N'abend,
die z650 Geschichte ist noch nicht zu Ende, .... leider!
Nachdem wir mittlerweile rund 700 km gefahren sind sollte an diesem Wochenende zum Abschluss der Wiederinbetriebnahme der "große Service" gemacht werden.
Der 3 Zylinder lief immer mal wieder recht sauber, bei der nächsten Fahrt wieder nicht. Also wollte ich die Vergaserbank nochmal zerlegen und gründlich reinigen. Dazu noch die Ventile einstellen, die Kompression messen, die Zündung abblitzen, Öl und Filter wechseln und den Kopf nachziehen.
Gesagt, getan. Als erstes habe ich das Ventilspiel gemessen. Zwei Ventile waren unter 0,10 und bei zweien ging die Lehre nur mit klemmen und ruckeln durch.
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Um die erforderliche Shimstärke zu ermitteln müssen die Nocken raus und Tassenstößel mit einem Magnetheber hochgezogen werden.
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Da die Nocken eh schon draußen sind sollte man alle Shims ausbauen, messen und sich die Werte je Ventil in einer Tabelle abspeichern. Das erspart einem beim nächsten Mal den Ausbau der Nockenwellen zu Ermittlung der neuen Sollwerte zur Ventileinstellung.
Also, Werte ermittelt, Shims bestellt.
In der Zwischenzeit habe ich dann die Vergaser nochmal zerlegt und jeder bekam ein schönes Bad in ERC.
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Zusätzlich habe ich noch das ERC mit einer Spritze in alle Kanäle und Öffnungen gespritzt.
Doch vermutlich war eine Verschmutzung gar nicht der Grund für die Probleme auf Zyl.3.
Als ich die Einstellschraube zur Vergasersynchronisation aus dem Schieberhebel drehte fiel mir ein Span entgegen. Bei genauerer Betrachtung entdeckte ich dann das .....
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Ich denke damit ist klar warum Zylinder 3 immer wieder Probleme machte. Nach dem Synchronisieren hielt es für ein paar Gasstöße und verstellte sich dann wieder Dank des defekten Gewindes.
Gestern habe ich dann alles soweit wieder zusammengebaut, Shims und Nockenwellen rein, Steuerkette gespannt und nochmal alles geprüft und nachgezogen. Dann die Vergaser wieder zurück an ihren Platz und die Züge eingehängt und eingestellt.
Beim ersten Startversuch mit dem Anlasser sprang der Motor noch nicht an und beim zweiten Versuch gab es in dem Moment wo der Motor die ersten Zündungen machte einen lauten Schlag und der Motor saß bombenfest.
Der Anlasser kreischte noch einen kurzen Moment, es hörte sich an als wenn eine Kette über ein Ritzel rutscht.
Ich habe noch vorsichtig versucht den Kickstarter mit der Hand ein Stückchen zu betätigen aber auch der sitzt bombenfest.
Mein erster Gedanke war die Steuerkette ist gerissen.
Heute Morgen habe ich erst mal den Ventildeckel ausgebaut. Die Steuerkette ist ok. Dann habe das Öl abgelassen, Ritzelabdeckung und Anlasser ausgebaut und vorsichtig an der Zündungsschraube versucht die Kurbelwelle ein paar Grad hin- und her zu bewegen. Das klappt und die Nockenwellen drehen sich mit, die Steuerzeiten sind auch noch ok. Es sollte also keinen Kontakt zwischen Kolben und Ventilen gegeben haben.
Morgen werde ich die Ölwanne runternehmen und mal einen Blick auf den Primärtrieb und das Getriebe nehmen. Alles in Allem wird das sicher eine größere OP. Damit geht die Wiederbelebung der Z900 erst mal in die Warteschleife.
Ein großer Mist und echt frustrierend.
Grüße Hilmar