Abend liebe Leute,
bei meinem Motorradumbau hab ich festgestellt, dass ich mich gerne mit dem Lackieren beschäftige, allerdings nicht das notwendige Wissen besitze um vernünftige Ergebnisse zu erzielen. Ich weiß auch nicht, inwiefern dies ohne die nötige Ausrüstung möglich ist.
Mein jüngstes Projekt war einen eigentlich neuen Ersatzscheinwerfer (Mattschwarz) abzuschleifen, reinigen und einen Anstrich zu verpassen. Hab dazu das Gehäuse in 3 Schichten (Kreuz) per Spraydose lackiert (2Minuten zwischen jedem Vorgang). Danach hab ich ihn noch mit 2K Klacklack überzogen. Das Ergebnis ist naja, nicht schlecht aber auch nicht wirklich gut. Beim Klarlack spritzten manchmal dickere Tropfen auf das Gehäuse nun zieren. Nur vereinzelt, aber nervig. Meine Frage: Welche Möglichkeiten der Nachbearbeitung gibt es da noch? Ich würde das ganze gern, nachdem ich den Klarlack zur Genüge aushärten hab lassen auf Hochglanz polieren. Sofern möglich? Ich würd gerne ein Ergebnis erzielen, in dem man sich spiegeln kann. Geht das überhaupt?
BTW: ich besitze nur einen kleinen 25l Kompressor der vermutlich leider nicht für eine vernünftige Lackierpistole reicht...Leider
Bin über jeden Tipp dankbar.
Grüße, Harald
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Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
- Kinghariii
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Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Geht nicht gibt`s nicht, ist alles nur eine Frage des Aufwands.
Aber ich trenne dein Anliegen erstmal in zwei Teile:
Erstens, der schon lackierte Scheinwerfer. Da kannst du die Fehlstellen mit 800 bis 1200er Nassschleifpapier vorbehandeln, je nachdem wie schlimm das ist. Danach die matten Stellen z.B. mit 3M Schleifpolierpaste Finesse-it (09639) wieder hinpolieren. Das Zeug wird dazu benutzt um Beilackierungsnebel zu entfernen oder Kratzer auszupolieren. Dem entsprechend nimmt es auch relativ viel Material ab, also vorsicht. Danach mit 3M Perfect-it (09376) auf Hochglanz polieren.
Teil Zwei. Alles an Nacharbeiten ist teuer und zeitaufwändig! Eine Spiegellackierung wie sie dir vorschwebt mit Spraydosen zu erreichen ist eher unwahrscheinlich. Dazu brauchst du eine ruhige Hand, gutes Equipment und eine staubarme Umgebung (staubfrei gibt es nicht). Deshalb empfehle ich immer wieder sich eine Lackierkabine zu mieten. Das kostet nicht die Welt, du hast keinen Ärger mit Staub, gutes Equipment und ein gutes Gewissen. Da mußt du nur noch die ruhige Hand mitbringen.
Aber ich trenne dein Anliegen erstmal in zwei Teile:
Erstens, der schon lackierte Scheinwerfer. Da kannst du die Fehlstellen mit 800 bis 1200er Nassschleifpapier vorbehandeln, je nachdem wie schlimm das ist. Danach die matten Stellen z.B. mit 3M Schleifpolierpaste Finesse-it (09639) wieder hinpolieren. Das Zeug wird dazu benutzt um Beilackierungsnebel zu entfernen oder Kratzer auszupolieren. Dem entsprechend nimmt es auch relativ viel Material ab, also vorsicht. Danach mit 3M Perfect-it (09376) auf Hochglanz polieren.
Teil Zwei. Alles an Nacharbeiten ist teuer und zeitaufwändig! Eine Spiegellackierung wie sie dir vorschwebt mit Spraydosen zu erreichen ist eher unwahrscheinlich. Dazu brauchst du eine ruhige Hand, gutes Equipment und eine staubarme Umgebung (staubfrei gibt es nicht). Deshalb empfehle ich immer wieder sich eine Lackierkabine zu mieten. Das kostet nicht die Welt, du hast keinen Ärger mit Staub, gutes Equipment und ein gutes Gewissen. Da mußt du nur noch die ruhige Hand mitbringen.
Wenn du keine Angst vor dem Teufel hast brauchst du auch keinen Gott!
- Kinghariii
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Moto Guzzi 850 T BJ 1974
Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Vielen Dank für die prompte Antwort Ratz!
Von der 3M Paste hab ich schon einiges gelesen. Dürfte sehr beliebt sein und kostet auch nicht allzu wenig. Die Fehlstellen sind minimal, werd es also mal mit einem 1200er NS probieren.
Bezüglich Lackierkabine bin ich derzeit noch auf der Suche nach dieser Option. Eine ruhige Hand und Geduld besitze ich. Daran sollte es nicht scheitern. Möchte aber für meinen nächsten Umbau in der Lage sein die Teile selbst anständig zu lackieren um ein wenig Geld zu sparen. Außerdem ist selbst gemacht immer noch am schönsten
Danke auf jeden Fall für die Tipps!
Von der 3M Paste hab ich schon einiges gelesen. Dürfte sehr beliebt sein und kostet auch nicht allzu wenig. Die Fehlstellen sind minimal, werd es also mal mit einem 1200er NS probieren.
Bezüglich Lackierkabine bin ich derzeit noch auf der Suche nach dieser Option. Eine ruhige Hand und Geduld besitze ich. Daran sollte es nicht scheitern. Möchte aber für meinen nächsten Umbau in der Lage sein die Teile selbst anständig zu lackieren um ein wenig Geld zu sparen. Außerdem ist selbst gemacht immer noch am schönsten
Danke auf jeden Fall für die Tipps!
- mrairbrush
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Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Etwas stärkere Kompressoren bekommst für kleines Geld im Baumarkt. In der Bucht bekommst kleine Lackierpistolen mit 0,8 bis 1mm Düse für wenig Geld. Sind für solche kleine Sachen ausreichend.
Zum polieren solltest noch Polierteller für Bohrmaschine und entsprechende Aufsätze haben.
Staubfrei gibt es tatsächlich nicht, nicht mal in der Chipproduktion. Mit etwas Folie und anfeuchten gewinnst aber schon viel. Geeigneter Atemschutz mit Filterklasse A2 nicht vergessen.
Zum polieren solltest noch Polierteller für Bohrmaschine und entsprechende Aufsätze haben.
Staubfrei gibt es tatsächlich nicht, nicht mal in der Chipproduktion. Mit etwas Folie und anfeuchten gewinnst aber schon viel. Geeigneter Atemschutz mit Filterklasse A2 nicht vergessen.
- Kaffeepause
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Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Man bekommt auch mit der Spraydose recht gute Ergebnisse hin. Wichtig ist die Vorarbeit ( schleifen, fettfrei, staubfrei). Zum Lackieren in der Garage wäre es mir jetzt von den Temperaturen zu kalt, lackieren sollte man ab 18 Grad. Die Dosen sollten die selbe Temperatur haben wie die Umgebungsluft.
Bei Staubfrei hat mir in meiner Garage gereicht, dass ich den Boden angefeuchtet habe.
Kleiner Läufer oder Staubeinschüsse lassen sich nach dem lackieren mit feinem Schmirgel und Schleifpaste korrigieren.
Hier mal meine Garagenlackierung aus der Spraydose.
....ja, ja ich weiß, ist kein Caferacerirgendwasdingbums.....
Bei Staubfrei hat mir in meiner Garage gereicht, dass ich den Boden angefeuchtet habe.
Kleiner Läufer oder Staubeinschüsse lassen sich nach dem lackieren mit feinem Schmirgel und Schleifpaste korrigieren.
Hier mal meine Garagenlackierung aus der Spraydose.
....ja, ja ich weiß, ist kein Caferacerirgendwasdingbums.....
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Wenn der Metzger sich mal einen Salat macht, ist er lange noch nicht ein Gärtner....
Bonnie T140V : viewtopic.php?f=57&t=239
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- mrairbrush
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Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Sieht gut aus.
- mrairbrush
- Beiträge: 3109
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Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Polieren: Sorry hatte ich überlesen. 800-1200 ist zu grob zum polieren. Da sieht man hinterher Schleifspuren. Mindestens mit 2000er nachschleifen oder gleich damit beginnen. Mit 800-1200 schleift man auch sehr schnell durch.
- Kinghariii
- Beiträge: 3613
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- Motorrad:: Triumph Bonneville T120 Bj 2016
Moto Guzzi 850 T BJ 1974
Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Servus,
ich grabe diesen Thread mal wieder aus um keinen neuen eröffnen zu müssen. Ich war heute bei meinem Sandstrahler und hab mir Instrumentenhalter und Lenkerhalter strahlen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass der Instrumentehalter scheinbar aus Eisen und nicht wie angenommen aus Alu besteht^^ Hätte mir eigentlich auffallen können.
So, nun habe ich das gestrahle Teil vor mir und bin mir nicht ganz sicher wie ich weiter vorgehen soll. Ursprünglich wollte es aufpolieren, aber das fällt nun weg. Also wird es eben schwarz lackiert. Da ich noch nie Eisen am Motorrad lackiert habe, hätte ich kurz ein paar Fragen:
1) Muss ich das Teil vor dem lackieren nocheinmal schleifen, oder reicht die gestrahlte Oberfläche?
2) Haftgrund/Filler verwenden?
3) Ich habe zwei unterschiedliche Lackdosen daheim die dauz verwenden könnte. Einen einfach Acryllack? von Presto und einen 2K Spray von Maston. Was denkt ihr wäre besser?
Ziel ist den Halter einfach einigermaßen vernünftig zu lackieren und gegen Rost zu schützen. Muss keine perfekte, hochglänzende Oberfläche sein aber eben seinen Zweck erfüllen. Habt ihr da ein paar Tipps?
So sieht es aus:
Das Arsenal:
Gruß, Harald
ich grabe diesen Thread mal wieder aus um keinen neuen eröffnen zu müssen. Ich war heute bei meinem Sandstrahler und hab mir Instrumentenhalter und Lenkerhalter strahlen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass der Instrumentehalter scheinbar aus Eisen und nicht wie angenommen aus Alu besteht^^ Hätte mir eigentlich auffallen können.
So, nun habe ich das gestrahle Teil vor mir und bin mir nicht ganz sicher wie ich weiter vorgehen soll. Ursprünglich wollte es aufpolieren, aber das fällt nun weg. Also wird es eben schwarz lackiert. Da ich noch nie Eisen am Motorrad lackiert habe, hätte ich kurz ein paar Fragen:
1) Muss ich das Teil vor dem lackieren nocheinmal schleifen, oder reicht die gestrahlte Oberfläche?
2) Haftgrund/Filler verwenden?
3) Ich habe zwei unterschiedliche Lackdosen daheim die dauz verwenden könnte. Einen einfach Acryllack? von Presto und einen 2K Spray von Maston. Was denkt ihr wäre besser?
Ziel ist den Halter einfach einigermaßen vernünftig zu lackieren und gegen Rost zu schützen. Muss keine perfekte, hochglänzende Oberfläche sein aber eben seinen Zweck erfüllen. Habt ihr da ein paar Tipps?
So sieht es aus:
Das Arsenal:
Gruß, Harald
- obelix
- ehem. Moderator
- Beiträge: 8260
- Registriert: 14. Aug 2014
- Motorrad:: Kawasaki Z550
- Wohnort: 71640
- Kontaktdaten:
Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Auhauerha...
E-I-S-E-N ist sowas:
Das, was Du da lackieren möchtest nennt sich STAHL!
Und das musst entfetten, staubfrei halten und es sollte einigermasssen Zimmertemperatur haben.
Dann mit der Grundierung beginnen. Anweisungen auf der Dose beachten!
Und vorher überlegen, wie Du das am besten aufhängst, damit überall gut drankommst.
Jetzt musst entscheiden - entweder nass in nass weiterarbeiten oder trocknen lassen und dann wieder schleifen. Bei so nem Kleinscheiss arbeite ich immer nass in nass. Dann musst aber sehr penibel sprühen, damit keine Läufer bekommst und bei hohen Oberflächenansprüchen am Schluss nach der Farbe polieren bzw. superfein anschleifen, bevor der Klarlack draufkommt. Je feiner die Oberfläche ist, desto besser wird der Klarlack. Und - wenns schon hast, nimm den 2K-Klarlack. Da wäre es evtl. intelligent, ein paar Teile zusammen kommen zu lassen, damit der 2K auch endverbraucht wird und ned ne 3/4 Dose wegwerfen musst.
Gruss
Obelix
E-I-S-E-N ist sowas:
Das, was Du da lackieren möchtest nennt sich STAHL!
Und das musst entfetten, staubfrei halten und es sollte einigermasssen Zimmertemperatur haben.
Dann mit der Grundierung beginnen. Anweisungen auf der Dose beachten!
Und vorher überlegen, wie Du das am besten aufhängst, damit überall gut drankommst.
Jetzt musst entscheiden - entweder nass in nass weiterarbeiten oder trocknen lassen und dann wieder schleifen. Bei so nem Kleinscheiss arbeite ich immer nass in nass. Dann musst aber sehr penibel sprühen, damit keine Läufer bekommst und bei hohen Oberflächenansprüchen am Schluss nach der Farbe polieren bzw. superfein anschleifen, bevor der Klarlack draufkommt. Je feiner die Oberfläche ist, desto besser wird der Klarlack. Und - wenns schon hast, nimm den 2K-Klarlack. Da wäre es evtl. intelligent, ein paar Teile zusammen kommen zu lassen, damit der 2K auch endverbraucht wird und ned ne 3/4 Dose wegwerfen musst.
Gruss
Obelix
Neulich stieg ne hübsche, junge Frau mit grossen Brüsten zu mir in den Aufzug. Sie lächelte mich an und fragte, ob ich Ihr die zwei drücken könne. War wohl ein Missverständnis...
- Kinghariii
- Beiträge: 3613
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- Motorrad:: Triumph Bonneville T120 Bj 2016
Moto Guzzi 850 T BJ 1974
Re: Tipps fürs Lackieren als Neuling gesucht
Haha verdammt. Naja, wieder was gelernt.
Gut, dann habe ich bisher das Stahlteil entfettet und bereits mit Haftfiller grundiert. Hängt und trocknet gerade munter vor sich hin.
Ich frage mich halt ob ich den Klarlack wirklich benötige, oder ob der Acryllack von Presto für diese Ansprüche reicht. Ich habe in naher Zukunft keine weiteren Lackierarbeiten geplant und möchte nicht wieder eine fast volle Klarlackdose wegschmeissen müssen.
Danke übrigens für die Hilfe
Gut, dann habe ich bisher das Stahlteil entfettet und bereits mit Haftfiller grundiert. Hängt und trocknet gerade munter vor sich hin.
Ich frage mich halt ob ich den Klarlack wirklich benötige, oder ob der Acryllack von Presto für diese Ansprüche reicht. Ich habe in naher Zukunft keine weiteren Lackierarbeiten geplant und möchte nicht wieder eine fast volle Klarlackdose wegschmeissen müssen.
Danke übrigens für die Hilfe