, die alte Kontakzündung durch eine elektronisch gesteuerte zu ersetzen. Ich hab dann erst mal ein paar Steckbrett-Experimente gemacht, um zu prüfen, ob der Arduino das leistungsmäßig überhaupt stemmen kann. Einige Bilder dazu sind hier zu finden.
Kurz gesagt, hab ich das gemacht, weil es mir Spaß macht und ich mal schauen wollte, ob das wirklich funktionieren kann (im Moment sieht es danach aus), gelernt habe ich auch viel dabei. Um eine mögliche Geldeinsparung ging es mir von Anfang an nicht (obwohl es natürlich attraktiv ist, wenn man sich für ca. 50€ Materialkosten eine Zündung selbst bauen kann). Wenn ich allein die Zeit in Rechnung stellen würde, die ich für das Schreiben des Programmcodes gebraucht habe, hätte ich mir dafür sicher ein kommerzielles Produkt kaufen können. Aber wem sage ich das, hier gibts ja andere Projekte, wo selbst die Schrauben selbst gefertigt werden.
Grüße
Emil
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feinmotoriker hat geschrieben: 3. Nov 2017
Eine Anmerkung hätte ich: Es ist sehr schön, einen kräftigen, blauen Funken zu haben, wie er auf dem einen Foto zu sehen ist. Außerhalb des Motors. Unter Kompressionsdruck sieht die Sache oft ganz anders aus, weil der Funken "ausgeblasen" wird, wenn er nicht stark genug ist.
Bei Beginn der Verbrennung stehen da oft Richtung 20 bar und mehr an. Für eine gute Durchbrennung der Kraftstoff-Luft- Turbulenz (also des eingesaugten und verwirbelten Kraftstoff-Luft-Gemisches) braucht man nach gängiger Erfahrung bei unseren älteren Motoren etwa 3,5 bis 5 ms Brenndauer (inklusiv der Ausschwingdauer)
Danke für den Hinweis, ich werde den Code für das Steuerprogramm der Zündung so ergänzen, dass man für die ersten Tests unter Realbedingungen die Ladezeit der Spule über den kleinen Drehschalter variieren kann (so wie das derzeit auch im Testprogramm schon ist).
Grüße
Emil
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(Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)
Vor kurzem ist die zweite Platinen-Version gekommen, bei der die beiden Konstruktionsfehler der ersten Serie beseitigt waren. Nach dem Verlöten der Bauteile hab ich mit meinem Testprogramm mal eine Simulation mit folgenden, halbwegs realistischen Angaben gemacht:
- 9000 U/min=150 Hz an der Kurbelwelle, was 75 Hz an der Nockenwelle (wo sich ja meine Steuerscheibe befindet) entspricht.
- Für eine Umdrehung der Nockenwelle braucht es dann 13,3 ms.
- Aufgrund der asymetrischen Zündcharakteristik meines Gegenläufer-Twins bleibt mir aber zwischen der Zündung des 1. und 2. Zylinders nur eine 1/4 Nockenwellenumdrehung, so dass mein "Zeitfenster" insgesamt nur 3,33 ms beträgt.
-Davon muss aber noch ca. 1/3 für den Frühzündungswinkel abgezogen werden, so dass bei 9000 U/m nur etwas mehr als 2 ms als Ladezeit der Spule bleiben.
Bei einem echten Parallleltwin (Zündabstand 360°) ist das kein Problem, da hat man genügend Zeit, so dass auch bei hohen Drehzahlen die von Feinmotoriker genannten Werte verwendet werden können.
Ich werde daher in dem eigentlichen Zündprogramm die Ladezeit dynamisch regeln. Bei niedrigen und mittleren Drehzahlen wird eine feste Zeit (z.B. 3,5 ms) verwendet, wenn aber das Zeitfenster zu kurz wird, muss die Ladezeit entsprechend reduziert werden.
Bei meinem Test habe ich dann eine Ladezeit von 3 ms und eine "Leerlaufzeit" von 10,3 ms verwendet, was in der Summe den 13,3 ms=9000 U/m entspricht, allerdings quasi ohne Vorzündung. Mir ging es in erster Linie darum, mal zu testen, wie stark sich Zündspule und die Leistungstransistoren unter diesen Bedingungen aufheizen.
Ergebnis: An der Zündspule war nach 15 Minuten keine Erwärmung festzustellen, an den Leistungstransistoren war sie nur minimal (u.U. auch nur durch das häufige Anfassen geschuldet), so dass bei der Unterbringung in ein Gehäuse eigentlich keine speziellen Kühlkörper notwendig sein sollten.
Bei einer anderen Zündcharakteristik kann die Ladezeit der Spule zwar höher sein, gleichzeitig wird aber auch die Leerlaufzeit zwischen den Ladezyklen länger, so dass es ebenfalls keine thermischen Probleme geben sollte.
Nächster Schritt wird dann mal ein Test mit meinem Bosch-Prüfstand sein.
Grüße
Emil
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(Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)
Hab nen Denkfehler gemacht: Es geben mir nicht 1/3 der verfügbaren Zeit durch die Frühzündung verloren, sondern nur 1/6.
Grund: Ich hatte mit 30° Frühzündwinkel gerechnet (bei 90° "Zeitfenster" an der NW). Das bezieht sich ja aber auf die Kurbelwelle (180° Zündabstnd), da an der Nockenwelle alle Winkel zu halbieren sind (wegen halber Drehzahl gegenüber KW) beträgt der Frühzündwinkel an der NW nur 15° (was ein 1/6 von 90° sind). Bei 9000 U/min steht also eine Ladezeit von ca. 2,8 ms zur Verfügung.
Grüße
Emil
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