Kinghariii hat geschrieben: 9. Mär 2019
Ok, nur um gänzlich sicher zu gehen.
1) Bremssattel abschrauben.
2) Bremse ein paar mal drücken um genug Bremsflüssigkeit in den Sattel zu bekommen. Wie oft ca.? 3x 5x? 10x?
Exakt! Wie oft genau, keine Ahnung, so oft daß die Bremsbeläge noch nicht komplett
aufeinander liegen, schließlich willst du nachher noch mit der Schraubendreherklinge
da rein kommen...
3) Bremsflüssigkeit ablassen, neue Bremsleitung mit neuen Dichtringen montieren.
4) Nun die Kolben wieder in ursprüngliche Position drücken. Dabei sollte dann durch die neue Bremsleitung die alte Bremsflüssigkeit wieder in den Behälter gedrückt werden und die Luft entweicht nach oben.
Richtig. Du montierst die Hohlschrauben am Sattel (oder den Sätteln) und
am Hauptbremszylinder ab, wischst mit dem bereitgelegten Lappen die paar
Tropfen weg die dabei raustriefen und schraubst zumindest unten an den
Sätteln schonmal die neuen Leitungen an. Dann kannst du wenn du möchtest
den Ausgleichsbehälter samt Deckel und Dichtmanschette reinigen (dazu nimmt
man wider Erwarten am besten heißes Wasser und trocknet alles sorgfältig, wenn's
geht mit Druckluft), verschraubst dann die Leitungen oben am Hauptbremszylinder,
richtest sie ggf. nochmal aus und dann stellst du unten wie beschrieben die Beläge
und damit die Kolben zurück. Dadurch steigt die Bremsflüssigkeit in den Leitungen
hoch und schiebt sozusagen die Luft vor sich her in den Ausgleichsbehälter. Dann
siehst du recht bald wie Bremsflüssigkeit anfängt den Behälter zu füllen. Stell ruhig
die Kolben richtig weit zurück, damit sich die Sättel leicht auf die Scheiben aufsetzen
lassen. Wieder an die Gabel anschrauben und (wichtig!) jetzt wieder pumpen
bis sie wieder wie gewohnt an der Scheibe anliegen. Dabei den Pegel im Ausgleichs-
behälter beachten und wenn nötig nachfüllen, wenn du Luft in die Leitung pumpst
geht das Spiel von vorne los!
5) Bremsflüssigkeitsbehälter wieder passend auffüllen. Auf das Niveau vor dem Abfüllen nehm ich mal an.
Einigermaßen voll würd ich jetzt vorschlagen (da sind Markierungen Min und Max dran).
6) Fertig.
Jep! Vor der ersten Probefahrt muß unbedingt sichergestellt sein:
1. Leitungen korrekt verlegt (lang genug bei voll ausgefederter Gabel,
werden beim Einfedern und vollem Lenkeinschlag nicht eingeklemmt)
2. Alle Verschraubungen fest (Hohlschrauben, Sattel an Gabel und
Deckel HBZ).
3. Druckpunkt ok. (es soll Leute gegeben haben die alles richtig
gemacht haben aber vor lauter Routine die Kolben nicht zurück-
gepumpt und folglich beim ersten Mal Bremsen in's Leere gegriffen
haben. Blöd wenn das nicht in der Werkstatt sondern bei der Probefahrt
passiert)
Und das funktioniert so garantiert?
Ich kann dir schon 'ne Garantie geben, das kostet dann aber ...
Im Ernst, möglicherweise verbockst du bei der ganzen Sache was woran ich jetzt
gar nicht denke, aber das Verfahren ist erprobt und wenn du dir genau überlegst
was dabei passiert sollte dir klar werden warum man das aus gutem Grund so
machen kann.
Die Bremse muss dann nicht mehr entlüftet werden?
Das stellst du mit unfehlbarer Sicherheit am Druckpunkt fest:
wenn sich der einstellt so wie er sollte ist das System korrekt entlüftet.
Sry, für all die Fragen. Aber da ichs zum ersten Mal mache, will ich auf absolut alles vorbereitet sein und nichts dem Zufall überlassen. Diesmal sollten ja doch lieber keine Fehler passieren
Hey, kein Grund für "sry", genau so wie du hier sollte man es machen:
nachfragen wenn einem was nicht 100%ig klar ist. Du mußt aber auch
verstehen daß ich höchstens für die Korrektheit der Methode an sich
bürgen kann, nicht aber dafür wie du sie anwendest. Klar, oder?
Viele Grüße und nochmal viel Erfolg!
Sven