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Bei meiner Suzuki GS 750 (1978) wollte ich nach Überholung des Zylinderkopfes das Ventilspiel einstellen, bekam aber nach dem Wechsel einiger Shims teils andere Ergebnisse, als die Shim-Differenz erwarten liess.

Darauf habe ich mal die Nocken-Stellung verändert, und da zeigte sich, dass das Maximal-Spiel bei einigen Ventilen nicht bei senkrechter Nocken-Stellung auftritt, sondern bei Abweichung davon um ~30° bis zu ~80°.
Also offenbar ist die Nocke dann am Grundkreis ungleichmäßig verschlissen; oder von anfang an unpräzise gefertigt.

Frage ist, welchen Wert man als Maßstab für die Ventilspiel-Korrektur nimmt:
- Eine Haltung wäre, sicherzustellen, dass das Ventil im Verlauf der Drehung ein mal komplett schliesst - dann wäre die genaue Nockenstellung unwichtig.
- Will man dagegen die Steuerzeiten optimal haben, wäre die Stellung wichtig (aber dann müsste eigentlich auch der Grundkreis neu geschliffen werden).

Gutes Auge!

Also ich kenn die Problematik aus eigener Erfahrung (Ventilspiel in OT kleiner
als bei komplett weggedrehter Nocke), kann dir aber keine definitive Antwort geben.

Eine Sache ist ja daß fast alle Nockenwellen Anlauframpen haben, also Bereiche in
denen der Grundkreis extrem langsam ansteigt um das Ventilspiel möglichst sanft
zu überbrücken. I.A. sollte dann aber immer noch ein sehr deutlich breiter Bereich
mit konstantem Grundkreisradius sprich Ventilspiel vorhanden sein. Wie verhält sich
das bei deinem Motor? Oder genauer gesagt, wie stark variiert das Ventilspiel bei
"abgewandter Nocke" sowie 45° (Nockengrade) davor und danach? Und verhält sich
das bei allen Zylinder einigermaßen gleich? Wenn letzteres der Fall ist würd ich mal
nicht von Fertigungstoleranzen ausgehen sondern eher von gewollt langen Anlaufram-
pen und mich an's Werkstatthandbuch (das schreibt meistens Ventilspielmessung im
OT vor, aber ich weiß nicht wie Suzuki das in diesem Fall handhabt) halten. Und im
Zweifel bei einer auf solche Motoren spezialisierten Werkstatt nachfragen.

Viele Grüße
Sven

Nein, das Phänomen tritt nur bei 2 Ventilen deutlich (über 45°) und bei 2 weiteren schwächer (etwa 30°) auf.
Die Stellung ermittele ich, indem ich bei der größt-möglichen Lehre die KW etwas drehe, ob sie dann mehr Spiel kriegt.
Evt. taste ich mich mit der 1/100 dickeren Lehre näher an den Punkt ran.

Beispiel #4-Einlass: 8 Hunderstel bei senkrechter Nocke, bei 70° später-Verdrehung: 12 Hunderstel
(Der Sollwert ist 3 bis 8 Hunderstel)

Also ist das wohl nicht ab Werk so gedacht, sondern eher durch Verschleiß entstanden, z.B. bei zu niedrigem Spiel.