Hallo Christian,
die Frage ist, wie sehr das Geinde beschädigt ist und ob man überhaupt "nachschneiden" muss.
Wenn´s wirklich nur die ersten 2 oder 3 Gänge sind, kannst Du eventuell das Kerzenloch mit einem Lappen, Papiertuch oder Moosgummistopfen verschließen, da Du ja nicht ganz durch schneiden musst.
Wenn Du keinen passenden Gewindebohrer hast, kannst Du auch einfach eine alte Kerze nehmen und mit ner 1 mm Trennscheibe oder nem Dremel eine Längsnut in das Gewinde der Kerze schneiden.
Dann die Kerze gerade(!!) ansetzen und nur die ersten Gänge vorsichtig nacharbeiten. Dabei aufpassen, dass Du den Pfropfen nicht in den Motor drückst.
Nachdem Du die "Kerze" wieder heraus gedreht hast, kannst Du die Späne heraus saugen. Das geht einfacher, wenn Du an den Staubsaugerschlauch zunächst einen dünnen PVC-Schlauch oder ein (gebogenes) Röhrchen adaptierst, mit dem Du bequem in die Kerzenbohrung kommst.
Danach den Pfropfen vorsichtig mit einer Spitzzange heraus ziehen und gut isses. Dabei auch immer den Stabsauger daneben halten, um Späne, die eventuell noch auf dem Pfropfen liegen, absaugen zu können.
...Bei einem Auto (Mazda 626) hab ich es mal mit nem eingefetteten Gewindebohrer gemacht. Hat auch funktioniert. Das würde ich aber nur dann machen, wenn Du hinterher freie Sicht durch das Kerzenloch auf den Kolbenboden hast.
Vom Einsatz einer Gewindefeile kann ich in diesem Fall nur abraten.
Für das Arbeiten mit ner Gewindefeile braucht man neben ausreichendem Platz nach oben auch Gefühl und etwas Erfahrung. Mit der Gewindefeile vom gesunden zum beschädigten Bereich hin arbeiten. Die Gefahr, dass hier Späne in den Motor fallen, ist dabei besonders groß, weil die Feile, falls sie überhaupt rein passt, nur in einem Segment anliegt und die Bohrung nicht verschließt. Bei nem M12er Kerzengewinde wird´s aus Platzgründen überhaupt nicht funktionieren. Unter Umständen macht man damit mehr kaputt als es jetzt schon ist.

Die sicherste Variante ist die, dass man den Kopf demontiert und von innen nach aussen nachschneidet. Dabei mit Spiritus kühlen, damit die Aluspäne nicht am Bohrer und in den Gewindegängen kleben bleiben und es eine saubere Oberfläche ergibt.