caferacer-forum.de

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es auf die Alu-Legierung ankommt. Es gibt Alu-Teile welche partout nicht glänzen wollen.

Ich habe in relativ kurzer Abfolge, ca. ein halbes Jahr, erst die Deckel einer cbx750 und dann deren jüngerer Schwester SevenFifty mit dem Steindl Set poliert.
Gefühlt unter den gleichen Bedingungen. Die cbx Deckel glänzen noch immer, die der SF sind schon dunkel angelaufen. 10 Jahre Altersunterschied der Mopeds.

Ja das liebe Material. Wird alles mit billigen Müll gestreckt. Wenn dann das Zeug auch noch aus dem Ausland kommt ist es noch übler.

Ich denke eher, daß es was mit der Legierung als mit dem Preis zu tun hat.
An solche Motorenteile werden ja sehr unterschiedliche Anforderungen gestellt. Spanbarkeit, Gießbarkeit mit den unterschiedlichsten Verfahren, die Zähigkeit, die Bruchfestigkeit oder auch die Korrosionsfestigkeit bedingen unterschiedliche, teils sich widersprechende Legierungszusammensetzungen.
Ich habe hier Aluminiumblech AlCuMg1, welches von der Zugfestigkeit bei gutem Baustahl liegt. Sehr gut spanbar und eigentlich auch gut zu polieren. Wird aber danach schnell wolkig. Eloxieren geht gar nicht gut.
Das Zeug wird im Flugzeugbau eingesetzt und ist sicher nicht minderwertig. Nur halt nix für Hochglanzteile.

Woraus werden heute Gabelbrücken gefräst?
Mein Freund Jens Holzhauer meint 7020?
Ich dachte (Metallglatze... ) 7075?
Das ist mir schon öfter in meinem anderen Hobby begegnet.
Was sind die Unterschiede?
Grüße

AW7020

AW7075

Das sind wohl die Bezeichnungen, die in den USA üblich sind.
Mir sind die nicht geläufig, aber da gibt es Tabellen im Web
Ich nehme halt zum Fräsen immer das AlCuMg1 für Platten oder bei Rohren das AlCuMgPb, weil ich das in der Firma sowieso da habe.
Spant sich halt beides gut und ist mindestens so fest wie Baustahl.

Beziehe ich von https://www.zaenker-dittrich.de/
Die haben auch gute Dokumentationen zu den Materialien.

Bollermann hat geschrieben: 17. Mär 2023Ja, macht man.

Nein, macht man nicht!

Es gibt auch keine zwei oder drei Wachse und unterschiedliche Scheiben. Die Scheiben in den Steindl-Sets sind optimal auf auf die Paste abgestimmt.

Alu kann nach dem Schleifen und der Wartezeit von 14-18 Stunden nur einmal(!) poliert werden. Und dazu nimmt man die feinste Paste.

Die trägt man sparsam auf die Filzscheibe auf und poliert.


...Sei bitte so nett und lies Dir den Thread von Anfang an durch. Wenn Du bei Seite 14 angekommen bist, weißt Du mehr.

Kinghariii hat geschrieben: 17. Mär 2023 Immer wieder wenn ich die Ergebnisse vom Ralf sehe ärgere ich mich ein wenig...Ich bekomm das nicht einmal annähernd so gut hin, trotz der Sterne vom Steindl...Bereitet ihr die Polierscheibe vor dem Poliervorgang vor? Glaub abziehen ist der Begriff? Und wie lange kann man diese nutzen? Mit der Zeit werden sie deutlich weicher (und dicker). Mir kommt vor, dass es dann schwieriger ist ein spiegelndes Ergebnis zu erzielen....

Hallo Harald,

ohne Deine Teile zu sehen kann ich natürlich nicht viel dazu sagen.

Die Politur fängt schon mit dem Schleifen an. Dabei nicht fest aufdrücken, die Sterne müssen arbeiten können. Die ideale Drehzahl liegt bei etwa 2800 U/min.

Neu unbenutzte Sterne kurz gegen eine scharfe Kante halten (z.B. irgend ein Blech, das man in den Schraubstock spannt), damit der Stern aufbricht.

Nach dem letzten Schliff muss die Oberfläche glatt sein. Dabei kommt es natürlich auch auf die Materialstruktur an. Es gibt Teile, da kannst Du schleifen bis Du schwarz wirst und die werden nicht glatt. Der Kupplungsdeckel bei der CX ist zum Beispiel solch ein Kandidat.

Die Filzscheiben müssen nicht abgezogen werden. Man trägt etwas Paste auf und beginnt zu polieren. Durch die Hitze, die man ins Material einbringt, wird die Paste weich und die Scheibe färbt sich schwarz. Natürlich werden sie mit der Zeit auch breiter und weicher, man kann sie aber relativ lang benutzen.

Auch alte abgenutzte Filzscheiben kann man noch verwenden. Ich schneide sie in einzelne Segmente, mache in die Mitte ein Loch und spanne sie in einen Dorn. Die zunächst eckigen "Tortenstücke" formen sich beim Polieren rund. Damit kommt man dann sehr gut in die Ecken.

Um wirklich tiefen Glan zu erzielen, muss Wärme ins Material eingebracht werden. Nicht wie beim polieren von Hand auf der Fläche "hin und her wischen". Man fängt an einer Stelle an, bis das Oxyd förmlich unter der Scheibe wegfließt und arbeitet sich von da an langsam weiter. Dabei kann es schon ganz schön warm an den Fingern werden. Ich trage dazu weiße Arbeitshandschuhe aus Baumwolle.

Wichtig ist, dass Du immer aus der Fläche heraus zum Rand hin arbeitest, damit sich das Werkstück nicht in der Scheibe verhaken und wegfliegen kann.

Bollermann hat geschrieben: 17. Mär 2023 Das sind wohl die Bezeichnungen, die in den USA üblich sind.
Mir sind die nicht geläufig, aber da gibt es Tabellen im Web
Ich nehme halt zum Fräsen immer das AlCuMg1 für Platten oder bei Rohren das AlCuMgPb, weil ich das in der Firma sowieso da habe.
Spant sich halt beides gut und ist mindestens so fest wie Baustahl.

Beziehe ich von https://www.zaenker-dittrich.de/
Die haben auch gute Dokumentationen zu den Materialien.

Sorry, aber mir wird echt schlecht, wenn ich das lese!

AlCuMgPb (AW -2007) ist "mindestens so fest wie Baustahl" Auf welcher Baumschule hast Du das denn gelernt?

AlCuMgPb ist so ziemlich das weichste und schlechteste Alu, was es gibt.

"Ich nehme halt zum Fräsen immer..." ist genau so eine unqualifizietrte Aussage. Es kommt wohl bei der Materialwahl darauf an, was man daraus machen möchte.


...Und nein, AW 5083, AW 7075 oder AW 2007 sind auch keine Bezeichnungen, die in USA üblich sind, sondern davor steht normalerweise DIN EN AW 5083, wobei EN besagt, dass es sich um eine Europäische Norm handelt.