ich habe die Gabel meiner Boldor zerlegt, da diese nicht mehr dicht war. Ich habe neue Simmerringe, Gabelöl 10w und zur Sicherheit auch neue O-Ringe, Unterlegscheiben und Schrauben besorgt.
Ein Bekannter meinte zu mir, wenn ich die Gabel schon zerlegt habe, solle ich aufjedenfall auch die Federn tauschen. Das passt mir jetzt eigentlich nicht so ins Budget. Ich weiß, eine Ferndiagnose ist natürlich schwierig bis unmöglich aber vielleicht gibt es ja doch Erfahrungen zu dem Thema. Können Federn zu alt werden bzw. so arg ihre Federkraft verlieren, dass sie getauscht werden müssen? Hat das mal jemand gemacht oder kann ich gut und gerne die alten wieder einbauen?
Danke
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 20. Dez 2017
von BerndM
Die Frage ist gut für einen Mehrheitsentscheid. Danke für das Verständnis das eine Ferndiagnose schwierig ist. Feder altern, das
ist richtig. Wenn es Dir aktuell nicht ins Budget passt bau alles nach Vorschrift wieder zusammen. meint mit Ölmenge lt. Fahrerhand-
buch od. techn. Datenblatt. Das erste Indiz für eine zu weiche Feder, das ist nicht nur das Alter vielmehr auch deine Biomasse, wäre
der gemessene negative Federweg. Erst einen Abstand ( z.B. Staubkappe zu untere Gabelbrücke ) im unbelasteten Zustand des Rads
messen. Dann die gleiche Messung mit Dir auf der CB Füsse auf den Rasten. Differenz des Abstands soll bei 1/3 des angegebenen
Federwegs liegen. Sind wohl so 35 - 40 mm.
Wenn dieses Maß leicht überschritten wird könntest Du erst einmal 5 - 10 mm Höhe an passenden U-Scheiben ( oder Stahlblock ) mit einbauen, oben auf die Feder. das wäre dann analog hinten die Verschiebung der Federvorspannung. Wenn das dann passt erst
einmal fahren und für Dich erfahren ob die Federn sauber das Rad auf der Strasse halten. Beim Bremsen die Federn nicht auf
"Block" knallen.
Wenn schon der Negativferderweg nicht passt weil Einfedern im Stand zu groß, dann solltest Du die Federn tauschen.
Das ist einfach möglich. Motor abstützen, Kappen oben lösen, Federn langsam ziehen das das Öl in den Gabelbeinen bleibt,
Höhe Ölstand messen, wieder auf eine Höhe bringen, neue Federn rein, Kappen drauf.
Wieder Negativweg messen. Wenn zu klein. Federrate zu hoch. Ärgern. Zurückschicken. Andere Federn bestellen. Usw.
So das wäre mein Vorschlag zur Vorgehnsweise.
Gruß
Bernd
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 20. Dez 2017
von sven1
Moin,
mein Mopedmechaniker hat gesagt, so lange die Federlänge noch innerhalb der Tolleranz liegt, wieder einbauen. Große Änderungen durch progressive Federn, würden bei den alten Fahrwerken nicht wirklich auftreten (das ist keine eigene Erfahrung, nur die Aussage des Mopedmeisters von BMW).
Ich würde die Federn also, lt. Handbuchauf, Länge kontrollieren und wenn es passt wieder einbauen.
Grüße
Sven
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 20. Dez 2017
von DerAlte
Wenns für dich gepasst hat, dann lass die Federn drin! Man kann immer alles tauschen, in 90 % der Fälle erleichtert man aber nur seinen Geldbeutel.
Wie ich das beobachte sollten viele erst mal die Biomasse / Moped erleichtern. Dann klappt's auch wieder mit dem Fahrverhalten
Alles technisch Wichtige ist in den oberen Threads schon enthalten....
Grüße Volker
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 21. Dez 2017
von takeabow
Danke für eure ausführlichen Antworten! Wenn alles passt, werde ich die Federn drin lassen.
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 29. Jan 2018
von takeabow
Ich bins nochmal. Ich wollte heute meine Gabel wieder zusammensetzen, allerdings komme ich partout nicht weiter.
Zuerst hat es etwas gedauert bis ich verstanden habe, dass es für die K/F oder die amerikanische/deutsche? Variante der Boldor unterschiedliche Gabelvarianten gibt. Eine mit Gleitbuchsen und eben meine ohne, bei nahezu identischem Aufbau? Nun gut aber das nur nebenbei.
1) Als erstes stellt sich die Frage, wie rum wird der Simmerring eingebaut? Die Zeichnung gibt es leider nicht her. Ich habe etwas gelesen: die offene Seite und die Seite mit dem Federring zum Öl hin nach unten, die mit der Schrift nach oben. Bestellt habe ich diesen Ring: https://www.cmsnl.com/honda-cb750f-1981 ... ml#results . Ich kann keine "offene" Seite erkennen. Beide Seiten haben einen Ring. Es gibt eine Seite mit einer tiefen Nut (im Bild rechts) und am Außendurchmesser eine leichte Erhebung und eine eine flache Nut (im Bild links) mit einer Fase am Außendurchmesser.
2) Ich habe trotzdem versucht den Ring einzubauen und zwar so wie auf dem zweiten Bild. Mir ist aber nicht klar wie der Simmerring später im Rohr sitzen muss.
Die erste seitliche Einkerbung ist für den Sprengring. Danach verlässt mich das Verständnis. Ich habe versucht mit einem passenden PVC Rohr (Eintreibdorn), wie in diesem Video ,
den Ring einzuölen und dann einzutreiben. Aber da Passiert gar nichts. Ich bekomme ihn nichtmal bis zur Metallippe geschweigedenn darüber. Mir ist auch nicht klar wie der relativ glatte, starre Ring unter, auf , über die Metalllippe des Rohrs passen soll?
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 30. Jan 2018
von MichaelZ750Twin
Hi takeabow,
die Montage der Simmerringe ist einer der letzten Arbeitsschritte beim Gabelzusammenbau.
Zuerst baust du die Gabel mit allen Gleitbuchsen, der Dämpferstange und dem Standrohr wieder zusammen.
Hat die Gabel eine obere, eingesteckte Gleitbuchse, dann liegt eine große "Präzisionsbeilagscheibe" darüber.
Darauf kommt der Simmerring und über den der eingeclipste Sicherungsring.
Der Simmerring im ersten Bild links oder auch im zweiten Bild ist korrekt positioniert.
Video habe ich mir nicht angesehen, sorry.
Du kannst zum Eintreiben erstmal einen kleinen Hammer nehmen, solange du nur auf den Aussenring schlägst.
Ganz vorsichtig und rundum gleichmäßig.
Sitzt der Rind bündig brauchst du entweder einen alten Simmerring zum weiteren Eintreiben oder du kannst es auch mit einem breiten Durchschlag machen. Hier gibt es allerdings diverse Risiken irgendetwas zu beschädigen.
Ideal sind Einschlaggewichte, die auf dem Standrohr geführt werden und zum Aussendurchmesser des Simmerrings passen.
Nochmal, bau zuerst die Gabel weitgehend zusammen und dann den Simmerring ein.
Danach wird nur noch der Sicherungsring eingeclipst, Staubkappe drauf, Gabelöl eingefüllt und -federn eingesetzt und der Verschlußstopfen aufgeschraubt.
Viel Erfolg !
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 30. Jan 2018
von obelix
takeabow hat geschrieben: 29. Jan 2018Es gibt eine Seite mit einer tiefen Nut (im Bild rechts)
Das ist die Ölseite.
Gruss
Obelix
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 30. Jan 2018
von takeabow
Danke für eure Tipps. Dann habe ich den Ring ja schon richtig drin gehabt.
Ich komm nur an der Metalllippe nicht vorbei. Von dem alten Simmerring war praktisch nichts mehr vorhanden (was die nasse Gabel erklärt, warum ich sie überhaupt erst zerlegt hab). Auch wenn ich mich jetzt blamiere, ist die Lippe eventuell gar kein Teil des Rohrs sondern ein Überbleibsel des alten Rings, der sich unglaublich festgebacken hat (da bewegt sich gar nichts). Ich habe keine andere Gabel mit solch einem Aufbau gesehen und ich kann mir nicht erklären, wie das gehen soll. Kann mir jemand mit einer Bolle eventuell bestätigen, dass der innere Aufbau des Rohrs tatsächlich so korrekt ist oder muss ich eventuell den alten Ring rausdremeln?
Re: Federn tauschen notwendig?
Verfasst: 30. Jan 2018
von brummbaehr
takeabow hat geschrieben: 30. Jan 2018
..., ist die Lippe eventuell gar kein Teil des Rohrs sondern ein Überbleibsel des alten Rings, der sich unglaublich festgebacken hat (da bewegt sich gar nichts).
Ich kenn jetzt die Bolle Gabel nicht. So viel anders als bei der CX kann das auch nicht sein.
Der Simmering muss ja soweit rein, das der Sicherungsklips in die Nut geht.
Ergo muss diese "Lippe" da weg. Die kann also nur vom alten Siri sein.