Es wird Zeit...
Verfasst: 13. Okt 2016
...nachdem ich hier schon so lange mitlese und viele Anregungen fand blablabla...
Macht wohl jeder hier.
Aber nach verschiedenen Foren scheine ich hier wirklich Gleichgesinnte gefunden zu haben. Spätestens seit ich den letzten Mohikaner persönlich kennenlernen durfte.
Ich bin der Michl, 48 jahre alt und vermutlich etwas mopedaffin. Zumindest seit 1984.
Meine Zweiradkarriere startete ich mit einer Hercules M5. Keine Ahnung, ob die noch jemand kennt. Erste Tuningversuche mündeten in einem B3-Krümmer und einem nicht vorhandenen Luftfilter nebst etwas unserienmäßigem Ritzel.
Fiel damals noch keinem Wachtmeister auf.
Als ich dann endlich 16 wurde, kaufte ich mir von dem im Ferienjob hart erarbeiteten Geld eine Honda CY 50.
Was für ein Klang. Vier Takte. Und Getrenntölschmierung. Hab ich leider zu wenig drauf geachtet, weshalb der Kolbenfresser Platz machte für eine Hercules Ultra 80. Mit Verkleidung. Das war schon eine andere Liga.
Und ans Öl musste ich auch nicht mehr denken.
Nur an die richtige Zapfsäule...
Nebenbei kurvte ich auf eine Zündapp Combinette durch die Pampa. So als Retro-Bespaßung...
Als ich dann mit 18 meine Lehre begann, leistete ich mir von meinem eher spärlichen Salär das erste richtige Motorrad.
Eine Honda CX 500!
Nach nur einer Woche merkte ich, dass ich die mit dem verf... Stufenführerschein überhaupt nicht fahren durfte.
Der Hinterhofhändler zeigte sich gnädig und nahm sie gegen eine XS 400 (27 PS auf dem Papier, 38 PS im Motor) in Zahlung. Seitdem besitze ich mein Streitross (unsere Mopeds haben alle Namen, also nicht wundern...).
Die XS begleitet mich seitdem treu und ergeben. Verschiedene Modifikationen und die ein oder andere Motorrevision (z.B. nach einem geschmolzenen Kolben auf dem Weg zur Fähre nach Schottland 1990) machten sie zu dem, was sie heute ist. Meine Initialzündung (siehe Avatar).
Die Grenzöffnung spülte mir in den Neunzigern verschiedene zweitaktende Exemplare der sozialistischen Zweiradkombinate in die Garage. Eine Schwalbe, die ich nur einmal zum Laufen brachte, und zwar an dem Tag, an dem ich sie einem unbedarften Arbeitskollegen aufschwatzte. Einen Berliner Roller, dem ich akribisch eine Wattestäbchenrestaurierung angedeihen ließ. Edelstahlschrauben allerorten, neuer Chrom und Profilackierung für Unsummen. Lief immer nur ca. 20 Minuten und das auch nur mit gefühlten 3 km/h bis ich den nächsten Vergaser eingebaut habe. Und das Export-Pendant dazu, das ich gar nicht erst restaurierte, sondern patiniert mit dem gleichen Erfolg zu hassen lernte.
Scheinbar hatte ich mit zwei Takten nix am Hut.
Bis ich dann, ein paar Jahre später, meinem Vater die alte Vespa abschwatzen konnte (15 Jahre in einem Verschlag neben dem Haus gelagert, den ich als Heranwachsender für meine Hercules mehr schlecht als recht ans elterliche Eigenheim gespaxt hab...).
Die Vespa, eine 50 N Spezial, erfuhr eine dem ersten Berliner Roller ebenbürtige Wiederauferstehung und bereitete wirklich Freude. Zuverlässig und treu versöhnte sie mich mit den Zweitaktmotoren und fristete zuletzt als Sonntagsbrötchenholmoped ihr Dasein, bevor ich sie mangels Platz in gute und erfahrene Hände abgab.
Plötzlich war Platz und meine Holde verspürte den Drang, während unserer Ausfahrten mehr als meinen Hinterkopf zu bertrachten, machte kurzerhand den Motorradführerschein und schrie nach einem adäquaten Untersatz.
Also die Kisten ausgepackt und aus den gehorteten Ersatzteilen, die von verschiedenen Schlachtmopeds stammten, eine weitere XS 400 auferstehen lassen.
Das Schlachtross.
Schließlich kennt man sich mit der Technik ja aus.
Manchmal passiert es, dass man an einem verschneiten Samstag die Garagen neu sortiert und merkt: Ups, da liegt ja noch ein Rahmen. Und dort steht ein Motor und dort noch einer... HA, ein Tank und eine Gabel, nein, zwei.
Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Man fängt an, ein weiteres Moped zusammenzustecken.
Den Ackergaul.
So genannt, weil er (nicht, weil's gerade hip ist, sondern weil ich's schon immer wollte), höhergelegt und grobstollig wird.
Manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss.
Oder, um es mit Goethe zu halten:
Man muss immer tun, was man nicht lassen kann...
Die Bilddateien sind zu groß, wie ich gerade merke. Ich hab aber gerade keinen Bock, sie kleiner zu machen.
Egal.
Der Ackergaul wird jedenfalls die dritte XS in unserer Garage und lenkt mich angenehm von meiner Tagesbeschäftigung ab.
Nachdem wir es dieses Jahr mit Streit- und Schlachtross (der geneigte Leser weiß dies einzuordnen) tatsächlich bis nach Schottland und dort bis in die nördlichen Gefilde geschafft haben, wollten wir mehr.
Aber mehr bedeutete auch mehr Moped.
Keine zwei Wochen nach unserer Rückkehr bereicherten zwei W 800 unseren Fuhrpark.
Eine 2011er und eine nigelnagelneue 2016er. Schließlich sterben die nächstes Jahr dank der unsäglichen EU-Regularien aus. Eine gute Ausrede, um nochmal zuzuschlagen...
Langsam wird's eng im Stall. Neben Streitross, Schlachtross und Ackergaul scharren dort jetzt auch noch der Deckhengst und die Zuchtstute mit den Hufen.
Der Deckhengst erfährt auch schon die ein oder andere Modifikation (weniger ist mehr), an die Zuchtstute darf ich allerdings nicht ran. Die muss erstmal original original bleiben. Kein Problem. So lang ich eine Beschäftigung habe.
Jetzt wisst ihr erstmal grob, mit wem ihr's hier zu tun habt.
Klar, wir haben 'nen Hau.
Aber wir haben Spaß damit.
Der Michl mit der Conny
Macht wohl jeder hier.
Aber nach verschiedenen Foren scheine ich hier wirklich Gleichgesinnte gefunden zu haben. Spätestens seit ich den letzten Mohikaner persönlich kennenlernen durfte.

Ich bin der Michl, 48 jahre alt und vermutlich etwas mopedaffin. Zumindest seit 1984.
Meine Zweiradkarriere startete ich mit einer Hercules M5. Keine Ahnung, ob die noch jemand kennt. Erste Tuningversuche mündeten in einem B3-Krümmer und einem nicht vorhandenen Luftfilter nebst etwas unserienmäßigem Ritzel.
Fiel damals noch keinem Wachtmeister auf.
Als ich dann endlich 16 wurde, kaufte ich mir von dem im Ferienjob hart erarbeiteten Geld eine Honda CY 50.
Was für ein Klang. Vier Takte. Und Getrenntölschmierung. Hab ich leider zu wenig drauf geachtet, weshalb der Kolbenfresser Platz machte für eine Hercules Ultra 80. Mit Verkleidung. Das war schon eine andere Liga.
Und ans Öl musste ich auch nicht mehr denken.

Nur an die richtige Zapfsäule...
Nebenbei kurvte ich auf eine Zündapp Combinette durch die Pampa. So als Retro-Bespaßung...
Als ich dann mit 18 meine Lehre begann, leistete ich mir von meinem eher spärlichen Salär das erste richtige Motorrad.
Eine Honda CX 500!
Nach nur einer Woche merkte ich, dass ich die mit dem verf... Stufenführerschein überhaupt nicht fahren durfte.

Der Hinterhofhändler zeigte sich gnädig und nahm sie gegen eine XS 400 (27 PS auf dem Papier, 38 PS im Motor) in Zahlung. Seitdem besitze ich mein Streitross (unsere Mopeds haben alle Namen, also nicht wundern...).
Die XS begleitet mich seitdem treu und ergeben. Verschiedene Modifikationen und die ein oder andere Motorrevision (z.B. nach einem geschmolzenen Kolben auf dem Weg zur Fähre nach Schottland 1990) machten sie zu dem, was sie heute ist. Meine Initialzündung (siehe Avatar).
Die Grenzöffnung spülte mir in den Neunzigern verschiedene zweitaktende Exemplare der sozialistischen Zweiradkombinate in die Garage. Eine Schwalbe, die ich nur einmal zum Laufen brachte, und zwar an dem Tag, an dem ich sie einem unbedarften Arbeitskollegen aufschwatzte. Einen Berliner Roller, dem ich akribisch eine Wattestäbchenrestaurierung angedeihen ließ. Edelstahlschrauben allerorten, neuer Chrom und Profilackierung für Unsummen. Lief immer nur ca. 20 Minuten und das auch nur mit gefühlten 3 km/h bis ich den nächsten Vergaser eingebaut habe. Und das Export-Pendant dazu, das ich gar nicht erst restaurierte, sondern patiniert mit dem gleichen Erfolg zu hassen lernte.
Scheinbar hatte ich mit zwei Takten nix am Hut.
Bis ich dann, ein paar Jahre später, meinem Vater die alte Vespa abschwatzen konnte (15 Jahre in einem Verschlag neben dem Haus gelagert, den ich als Heranwachsender für meine Hercules mehr schlecht als recht ans elterliche Eigenheim gespaxt hab...).
Die Vespa, eine 50 N Spezial, erfuhr eine dem ersten Berliner Roller ebenbürtige Wiederauferstehung und bereitete wirklich Freude. Zuverlässig und treu versöhnte sie mich mit den Zweitaktmotoren und fristete zuletzt als Sonntagsbrötchenholmoped ihr Dasein, bevor ich sie mangels Platz in gute und erfahrene Hände abgab.
Plötzlich war Platz und meine Holde verspürte den Drang, während unserer Ausfahrten mehr als meinen Hinterkopf zu bertrachten, machte kurzerhand den Motorradführerschein und schrie nach einem adäquaten Untersatz.
Also die Kisten ausgepackt und aus den gehorteten Ersatzteilen, die von verschiedenen Schlachtmopeds stammten, eine weitere XS 400 auferstehen lassen.
Das Schlachtross.
Schließlich kennt man sich mit der Technik ja aus.

Manchmal passiert es, dass man an einem verschneiten Samstag die Garagen neu sortiert und merkt: Ups, da liegt ja noch ein Rahmen. Und dort steht ein Motor und dort noch einer... HA, ein Tank und eine Gabel, nein, zwei.
Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Man fängt an, ein weiteres Moped zusammenzustecken.
Den Ackergaul.
So genannt, weil er (nicht, weil's gerade hip ist, sondern weil ich's schon immer wollte), höhergelegt und grobstollig wird.
Manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss.
Oder, um es mit Goethe zu halten:
Man muss immer tun, was man nicht lassen kann...
Die Bilddateien sind zu groß, wie ich gerade merke. Ich hab aber gerade keinen Bock, sie kleiner zu machen.
Egal.
Der Ackergaul wird jedenfalls die dritte XS in unserer Garage und lenkt mich angenehm von meiner Tagesbeschäftigung ab.
Nachdem wir es dieses Jahr mit Streit- und Schlachtross (der geneigte Leser weiß dies einzuordnen) tatsächlich bis nach Schottland und dort bis in die nördlichen Gefilde geschafft haben, wollten wir mehr.
Aber mehr bedeutete auch mehr Moped.
Keine zwei Wochen nach unserer Rückkehr bereicherten zwei W 800 unseren Fuhrpark.
Eine 2011er und eine nigelnagelneue 2016er. Schließlich sterben die nächstes Jahr dank der unsäglichen EU-Regularien aus. Eine gute Ausrede, um nochmal zuzuschlagen...
Langsam wird's eng im Stall. Neben Streitross, Schlachtross und Ackergaul scharren dort jetzt auch noch der Deckhengst und die Zuchtstute mit den Hufen.



Der Deckhengst erfährt auch schon die ein oder andere Modifikation (weniger ist mehr), an die Zuchtstute darf ich allerdings nicht ran. Die muss erstmal original original bleiben. Kein Problem. So lang ich eine Beschäftigung habe.

Jetzt wisst ihr erstmal grob, mit wem ihr's hier zu tun habt.
Klar, wir haben 'nen Hau.
Aber wir haben Spaß damit.

Der Michl mit der Conny