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Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Modifikationen an Rahmen, Tank, Verkleidungen, Höcker, Sitzbank, Fender etc.
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sven1
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von sven1 »

Hier noch etwas zum Thema Gelcoat.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gelcoat

Ganz so einfach wie Obelix es sich macht ist es nämlich nicht.
"Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist." (Der Leopard, Giuseppe Tomasi di Lampedusa)

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obelix
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von obelix »

Hmmm...
Eigentlich scho...
Die ganzen Vorteile, die hier so überschwenglich ins Feld getragen werden, sind für die Anwendung, um die es hier geht, schlichtweg überflüssig und overdressed. Ja, die sind da, das hab ich auch nie bestritten. Aber - man braucht es nicht. Nicht an nem Verkleidungsteil an nem Mopped, nicht an nem Front- oder Heckspoiler am Auto oder ähnlich gearteten Anwendungsfällen.

Es ist ein Unterschied, ob ich nen Bootskörper den Belastungen im (Salz)wasser aussetze oder einen Sitzbankhöcker an nem Zweirad damit baue, das alle paar Tage mal bei schönem Wetter im Sommer bewegt wird., Klar man das machen, keine Frage. Tut aber nciht Not.

Übrigens - die überall beschriebene Schutzfunktion gegen die Wasserwirkung und der Verschleissschutz (Wasser hat auf Dauer im Bootsbetrieb ne abrasive Wirkung, siehe Propellerschrauben) ist bei nem Karosserieteil spätestens dann weg, wenn Steinschläge die Oberfläche beschädigen.
oder Kratzer durch ne 90° Schräglage reinkommen.

Gruss

Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...

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mrairbrush
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von mrairbrush »

Da ist schon der erste Satz falsch. Es ist kein Hartlack im klassischen Sinn sondern fast immer nur ein eingedicktes Harz. Ein Lack würde auf Trennmittel abperlen. Kieselsäure ist lediglich ein Thixotropiermittel und Kobalt ist nur ein Trocknungsbeschleuniger (Sikkativ) der auf die Oberflächenqualität kaum Einfluss hat. Boote bekommen meist noch einen Extra Lack auf das Gelcoat mit Fungizid gegen Algen usw.
Kieselsäure geht auch bei Lacken. Diese Nichttropfenden oder sogenannte Dickschichtlasuren sind oft voll damit.

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Maggus2303
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von Maggus2303 »

Toll wie ihr den Thread mit Expertisen und Fachbegriffen aufwertet! :mrgreen: .daumen-h1:

Da das Gelcoat mit DPD kommt................ tappingfoot :hammer:

.....hab ich jetzt grad die etwa 5. Schicht Wachs aufgetragen bevor dann mit Trennlack und Gelcoat fortgesetzt wird.
Die Entscheidung ob nun Negativform oder nicht, steht noch in weiter Ferne. Ich hoffe jetzt erst mal dieses Jahr noch zu laminieren....

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mrairbrush
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von mrairbrush »

Wenn die Löcher zubekommst wäre eine Negativform total einfach weil es sonst praktisch keine Hinterschneidungen gibt. Positiv wäre mir viel zu viel Aufwand. Wenn die Negativform nicht übermäßig dick ist kann man die auch recht einfach wegbiegen beim ablösen. Das geht recht gut.

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Maggus2303
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von Maggus2303 »

Die Löcher hab ich natürlich zu gemacht.
Was mir jetzt noch bisschen Kopfschmerzen bereitet, aber ihr bestimmt die Antwort kennt, ist die Frage ob meine Materialwahl evtl zweifelhaft bis falsch war? Ich hab so Gewebematten in unterschiedlichen Dicken besorgt. Also nicht dieses Glasfaser-Wirrwar, sondern wie Stoff vernetzte Matten.
Kann ich die denn verwenden? Jetzt wo ich dann doch recht Zufrieden bin mit meinem bisherigen Erfolg, würd ich ungern daran scheitern das ich nicht vorher nochmal gefragt hab.
Sowas hier will ich verwenden:

https://www.amazon.de/dp/B006LZDN0C?ref ... title&th=1

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jenscbr184
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von jenscbr184 »

Ich verwende die Matten gerne.
Ohne Freiheit ist dein Leben nichts wert. Nichts.

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sven1
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von sven1 »

In absoluter Ahnungslosigkeit, was das Laminieren von Sitzbänken angeht.

Das von dir gezeigte Gewebe habe ich zur Reparatur eines Kajaks benutzt (zwei ca. 1,20 Meter lange Risse). In meinen Augen ließ es sich besser verarbeiten als die Wirrwarr Matten, die immer wieder auseinanderfielen.
Beim Boot sind es natürlich relativ große und gerade Flächen, die laminiert werden, daher mein Einführungssatz.
An den Kanten und bei der Nacharbeit der Sitzaufnahme, habe ich mit Einschnitten im Gewebe gearbeitet und dann die Formen "nachgelegt" damit es sich nicht zu Wülsten aufschiebt. Das hat super funktioniert.

Anmerkung: der TÜV möchte eine bestimmte Anzahl von Lagen und eine kreuzweise oder überlappende Laminierung um den Höcker einzutragen. Einige Hersteller liefern Datenblätter zu Ihrem Gewebe, die Festigkeiten bestätigen, wenn du die Vorgaben einhältst. Das kann es u.U. einfacher machen.
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Maggus2303
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von Maggus2303 »

Na das beruhigt mich jetzt aber enorm! Danke!

Bzgl TÜV seh ich das entspannt. Wir reden hier von einem Aufsteck-Höcker der anstatt des Sozius-Sitzes montiert wird. Der muß weder mich noch sonst irgendjemanden tragen oder irgendwas halten. Schnittig ausschaun ist seine einzige Aufgabe :mrgreen:

Ausserdem hab ich ja einen solchen Höcker drauf und auch ein Gutachten dazu. Nur gefällt der mir eben nicht.

Aber dadurch hab ich einen Höcker und ein Gutachten (falls sich denn einer tatsächlich versucht an meinem Höcker aufzuhängen). Punkt. Ich zweifle an das hier bei einer Kontrolle genauer nachgeforscht wird ob denn Höcker und Gutachten miteinander korrelieren.
Und wenn- wie schlimm kanns werden. 20€ verwarnung? :roll: :lachen1:

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Soulie
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Re: Höcker aus PU-Schaum und GFK herstellen

Beitrag von Soulie »

Es gibt Glasmatten und Glasgewebe. Beim Glasgewebe gibt es Köper- und Leinwandgewebe (und andere). In deinem Fall ist Köpergewebe die bessere Wahl, weil es sich deutlich besser bei gewölbten Formen verarbeiten lässt.

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