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Hallo Leute,

nun war mein Umbau vorerst abgeschlossen, da stelle ich beim Fahren zwischen 110 und 140km/h im 5. Gang starke Vibrationen fest. Ob die Vibrationen Drehzalabhängig sind oder nur von der Geschwindigkeit habe ich noch nicht ausgetestet, ich vermute aber die Drehzahl und damit den Motor als Ursache.
Die Vibrationen sind von der Stärke her so, dass es unangenehm ist, die Knie an den Tank zu drücken, oder die Griffe etwas fester zu greifen. Außerdem so stark, dass man im mit den Stummellenkern fest verbundenen Lenkerendenspiegel kaum etwas sehen kann. Also insgesamt stufe ich die Vibrationen als „bedenklich“ ein.

Nun zu den Eckdaten. Die Ventile sind eingestellt, die Vergaser synchronisiert die Maschine läuft rund und springt mäßig gut an. 26.000 km hat sie auf der Uhr und ist eine Urgülle der ersten Stunde.
Ich weiß, dass es zum Thema Steuerkettenspanner an der Urgülle mal eine Rückrufaktion gab, leider konnte ich durch den Vorbesitzer nicht herausfinden, ob damals diesbezüglich etwas unternommen wurde. Ich tippe darauf, dass das nicht der Fall war. Deshalb vermute ich die Fehlerquelle in diesem Bereich. Einen Pleuellagerschaden halte ich bei der geringen Laufleistung für unwahrscheinlich.

Habt ihr Tipps für mich, wie ich der Ursache auf den Grund gehen kann ohne den Motor jetzt sofort auszubauen und zu öffnen? Habt ihr Ideen zu anderen möglichen Ursachen?

Leider habe ich mir noch kein Werkstatthandbuch gegönnt und wäre dankbar, falls ich von euch ein paar Hilfestellungen bekomme um das Problem zu lösen.

Gruß
Nils

Hallo Nils,

wenn die Vibrationen von der Drehzahl abhängen, würden die dann nicht auch in niedrigeren Gängen auftreten?
Kann das sein, dass die Vibrationen dann eher von der Vorderradlagerung ausgehen? Die wird dann doch sehr stark belastet.

Das WHB kann ich dir empfehlen, das ist sehr detailliert. Wenn du an die Steuerkette ran willst, musst du sowieso den Motor ausbauen. Würde sagen, die beste Hilfestellung gibt dir da das WHB.

Besten Gruß,

Jakop

Ich hatte schon ein Motor auf der Werkbank mit unterschiedlichen Pleuelgewicht, waren fast 6g Unterschied.
Also ist sowas möglich.
Was mich wundert ist, das es nur im 5. auftritt.
Haste mal langsam beschleunigt, so das Du in jedem Gang in den Drehzahlbereich kommst, in dem
der Hocker im 5. vibriert? Wenn eine Unwucht im Motor ist, müsste das in jedem Gang zu spüren sein.

Haste ein Auswuchtbock? Wenn ja, pack Dein Vorderrad mal drauf und schau, ob die Felge ein Schlag hat.
Egal ob Seite oder Höhe. Beim Höhenschlag auf den Reifen achten.

Berichte.

Nicht raten! Fahren bis die Vibrationen auftreten und dann Gas weg und die Kupplung ziehen.
Wenn die Vibrationen immer noch auftreten, dann liegt's wohl an den Felgen oder am Kardan.
Wenn nicht, dann mit derselben Drehzahl in einem anderen Gang fahren. Wenn sie jetzt wieder auftreten, dann ist es wohl der Motor.

So etwas kann man doch schon bei der ersten Probefahrt ausprobieren.

Gruß
Jürgen

Raten macht in der Tat keinen Sinn. Es ist mir nur gestern aufgefallen, da ich auf der Autobahn gefahren bin, wodurch ich längere Zeit konstant die entsprechende Drehzahl im 5ten Gang hatte.
Ich werde bei der nächsten Fahrt mal ausprobieren, ob der Motor oder das Fahrwerk das Problem ist.

Werkzeugtechnisch bin ich leider gar nicht ausgestattet. Ich bin eher einer der Garagenschrauber.

So, jetzt nochmal etwas genauer:
Die Vibrationen sind komplett Drehzahlabhängig und treten dadurch logischerweise in jedem Gang auf. Bei 5500 U/min fängt es langsam an und wird bis 8000 U/min immer stärker. Irgendwo darüber hinaus hört es aber wieder auf.

Das klingt verdächtig nach ner schlagenden Steuerkette oder nem gebrochenen Steuerkettenspanner.

...Da wirst Du mich wohl mal wieder besuchen müssen.

.

Ralf, danke nochmal für das Angebot

Ich hatte heute etwas Zeit, Ursachenforschung zu betreiben und habe tatsächlich nicht das vorgefunden was ich erwartet habe. Aber leider mangelt es mir auch etwas an Erfahrung. Vielleicht findet ihr einen Fehler:

Der Verschleiß der Kette ist überschaubar: Frässpuren sind vorhanden, könnten aber auch schon älter sein: Und so sieht das ganze komplett aus: Kann mir jemand auf die Sprünge helfen wie die Markierungen unten und oben zueinander stehen müssen? Unten stimmen die beiden Markierungen überein, ich dachte oben müssen die Schrauben dann waagrecht stehen. Kann das sein?
Ansonsten sind Schiene und Kette eigentlich in einem guten Zustand.

Gruß
Nils

Alles klar, nach weiteren Recherchen weiß ich nun, dass die oberen beiden Schrauben tatsächlich waagrecht stehen müssten. Muss ich beim Aus- und Wiedereinbau der Kette irgendwas besonderes beachten? Die Kurbelwelle zu einem beliebigen Totpunkt drehen?

Schrauben oben annähernd waagerecht ist richtig. Mit den Markierungen innen am Gehäuse fluchtend.
Dann sollte der Nutstein auf der Kurbelwelle nach schräg links oben zeigen.
Positionen passen schon mal annähernd. Kette kannst Du jetzt abbbauen, aber die Nockenwelle nicht verdrehen. Am Besten Markierung auf Nockenwelle und Gehäuse.
Das einzige was mir noch auffällt ist das nicht vorhandene Verstärkungsblech hinter der oberen Aufnahme der linken Steuerkettenführung.
Das sollte aber keine Vibrationen provozieren.
Da Du weist das Schrauben oben waagerecht fluchtend zu den Markierungen stehen müssen weist Du sicher auch das Nutstein auf Kurbelwelle zur Nase im Gehäuse fluchten muss. Bzw. Markierung dann auf den Zwischenraum zwischen 2 und 3. Zahn zeigt.
Steuerkette gespannt.
Aktuell, vor Kettendemontage, kannst Du prüfen ob das richtig eingestellt war.

Gruß
Bernd