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Polieren

Lackierung, Oberflächenveredelung, optische Details
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mapfl
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Re: Polieren

Beitrag von mapfl »

Das mit Diamant war ein Hörfehler von mir, siehe oben. Andreas hat zwar einen Probestreifen, hat aber Probleme auf Grund der Härte des Materials dieses zu schneiden. Was ich verwendet habe ware ein neues Probestück, das irgendwie beschichtet ist.
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mrairbrush
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Re: Polieren

Beitrag von mrairbrush »

Das Gefühl das viele Schleifmittel körniger sind als angegeben habe ich auch oft.. Ab Körnung 220 wird Schleifpapier nicht mit dem Meshverfahren hergestellt sondern im Sedimentationsverfahren. Könnte ein Grund sein oder einfach das verwendete Schleifmittel. Aluminiumoxid dürfte weicher sein als Korund oder Zirkonoxid. Für 800er kommt mir das Bild auch sehr grob vor. Mein 800er Exzenterpapier macht auch stärkere Riefen als ein 800er Papier für Naßschlief.

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mapfl
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Re: Polieren

Beitrag von mapfl »

Danke für den fundierten Hinweis, muss da mal nachhaken
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Ratz
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Re: Polieren

Beitrag von Ratz »

Naja, denke eher das dein Polierwerkzeug nicht das gelbe vom Ei ist, bzw. du eine Nummer zu spät einsteigst.
Wie schon im Beitrag Nr.3 erwähnt zieht eine Sisalscheibe, mit entsprechender Schleifpaste, die Unebenheiten raus bzw. auch rein wenn man zu hart draufhält.

Warum machst du dir da Gedanken ob dein Schleifstern nun wirklich eine 800er Körnung hat? Oder ob da Aluminiumoxid oder Zinkoxid verbaut ist?
mrairbrush hat geschrieben:Mein 800er Exzenterpapier macht auch stärkere Riefen als ein 800er Papier für Naßschlief.
Das erklärt sich doch von alleine oder?
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mrairbrush
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Re: Polieren

Beitrag von mrairbrush »

Nein, angeblich soll Exzenterschliff mit 500er Papier durch die Bewegung einem 800er Hand entsprechen.

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mapfl
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Re: Polieren

Beitrag von mapfl »

Hallo zusammen!

Zur Zeit stehe ich in regelmäßigem Austausch mit Andreas Steindl.
Die Normalsterne sind perfekt für relativ gleichmäßige Oberflächen. Unsere Alteisen haben aber sehr oft
ganz komplexe Formen, etwa Kühlrippen oder kleine Ausbuchtungen. Solche Stellen sind für Standardsterne nur schwere erreichbar.
Daher ist Andreas dabei neue Formen zu entwickeln. Ich habe davon einige ausprobiert.

Zunächst nochmal der Hinweis auf Schutzausrüstung. Ich habe zuletzt ein kleines Video gemacht. Dort sieht man deutlich
die Schleifstaubentwicklung, gesund ist das sicher nicht.
Bisher habe ich immer mit Brille, Schutzbrille und Atemmaskr gearbeitet. Sehr lästig, da die Schutzbrille ständig anläuft. Dank Corona habe ich einfache und billige Gesichtsschilde entdeckt, ein Quantensprung an Comfort.

Hier mal die Teile, Handschuhe sind nur bei eingespanntem Werkzeug und Werkstück in der Hand sinnvoll:
2020-06-08 Schutzausrüstung-5018.jpg
Eine Neuentwicklung ist der Rippenschleifer. Die Schleifmittellagen haben zwei Baumwolldinstanzscheiben, um zwischen den Rippen schleifen zu können:
2020-06-08 Rippenstern-4992.jpg
Damit habe ich die Ventilkammerdeckel nochmal bearbeitet (400er, 800er krieg ich noch). Unterhalb der Zündkerzenbohrung ist das Ergebnis zu sehen. Oberhalb der Bohrung ist der bisherige Zustand zu sehen.
2020-06-08 Ventilkammerdeckel-4999.jpg
Dann habe ich mir den Ölfilterdeckel nochmal vorgenommen. Hier vorher und dann nacher:
2020-06-08 Ölfilterdeckel vorher-5016.jpg
2020-06-08 Ölfilterdeckel nachher-5015.jpg
Das Ergebnis ist deutlich sichtbar, bitte nicht vergessen, die Körnung ist 400. Einen 800er habe ich erst bestellt.
Ein bißchen habe ich noch mit dem einlagigen 400er nachgearbeitet, was vor allem dem Fußbereich der Rippen galt.
Ich habe noch die Anfertigung von einlagigen in einer Minigröße (ca 45mm) geordert für die Rundung an den zur Bohrung weisenden Enden der Rippen geordert.
Ich berichte weiter.
Bis dahin oder auf dem Forumstreffen!
Markus
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f104wart
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Re: Polieren

Beitrag von f104wart »

Du drückst auf alle Fälle viel zu fest auf und schleifst zu lange. Bei dem Ölfilterdeckel hast Du am Dichtflansch die ganzen Kanten rund geschliffen.


Beim Ölfilterdeckel kannst Du mit einem rotierenden Werkzeug niemals bis in die Ecken kommen. Das geht nicht! Hier musst Du mit Schmirgelleinen und einem Holzspatel und Schleifvlies vorarbeiten und zum Schluss höchstens nochmal mit einem ganz normalen Stern leicht drüber gehen, um ein einheitliches Schliffbild zu erreichen.

Die Poren in der Oberflächenstruktur bekommst Du niemal ganz raus. Die sind nicht nur oberflächlich, sondern gehen ins Material rein.

Man muss auch nicht mit jeder Körnung überall schleifen und versuchen, in die letzte Ecke zu kommen. Man schleift die gut zugänglichen Stellen stufenweise durch und geht nur in dem letzten oder den beiden letzten Durchgängen mit dem 600er oder 800er leicht über die empfindlichen Stellen drüber, ohne dabei die Kanten rund zu schleifen.

Die Ecken zum Dichtrand hin wirst Du niemals vollständig schleifen und polieren können, aber das spielt auch überhaupt keine Rolle.


Meine Ventildeckel schleife ich mit einem ganz normalen Schleifstern und poliere sie mit einer Filsscheibe, in die ich radial Lamellen eingeschnitten habe, die sich in die Vertiefungen drücken lassen.


Du musst Dich einfach mal von dem Gedanken lösen, dass man mit aller Gewalt in jede kleinste Ecke kommen muss. Das ist gar nicht Sinn der Sache. Auf das Gesamtbild kommt es an.

Natürlich bemüht sich Andreas, immer neue und bessere Werkzeuge zu entwickeln, aber im Endeffekt hilft das nur, Bedienungsfehler auszuschließen, die man auch mit einem Standardwerkzeug vermeiden kann.

Ein normaler Stern geht, wenn man ihn nicht vergewaltigt, genau so in die Rippen des Ventildeckels wie der mit den Zwischenscheiben.

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mapfl
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Re: Polieren

Beitrag von mapfl »

Hallo,
nachdem ich wieder zwei Tage hintereinander Zeit habe habe ich mit neuen Goodies von Andreas weitergearbeitet. Ich habe von ihm eine echt stäbige biegsamme Welle erworben, das Arbeiten damit war richtig easy bei fixiertem Werkstück.


Hier der Ventilkammerdeckel, nun mit 800er Rippenstern geschliffen, die Flanken mit normalem 800er Stern und zum Schluss noch mit einem 1000er nachgearbeitet:
2020-06-25 V-Deckel neu geschliffen-5082.jpg
Hier der andere Deckel:
2020-06-25 V-Deckel neu geschliffen 2-5083.jpg

Auch der Ölfilterdeckel wurde so bearbeitet. Nachdem die Ergebnisse so vielversprechend waren auch den Kupplungsdeckel nochmal demontiert und bearbeitet mit 800er und 1000er:
2020-06-25 Kupplungsdeckel mit 1000er-5088.jpg

Hier meine Maske nach dem ersten Ventilkammerdeckel, deutlich sieht man was man ohne Atemschutz einatmen würde! :oldtimer: Früher habe ich mit Atemschutz und Schutzbrille gearbeitet. Meine eigentliche Brille und die Schutzbrille beschlugen ständig. Mit Maske deutlich angenehmer!
2020-06-25 Maske nach Schleifen-5085.jpg

Und zum Schluss noch eine Polierscheibe, die ich nach einem Tipp von Andreas zugerichtet habe um besser in die Vertiefungen der Ventilkammerdeckel zu kommen. Die normale Scheibe (rechts) radial halbiert, in vier Kuchenstücke geschnitten, am spitzen Ende etwas gekürzt und mit eine Schraubdorn wieder zusammengebaut:
2020-06-25 neu geschnittene Polierscheibe-5089.jpg

Bin gespannt wie morgen das Polierergebnis aussehen wird, Bericht folgt!

LG
Markus
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Re: Polieren

Beitrag von f104wart »

Das mit dem "Kuchenstücke in den Aufnahmedorn spannen" meint Andreas aber anders.

Da solltest Du sicher ein Loch in die Mitte eines Segments machen und nur 1 Segment in den Spanndorn spannen. Das knüllt sich dann beim Arbeiten zu einer Kugel zusammen, mit der Du besser in die Ecken kommst.
Unbenannt.png

Deine Tortenstücke reißen aus und fliegen bei der erstbesten Gelegenheit davon. :grinsen1:


Zum Bearbeiten der Rippen am Ventildeckel muss die Scheibe nicht vollständig geteilt werden.
Es reicht, wenn Du die am Umfang etwa 1 cm tief einschneidest.
Das hat den Vorteil, dass Du nicht nur mit der schmalen Scheibe in die Vertiefung kommst, sondern gleichzeitig eine Rippe und 2 Vertiefungen bearbeitest und dabei auch den Grat der Rippe erfasst und nicht nur die Seiten.
Scheibe eingeschnitten.png
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Re: Polieren

Beitrag von mapfl »

Hallo zusammen,
also hier die Polierergebnisse wie gestern versprochen.

Zunächst an Ralf: wie du schreibst ist mir das erste "Tortenstück" alsbald um die Ohren geflogen, auch ich hatte das vermutet. Vielleicht habe ich das am Telefon mit Andreas falsch verstanden. Ich habe dann die andere Hälfte der Scheibe in den Dorn eingaspannt, das hat sehr gut funktioniert.

Vom Effekt der kleinen Dremelteile bin ich enttäuscht, das Material ist zu hart und die Schleifwachsspuren sind kaum zu entfernen.


Hier nun einmal das Ergebnis beim Öfiltergehäuse und das Equipement. Ihr seht die Welle von Andreas, die ich mit einem zusätzlichen Schlauchstück stabilisiert habe. Ich habe ja schon zwei Wellen in Baumarktqualität geliefert. Diese Welle zeigt keinerlei Tendenz zum verwinden, super Teil.
Dann seht ihr die Dremelwelle und die kleinen Schleifteile, für Schmuck ok, für unsere Zwecke wenig tauglich.
Die drei Polierscheiben sind die dicke zum bearbeiten der größeren Flächen, die halbierte zum arbeiten zwischen den Rippen, die kleine dicke zum Nacharbeiten, um Poliermittelspuren zu beseitigen. Letztere wurde immer wieder mit dem im Hintergrund sichtbaren gezahnten Eisen aufgefrischt. Im Vordergrung noch ein kleines Teil. Das ist ein Abfall von meinem Kuchenstück Versuch. Eignet sich hervorragend um in kleinen Ecken die Poliermittelrese zu entfernen.
2020-06-26 Ergebnis Equipement 2-5106.jpg

Hier die beiden Ventilkammerdeckel, bin sehr zufrieden:
2020-06-26 Ventilkammerdeckel-5095.jpg
Im Makro bereich natürlich etwas entlarvent
2020-06-26 Ventilkammerdeckel 2-5096.jpg
Hier der Kupplungsdeckel:
2020-06-26 Kupplungsdeckel-5104.jpg

Alles in allem gelungen!

Polieren erstmal abgeschlossen, weiteres im Umbauthread.
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