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Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von SebastianM
Hallo Kollegen,
ich will meinen Rahmen diese Woche pulvern lassen; vorher wollte ich aber noch ein paar kleinere Löcher verschließen. Mein ursprünglicher Plan mit Flüssigmetall wurde mir heute ausgeredet - das Zeug ist wohl nicht temperaturstabil.

Schweißen wäre natürlich das beste, aber da ich weder die Fähigkeiten noch die Ausrüstung habe, fällt das auch erstmal flach.

Wie schaut es mit Hartlöten aus? Kann ich mir da im Baumarkt einfach so eine Stange Hartlot kaufen und die dann mit einem Gasbrenner / Bunsenbrenner "auf den Rahmen schmieren" :) ?

Falls ja, welche Stange kaufe ich da? Es gibt sowohl "Kupfer-Phosphor" als auch "Neusilber" Stangen...

Bin für jeden Tip dankbar.

mfg

Basti

Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von tomcat
Eher nicht, bei Löchern ist wohl schweissen angesagt. Beim Hartlöten kann man 2 enganliegende Teile verbinden, Löcher bekommt man damit nicht geschlossen ...

Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von skieny
Hartlöten verlangt enge Spalte. Solange man "Fläche" hat, also z.B. zwei Bleche aufeinanderliegen ist hartlöten teilweise haltbarer als schweißen. Bsp. Bohrkronen
Wenn du im Heimwerkbereich mit diesen "Bunsenbrennern" löten willst, bleibt dir bei Stahlverbindungen nur Silberlot. Das ist entsprechend teuer.(Stange 300mm ab 10€) Phosphorlot ist nur zum hartlöten von Kupferverbindungen geeignet. Bei Stahl wird die Verbindung spröde.
Alle anderen Lote für Stahl verlangen eine höhere Temperatur die du mit den "Bunsenbrennern" nicht erreichst. Auch Neusilber verlangt höhere Temperaturen.
Außerdem wirst du mit den "Bunsenbrennern" große Areale des Rahmens erwärmen da es mit den Dingern ewig braucht, bis du die betroffene Stelle auf ausreichen Temperatur gebracht hast. In der Zeit läuft dir die Wärme weg. Da tust du deinem Rahmen definitiv keinen Gefallen. Gefügeänderungen sind die Folge. Dem Tüver solltest du es nicht unter die Nase reiben.
Bleibt nur schweißen oder wenn es denn unbedingt hartlöten sein soll, dann mit Atze und Sauerstoff

Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von f104wart
tomcat hat geschrieben:Eher nicht, bei Löchern ist wohl schweissen angesagt. Beim Hartlöten kann man 2 enganliegende Teile verbinden, Löcher bekommt man damit nicht geschlossen ...
Man könnte aber auch, wenn es sich um Bohrlöcher handelt, eine Schraube oder ein passendes Rundmaterial rein stecken, den so entstandenen Ringspalt hart zulöten, die Schraube anschließend bündig absägen und den Rest beischleifen. ...Nur mal so ne Idee. :wink:

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Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von SebastianM
Das mit der Schraube hatte ich eh geplant. Es geht also nur darum, die Oberfläche "bündig" zu gestalten.
Aber nach allem was ich hier so gelesen habe ist hartlöten wohl eher nicht das Richtige... oder?

mfg

Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von skieny
Ich glaube Weichlot geht. Wird im Karosseriebau verwendet statt Spachtelmasse. Ich glaube das übersteht auch pulvern. Bin mir aber nicht 100% sicher

Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von sven1
Moin,

Schmelztemperatur von Zinn liegt bei 230 Grad. Beim Verzinnen mit Stangenzinn sollte die Temperatur nicht abweichen.
Am besten Fragst du mal den Pulverer ob es Probleme mit verzinnten Karosserieteilen gibt.

Grüße

Sven

Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von Wurzelsepp
Servus Basti, komm' doch schnell bei mir in Hohenthann vorbei – 20 km – dann schweiße ich Dir die Löcher zu. Das ist die einfachste, sauberste und beste Lösung.

Gruß Wurzelsepp

Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von Wurzelsepp
Ach ja, wenn's schnell gehen soll, dann ruf' doch einfach kurz durch – 0176/20001672.

Wurzelsepp

Re: Hartöten - was braucht man dazu?

Verfasst: 13. Feb 2017
von EnJay
Weichlot ist grenzwärtig (je nachdem welches genau mehr oder weniger).
Ich hab bei mir den Übergang zum Loop und das Passstück vom Rücklicht etwas schicker modelliert.

Einige Pulverer weigern sich das zu Pulvern bzw. wollen es nicht so gerne Pulvern, da es wie gesagt grenzwärtig sein kann. Bei mir hat es aber ohne Probleme funktioniert.

Kaltstahl/Flüssigmetall/ Epoxy mit Metallanteil habe ich im übrigen an meiner Gabelbrücke benutzt um die Löcher für die Original Lenververschraubung zu schließen. Hat an sich auch funktioniert, allerdings ist das Flüssigmetall etwas eingefallen. Man sieht also eine leichte Delle wo die Löcher waren.