caferacer-forum.de

Tja, liebe Leute,

einer vieljährigen Tradition folgend, nach der einige Kumpels und ich jeden Oktober nochmal einen kleinen einwöchigen Segeltörn durchziehen -(keine Frauen, Kinder oder Haustiere - nur Junx - deshalb auch "Junxtörn" genannt), hab ich mich für heuer entschlossen, die Sache noch etwas gehaltvoller zu gestalten und den goldenen Oktober bis zur Neige zu geniessen.
Also den Plan geschmiedet dieses mit dem Genussmoped Nummer eins, meiner geliebten Enfield zu bewerkstelligen. Die Kiste lief die Saison über sehr brav, genaugenommen hat sie bis auf neue Reifen und gelegentlich ein Schluckerl Öl überhaupt nicht rumgezickt, also ortete ich ein Fitness-Hoch und sowas muß man ausnützen..
Der Start bei mir zuhause in Niederösterreich und das Ziel Murter - Kroatien, wo ich mit meinen Kumpanen zusammentreffen und dann Seemann spielen sollte.
Die Route: ganz klar, keinen Meter Autobahn, dafür aber soviel Küstenstrasse wie möglich, also Umwege... Ich hatte 3 Tage angesetzt für rund 1600KM - das ist großzügig - ich weiß - aber man will ja auch was sehen und sein kann ja bekanntlich immer was...

Abfahrt Donnerstag morgen, das Thermometer zeigt sowas 3 Grad brrr... aber dafür hab ich ja meine Analog-Griffheizung: (Lenkerstulpen jawoll) Die Wetterbericht sagte klares, schönes aber auch bitterkaltes Wetter voraus..
aber in der Sonne ging es gut, in kalten Tälern und über die Berge...Lenkerstulpen eben (Bestes wo gibt)
Nach der 2. Pause hab ich sie dann abmontiert, ging auch so. Und ich fuhr ja gen Süden.... Südsteiermark: und später dann traumhafte Landschaft bei traumhaften Wetter in Slowenien: weiter dann im nächsten Post...
GLG
Alex

Super Aktion! Gute Reise, zünftige Abende und eine Menge Spaß.

Komm heile wieder und halte uns auf dem Laufenden, was wir so alles verpassen!

Danke, Rene!
Aber das war schon vor 2 Wochen, bin eh schon wieder gut zurück, und ein paar Fotos gibts auch noch..

Slowenien ist ja sowas von schön, im Spätherbst die 1. Nacht in einem Städtchen namens Novo Mesto, der Fluß ist die Krka (hab ich mir sagen lassen) Tags drauf ging es weiter Richtung Süden, ich dachte es wird wärmer aber nein, es ging wieder in die Berge und wieder: traumhaftes Wetter, nicht eine einzige Wolke am Himmel, aber nicht mehr als 10 Grad (in der Sonne). Aber meine Ausrüstung war gut gewählt. Ich empfand zwar immer die Umgebung aber es wurde nie unangenehm. Wirklich eine tolle Landschaft, nur selten unterbrochen von Orten oder kleineren Städten, freilaufende Pferde, Schafe, Ziegen, wirklich schön. Die Ennie lief tadellos, auf engen Straßen sind 30 Cavallis durchaus genug, viel mehr würde der Trommelbremse ohnehin nicht gefallen, aber das Ballern, der Durchzug, der tiefe Schwerpunkt, der Geruch - hach- ich liebe diese Kleine ganz einfach. Das perfekte Kontrastprogramm zu den heurigen 10000km mit der SV650. Man ist IN der Landschaft, statt drüber hinwegzufegen. Kann man gar nicht vergleichen. Und ja, dann ging es schön bergab, und es wurde wärmer. Schichtweise entledigte ich mich diverser Kleidungsstücke, es wurde langsam aber sicher Sommer, ich konnte das Meer zwar noch nicht ganz riechen, aber die Kroatische Grenze ließ nicht mehr lang auf sich warten. Es ging jetzt tatsächlich die ganze Zeit bergab, die Straßen wurden schlechter, aber die Landschaft blieb großartig. weiter im nächsten Post
LG
Alex

Klasse Bericht Alex, alles richtig gemacht.

Bis dahin
Tom

Dann, irgendwann konnte ich das Meer dann sehen, auf kurvigen Straßen ging es immer weiter bergab bis ich dann endlich kurz nach Rijeka tatsächlich am Wasser war. Zeit für Kaffe. Dann die kroatische Küstenstrasse...470Km Kurven am Stück, meistens direkt an der Adria, und nix los! Ich wurde übermütig. Der Belag war gar nicht schlecht, jaa etwas hoppelig, aber für die -durch die Fußrasten begrenzte- Schräglagenfreiheit der Enfield bei weitem griffig genug, und so ließ ich Black Betty fliegen. Kleinere Grüppchen von Italienern, Kroaten und Slowenen, zu 80% auf BMW GS unterwegs, mit Helmen die mehr kosten wie meine Kurbelwelle, tauchten ab und an auf und boten mir Gelegenheit zu spielen, das war ein Spaß! Mein Übermut rächte sich jedoch, einmal hat mich doch son Schlagloch oder Welle mit den (starren) Fußrasten voll ausgehebelt, ich habe gut 50 Meter gebraucht um die Ennie einzufangen, danach hatte ich einen Puls wie ein Kolibri. Eine weitere Paus war unumgänglich. Schön langsam wurde ich auch müde und hungrig - Zeit sich ein Quartier zu suchen..
gefunden: noch schnell was futtern, und dann noch den Sonnenuntergang geniessen.. Müde, aber glücklich quasi tot umgefallen, hab geschlafen wie ein Stein.
Weiter im nächsten Post
Alex

Am nächsten Morgen dann die Erkenntnis: ich bin schon zu weit. In meiner Euphorie der Fahrfreude hatte ich gestern auch ganz schön Stecke gemacht, ich sollte erst so gegen 17:00 in Murter sein und hatte nur noch läppische 270 Km. Was tun? Klar-Umweg fahren! Ab ins Hinterland, da müsste das Velebit sein, das wird super! Naja - zu früh gefreut - nach kurzer Zeit kam Bora auf und da sperren die Kroaten sogar die Autobahn, also im Gebirge macht das Mopedfahren bei Sandsturm so gar keinen Spaß, besonders wenn man Jet - Helm Fahrer ist. Also relativ rasch wieder auf die Küstenstraße. Die Bora war natürlich auch dort sehr stark und so war ich dann doch recht froh als ich gegen 14:00 Uhr in Murter ankam. Ich hab mich dann in ein Café gesetzt, ein paar Biere (zur Einstimmung für die Jungs) gestemmt, und eine Riesenfreude gehabt. Ein älteres, britisches Touristenpaar schlendert vorbei, der Typ sieht die Enfield, bleibt stehen und lächelt. Er erklärt seine Frau "this is one of the famous Royal Enfields, they are anywhere in the Sixtys" (er weiß anscheinend nichts von Indien). Dann, zu mir: "but something ist wrong" Ich: "fragender Gesichtsausdruck" Er: "there are no Oil Leaks" Ich schwöre, das ist genauso passiert Ich hab mich weggeschmissen...
2 weitere Biere (kleine) später trudelten dann die Jungs ein, ich war gut gelaunt, wie man sich denken kann. Einer kam mit seinem Firmentransporter wegen der Ausrüstung - auch meiner - die hab ich am Moped ja nicht mitnehmen können. So konnte ich die Enfield dann gleich im Bus parken - die Salzluft tut nicht gut - und ich hätte sie nur sehr ungern 1 Woche frei in der Marina stehen gelassen.. Eine legendäre Woche lag vor uns - das wussten wir aber noch nicht - der Rest ist eine ganz andere Geschichte.. Danke fürs Lesen!
LG
Alex
p.s. In dem Transporter hat sie dann auch die Heimreise angetreten, mir war das Wetter 1 Woche später zu schlecht und ich hätte sie in 2 Tagen heimprügeln müssen. Das hätte sie nicht gemocht, da bin ich sicher.

HalloAlex,

tolle Bilder, klasse Geschichte, noch schönere Bilder. Da ich selber bereits in der Ecke war...einfach klasse zum Moped fahren.
Vielen Dank das du uns an der Fahrt teilhaben läst.

LG

Sven

Hallo Alex,
feine Geschichte, Danke für's Teilen!!!
Schöne Grüße, Bambi

Hallo, Leute!

Aber bitte, gern geschehen! (freut mich ja auch, wenn´s gefällt)

GLG
Alex

Hi Alex,

das is ja mal eine geile Tour.
So muß das sein: Standesgemäße An- und Abreise und dazwischen ein cooler Urlaub.